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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Lady. Sie gehen am besten genau dahin, wo Sie hergekommen sind.“
    „Das mache ich. Aber zuerst will ich mit Ihnen reden.“ Sie wandte sich ihm nun gänzlich zu und schlug kurz die Wimpern nieder, bevor sie ihm in die Augen blickte.
    Wieder schienen seine Gefühle ihn zu überwältigen.
    „Ich bin hier, um Sie zu warnen, Travis.“
    Travis? Sie wusste, wer er war? Die meisten Leute, die hierherkamen, hatten keine Ahnung, wer von ihnen Crockett, Jim, Neill oder Travis war. Doch sie hatte seinen Namen wie selbstverständlich ausgesprochen.
    Er blinzelte sie erstaunt an. „Hören Sie, Lady, ich weiß nicht, was Sie hier für ein Spiel spielen, aber ich will nichts damit zu tun haben.“
    „Das ist kein Spiel. Bitte, Travis. Hören Sie mir einfach zu.“
    „Kennst du das Mädchen, Trav?“
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie sein jüngerer Bruder das Gewehr sinken ließ. „Sei still, Neill, und nimm die Waffe hoch.“ Der Junge gehorchte sofort und verstärkte seinen Griff.
    „Der Mann, der Ihr Land kaufen will, schickt heute Nacht Männer, die Sie überzeugen sollen, Ihre Meinung zu ändern. Sie wollen hier einen Brand legen, während Sie schlafen, und Sie so zwingen, das nächste Angebot anzunehmen, um Ihren Verlust auszugleichen.“
    Ihre Offenbarung legte sich wie ein Schraubstock um Travis ’ Herz, der langsam immer enger wurde. Warum konnten ihn die Leute nicht einfach alleine lassen? Ob es nun die Besserwisser gewesen waren, die vor vierzehn Jahren ihn und seine Brüder ins Waisenhaus hatten stecken wollen, oder die Männer, die danach gekommen waren, um den ahnungslosen Jungen übers Ohr zu hauen – er war es leid, dass man sich in seine Angelegenheiten einmischte.
    Es gab hier draußen so unendlich viel Land – auch wenn es kein anderes gab, auf dem schon ein Haus mit Nebengebäuden errichtet worden war und das einen Bach hatte, der auch im Sommer nicht austrocknete. Die ehrenhafteren Männer hatten versucht, ihm das Land weit unter Marktwert abzukaufen, da sie vermutet hatten, dass er keine Ahnung von den Preisen besäße. Die weniger Ehrenhaften hatten ihm das Land mit Gewalt abnehmen wollen.
    Er musste immer noch zittern bei dem Gedanken an die Kugel, die Jims Schulter vor zehn Jahren getroffen hatte. Crockett hatte sie he-rausgeholt, während Travis die Angreifer von ihrem Land vertrieb. Jim war zu der Zeit gerade mal fünfzehn gewesen. Crockett siebzehn. Travis selbst neunzehn. Und der neunjährige Neill war der Einzige gewesen, der Wache gestanden hatte. Danach hätten sie Jim fast an das Fieber verloren, doch schließlich hatte Gott sein Leben verschont.
    Und jetzt kam laut dieser Frau die nächste Runde auf sie zu.
    Travis sah jeden seiner Brüder an. Sie waren so gut trainiert, dass keiner seinen Posten verlassen hatte, doch er konnte ihre Vorsicht spüren, hörte die unausgesprochenen Fragen, die in der Luft hingen.
    „Bitte, Travis. Sie müssen mir glauben“, bat die Frau. „Sie und Ihre Brüder sind in Gefahr.“
    „Hören Sie, Lady“, brachte Travis zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „ich weiß nicht, was Sie vorhaben, aber ich weiß, dass jemand, der einen Angriff auf uns plant, es bestimmt nicht in der Gegend herumposaunen wird. Wenn Sie also davon wissen, müssen Sie irgendwie ein Teil der ganzen Sache sein und ich kann Ihnen nicht vertrauen.“
    Schmerz zuckte durch ihr Gesicht, doch sie versteckte ihn schnell und reckte ihr Kinn vor. „Der Mann, den ich laut meiner Tante und meinem Onkel heiraten soll, ist derjenige, der Ihr Land kaufen will. Als ich mich heute Mittag in seiner Begleitung befand, konnte ich eine private Unterhaltung mit einem seiner Handlanger belauschen. Ich habe schreckliche Angst bekommen, als ich hörte, was er vorhat, und wusste, dass ich Sie warnen muss. Nach der Freundlichkeit, die ich von Ihnen erfahren habe, konnte ich doch nicht tatenlos dabei zusehen, wie er Ihnen schadet.“
    Travis zuckte zurück. „Was für eine Freundlichkeit ? Ich habe Sie noch nie zuvor gesehen.“ Doch die Vertrautheit, die er bei ihrem Anblick empfand, ließ ihn die Richtigkeit seiner Aussage bezweifeln.
    „Doch, das haben Sie.“ Die verrückte Frau ging tatsächlich einen Schritt auf ihn zu und ignorierte einfach die Gewehre, die immer noch auf sie gerichtet waren. „Damals war ich auch ein Eindringling, nur viel jünger.“
    Sie griff nach ihrem Rock und er ruckte mit der Waffe. „Keine Bewegung, Lady. Ich will Sie nicht verletzen.“
    „Ich

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