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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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weiß.“
    Anstatt zurückzuzucken, hielten ihre Augen die seinen gefangen und erfüllten ihn mit … Vertrauen? Das ergab keinen Sinn. Vielleicht war die Frau wirklich verrückt.
    „Sie haben mich damals aus der Falle befreit. Erinnern Sie sich noch? Sie haben mein Bein bandagiert und ich musste Ihnen versprechen, dass ich niemandem davon erzähle, dass Sie mir geholfen haben. Sie meinten, es wäre besser für Ihre Brüder, wenn die Leute denken, Sie wären ein hartherziger, schießfreudiger Unmensch. Ich habe mein Versprechen gehalten. Und jetzt bin ich hier, um die Freundlichkeit zu vergelten, die Sie mir vor zwölf Jahren gewährt haben.“
    Wieder nestelte sie an ihrem Rock und – Himmel hilf – tatsächlich senkte er sein Gewehr, um sie besser anschauen zu können. Er erinnerte sich an das Mädchen in der Falle. Wie tapfer sie gewesen war. Wie vertrauensselig. Aber das konnte doch nicht sie sein, oder? So schnell hatte die Zeit nicht vergehen können!? Sie war erst ein Kind gewesen. Diese Frau konnte unmöglich dieselbe Person sein.
    Travis versuchte Haltung zu wahren und sie böse anzuschauen. „Das ist nur irgendein Trick. Sie wollen sich hier einschleichen, um Ihrem Verlobten den Weg zu ebnen.“
    Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Das ist kein Trick und dieser Mann ist bestimmt nicht mein Verlobter.“ Sie zog an ihrem Rock. „Ich kann beweisen, wer ich bin, Travis, wenn Sie mir nur die Chance dazu geben würden.“ Sie senkte den Blick. „Schauen Sie mein Bein an.“
    Er mochte ein Einsiedler sein, aber selbst er wusste, dass sich das nicht schickte. Offensichtlich war zumindest Neill aber noch zu jung, um solche Vorbehalte zu haben.
    „Ach, die kleine Narbe ist doch gar nichts. Jims ist besser.“
    Jim grollte, doch Crockett musste anfangen zu lachen. Travis sah seinen Bruder finster an. Schnell schluckte Crockett das Lachen hinunter, grinste aber breit.
    Da er keine Lust mehr auf die Spielereien der jungen Frau hatte, warf er schließlich einen Blick auf ihren Fuß und sah das kleine Stückchen entblößter Haut zwischen ihrem Schuh und dem Saum des Kleides. Tatsächlich zog sich eine schmale Narbe über das Bein.
    Im Bruchteil einer Sekunde war er wieder fünfzehn, versorgte ihre Wunde und trug das Mädchen auf den Armen nach Hause. Er hatte oft an sie gedacht – sich gefragt, was aus ihr geworden war. Wieder sah Travis ihr ins Gesicht. Ihr Haar war jetzt ein wenig dunkler, aber ein paar goldene Strähnen waren noch geblieben. Ihre himmelblauen Augen durchdrangen ihn, wie sie es damals getan hatten, als sie voller Tränen gewesen waren. Die weiblichen Kurven waren definitiv neu, doch ihre Bestimmtheit und die Tapferkeit, an die er sich erinnerte, waren geblieben.
    Das dürre kleine Mädchen hatte sich zu einer wirklich gut aussehenden Frau entwickelt.
    Travis ließ sein Gewehr ganz sinken. „Schön, dich wiederzusehen, Meredith.“

Kapitel 4
    Er erinnerte sich. Sogar an ihren Namen. Meredith konnte das Lächeln nicht unterdrücken, das sich auf ihrem Gesicht breitmachte.
    „Also, Bruder … wie kommt es, dass du uns nie von deiner kleinen Freundin hier erzählt hast?“ Der stichelnde Unterton des Mannes an Travis ’ Seite zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Er schaute betont auffällig von ihr zu Travis und wieder zurück. Dann zwinkerte er ihr verschwörerisch zu. Sie konnte es nicht glauben. Um ihre Verlegenheit zu kaschieren und nicht noch breiter zu grinsen, biss sie sich auf die Unterlippe und senkte ihren Blick.
    „Halt die Klappe, Crockett“, grummelte Travis, als er vorwärtsstapfte, um ihren Arm zu nehmen. „Es ist schon sehr lange her.“ Sein Griff war sanft aber bestimmt, sodass sie ihm in Richtung der Lichtung folgte. „Sie ist abseits der Straße herumgelaufen und in eine dieser Fallen geraten, die wir damals aufgestellt hatten. Ich habe sie befreit, ihr Bein geschient und sie nach Hause gebracht. Ende der Geschichte.“
    Als sie die letzten Bäume umrundeten, kam das Wohnhaus in Sicht. Die behagliche Hütte schien sie mit dem kleinen Rauchfaden, der fröhlich aus dem Kamin stieg, willkommen zu heißen, was doch ein wenig absurd war angesichts der schwer bewaffneten Männer, die sie auf dem Pfad empfangen hatten.
    „Warte einen Moment.“ Crockett lief um Meredith herum und pflanzte sich vor ihr auf.
    Travis versuchte, sie um seinen Bruder herumzulenken, doch der schnelle Richtungswechsel überraschte Meredith und sie hatte keine Zeit, ihr schwächeres Bein zu

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