Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
Vom Netzwerk:
Hände. „Schon gut.“
    Sie atmete langsam ein und senkte den Blick wieder auf ihre Hände. „Der Name des Mannes ist Roy Mitchell und ich habe keine Ahnung, wie viele Männer für ihn arbeiten. Ihm gehört eine Holzfällerfirma, also vermute ich, dass er einige Angestellte hat.“
    Und die würden körperlich fit sein. Sich in Wäldern auskennen. Travis und seine Brüder würden es also nicht bloß mit ein paar eingebildeten Städtern zu tun bekommen. Er tippte nachdenklich mit dem Daumen auf die Kiefernholztischplatte.
    Crockett räusperte sich. „Wir müssen die Tiere in Sicherheit bringen.“
    Travis nickte zustimmend. „Aber wir können sie auch nicht einfach auf die Koppel hier beim Haus bringen. Wenn Mitchells Männer nahe genug herankommen und sehen, dass wir die Tiere in Sicherheit gebracht haben, wissen sie, dass wir Lunte gerochen haben, und fackeln stattdessen vielleicht das Wohnhaus ab.“
    „Wir könnten die Arbeitspferde unten am Bach anbinden.“
    „Gute Idee, Jim. Wenn sie in der Nähe des Wassers sind, lassen sie sich leichter beruhigen, falls doch ein Feuer ausbricht.“ Travis ließ seinen Blick an der Decke entlangwandern, was ihm normalerweise immer beim Denken half. „Jeder von uns sollte ein gesatteltes Pferd bei sich haben. Dann können wir die Kerle verfolgen, wenn wir sie vertrieben haben.“
    „Was ist mit dem Esel?“, fragte Crockett. „Du weißt, wie launig Samson nachts wird. Wenn wir ihn an den Fluss bringen, wird er mit seinem Geschrei alle auf sich aufmerksam machen.“
    Travis nickte. Der alte Samson war mürrisch und starrsinnig. Wenn er nicht im Stall war, sobald es dunkel wurde, würde er sich schlimmer gebärden als Neill, wenn es ums Baden ging. „Ich glaube, es ist besser, wenn wir ihn hier auf der Koppel lassen. Vielleicht können wir auch Jochebed dort anbinden, um ihn zu beruhigen.“ Die Milchkuh wohnte in der Box neben Samson, also würde es ihm vielleicht helfen, wenn er sie bei sich hatte. Es gab ohnehin keine andere Möglichkeit. „Zwei Tiere außerhalb der Scheune sind bestimmt nicht zu auffällig.“
    „Und das Futter?“, fragte Crockett. „Ich dachte, wir könnten es vielleicht im Schuppen unterbringen.“ Er wandte sich an Jim. „Wenn das für dich in Ordnung ist.“
    Der Schuppen war Jims Hoheitsgebiet, sein Arbeitsbereich, in dem er Möbel aus Walnuss-, Kiefern- oder Eichenholz herstellte. Er beschützte ihn wie ein Eichhörnchen seinen Nussvorrat. Doch Jim nickte zustimmend, wie Travis es schon erwartet hatte. Die Bedürfnisse der Familie standen an erster Stelle.
    „Ich mache genug Platz.“
    „Gut.“ Mit jedem Teilstück ihres Planes gewann Travis ein bisschen von der Gelassenheit zurück, die ihm genommen worden war, als er von dem bevorstehenden Angriff erfahren hatte. Nun mussten sie sich nur noch um das letzte Problem kümmern. „Was ist mit dem Heu? Habt ihr irgendwelche Ideen, wo wir es unterbringen können?“
    Die Räucherkammer war zu klein, genau wie alle anderen Nebengebäude. Und wenn sie es im Freien liegen ließen, wäre es ein leichtes Ziel für eine geworfene Fackel. Travis schaute von Crockett zu Jim, aber auf den Gesichtern seiner Brüder zeigte sich, dass sie keine Idee hatten. Die Kontrolle, die er gerade zurückgewonnen hatte, schien Travis schon wieder zu entgleiten.
    „Die Wagen, die das Heu in die Stadt bringen, sind immer bis zum Himmel beladen. Warum häuft ihr nicht so viel Heu wie möglich auf euer Fuhrwerk und fahrt es runter zum Fluss oder in den Wald? Ihr könnt es zusätzlich doch auch mit einer Plane abdecken.“
    Drei Augenpaare richteten sich auf die Frau in ihrer Mitte – die Frau, deren Anwesenheit sie bereits alle vergessen hatten. Zumindest hatte Travis es. Doch jetzt, da er sie wieder ansah, fragte er sich, wie ihm das hatte passieren können.
    „Gute Idee“, stimmte Crockett zu.
    Travis wollte gerade ebenfalls zustimmen, als das Trappeln von Hufen auf dem Hof erklang. Innerhalb einer Sekunde hatte er sich sein Gewehr geschnappt und stürmte die Treppe hinab. Seine Brüder folgten ihm auf dem Fuße, dessen konnte er sich sicher sein.

Kapitel 5
    Travis blickte am Lauf seiner Winchester entlang. Ein Reiter auf einem unbekannten weiß-hellbraun gescheckten Pferd galoppierte auf die Veranda zu. Travis stieß nervös seinen Atem aus und legte das Gewehr noch einmal an. Das Zwielicht machte es schwer, irgendetwas zu erkennen, also entschied er sich für den sichersten Schuss und richtete die Waffe auf

Weitere Kostenlose Bücher