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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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sich zwei der Eimer, die sie vor einer gefühlten Ewigkeit vorbereitet hatte, und schleppte sie so zügig wie möglich zur Scheune. Sie bemühte sich, nicht zu viel Wasser zu verschütten.
    „Warum muss ich bloß humpeln?“, grummelte Meredith. Im selben Moment, in dem die Worte ihrem Mund entschlüpften, trat sie mit dem rechten Fuß in ein Loch und Wasser spritzte auf ihr Bein. Sie verzog das Gesicht, verringerte ihre Geschwindigkeit aber nicht.
    In der Scheune angekommen, wandte Meredith sich zuerst der östlichen Wand zu, da das Feuer hier am stärksten zu brennen schien. Sie schüttete das Wasser in die Flammen und frohlockte innerlich bei dem zischenden Geräusch, das daraufhin erklang. Doch innerhalb von nur einer Sekunde leckten neue Feuerzungen an ihrer Stelle.
    Meredith rannte zurück zur Tränke. „Bitte, Herr, lass mich etwas bewirken. Bitte! Es ist nicht richtig, dass gute Männer unter der Niedertracht eines Verrückten leiden.“
    Sie rannte hin und her und schüttete Wasser in die Flammen, bis die Tränke fast leer war. Ihre Armmuskeln zitterten wie Pudding und ihr Rücken bettelte sie an, endlich aufzuhören. Ihre Lungen brannten durch den Rauch und die Hitze, doch sie weigerte sich, aufzugeben.
    Mit einem rußverschmierten Ärmel wischte sie sich den Schweiß ab und drehte sich dann von der Scheune weg, um tief die saubere, kühle Luft einzuatmen. Schließlich schnappte sich Meredith eine Decke, tränkte sie im letzten Rest des Wassers im Trog und wandte sich wieder der Scheune zu. Sie würde so viele Flammen wie möglich ausschlagen und dann die Eimer an der Pumpe auffüllen. Sicher würden die Archers bald zurückkommen.
    Auf dem Weg zur Scheune wich sie geschickt Samsons Hufen aus und drinnen wandte sie sich wieder der Westwand zu. Sie schlug mit der Decke nach den Flammen, doch die schienen nur mit ihr zu spielen und tanzten immer höher, außerhalb ihrer Reichweite.
    Dann, als wäre plötzlich eine riesenhafte Tür aufgeschwungen, blitzte grelles Licht über Merediths Kopf auf und eine massive Welle der Hitze überrollte sie.
    Herr, hab Erbarmen!
    Das Feuer hatte den Heuboden in Brand gesetzt.
    * * *
    Mitchells Männer waren entkommen. Alle. Travis starrte finster den zerschnittenen Draht an, der die Grenze seines Landes markierte, und umklammerte dabei den Knauf seines Sattels so fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Wenn es nur nicht so dunkel gewesen wäre, wäre die Sache vielleicht anders verlaufen. Doch die Archers wussten es besser, als dass sie ein Pferd bei diesen schlechten Sichtverhältnissen durch einen Galopp gefährden würden.
    Gäbe es einen weiteren Versuch? Travis hatte keinen Zweifel daran, dass Roys Männer beim nächsten Mal erfolgreich wären, wenn er und seine Brüder niemanden hätten, der sie warnen könnte.
    „Sieh es doch mal positiv – sie haben die Scheune nicht angesteckt und keiner von uns ist verletzt.“ Crocketts leise Bemerkung sickerte langsam in Travis’ Bewusstsein. Er wandte seine Aufmerksamkeit von dem Loch im Zaun ab und musterte seine drei kerngesunden, mutigen Brüder, die sich um ihn herum versammelt hatten.
    „Du hast recht.“ Travis räusperte sich, um Zeit zu gewinnen, seine Frustration hinunterzuschlucken und den Jungen ein halbherziges Lächeln zu schenken. „Die Dinge könnten wirklich schlimmer stehen. So, wie die Kugeln geflogen sind, ist es ein Wunder, dass kein Blut geflossen ist.“
    „Aber ich weiß immer noch nicht, wie diese Stinktiere an uns vorbeigekommen sind“, grummelte Neill. „Ich bin nicht eingeschlafen, Travis. Ich schwöre es!“
    „Ich weiß das, kleiner Bruder. Du musst nicht schwören. Was vorbei ist, ist vorbei.“ Travis lenkte seine haselnussfarbene Stute vorwärts, bis er neben Neill stand. „Es ist zu viel Land, um es mit vier Leuten zu bewachen, und es war zu dunkel, um auch nur einen Steinwurf weit zu sehen. Mir war schon klar, dass die Wahrscheinlichkeit, einen von ihnen zu erwischen, relativ gering war. Aber so waren unsere Chancen doch am größten, vor allem weil sie dachten, wir liegen ahnungslos in unseren Betten. Aber es hat nicht sollen sein.“
    „Wo du gerade von unseren Betten sprichst …“ Crocket zog an den Zügeln, bis sich sein Pferd in Richtung Haus wandte. „Ich bin mehr als müde. Lasst uns zurückreiten.“
    Travis nickte, denn auch seine eigene Energie war verschwunden, nachdem die Gefahr nun gebannt war. Er spürte die Anstrengungen des Tages in jedem einzelnen

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