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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Lawine ins Rollen zu bringen, sobald einer den Mund aufmachte.
    Travis kratzte den Rest seines Kanincheneintopfes zusammen und dachte darüber nach, wie er seinen Brüdern seine Entscheidung erklären sollte.
    Als Ältester war es seine Pflicht, das zu tun, was für die Familie am besten war. So war es schon immer gewesen. Deshalb war es nur logisch, dass er Meredith heiraten müsste. Immerhin war sie in erster Linie seinetwegen hierhergekommen. Keiner seiner Brüder sollte seine Freiheit einer unerwarteten Braut opfern, nur weil –
    „Ich mach’s.“ Crocketts Verlautbarung zerschlug Travis’ wohlüberlegte Wortwahl und erschütterte ihn in seinem Innersten.
    Travis würgte den letzten Bissen hinunter und ließ den leeren Teller zurück auf den Tisch fallen. „Was meinst du damit, du machst es?“
    „Ich heirate sie.“ Crockett zuckte mit den Schultern und streckte die Handflächen aus. „Was? Sie sieht total gut aus und ist hart im Nehmen. Man könnte es schlechter treffen.“
    Man könnte es schlechter treffen? Das war sein Argument? Travis konnte sich vorstellen, was für einen Ehemann Crock mit dieser Einstellung abgeben würde. Was dachte er sich nur? Auf keinen Fall –
    „Ich fordere dich zum Armdrücken.“ Jim stellte seinen Ellenbogen auf den Tisch und sah seinen älteren Bruder herausfordernd an.
    „Halt!“ Travis sprang auf, stützte sich mit den Händen auf den Küchentisch und starrte seine Brüder böse an. „Keiner wird um Meredith Arm drücken, als wäre sie das letzte Stück Weihnachtskuchen! Seid doch vernünftig. Außerdem habe ich schon entschieden, dass ich sie heirate. Es ist meine Schuld, dass sie hier ist. Ich bin für sie verantwortlich.“
    Anstatt erstaunt zu sein, grinste Jim ihn frech an. „Hast du Angst, gegen mich zu verlieren, großer Bruder?“
    „Ich kann dich jederzeit schlagen, Greenhorn, und das weißt du.“ Travis spuckte seinem kleinen Bruder den verhassten Namen quasi ins Gesicht, bereit, ihn in mehr als nur im Armdrücken zu schlagen.
    Jim sprang auf, sodass sein Stuhl nach hinten umfiel, und starrte ihn böse an. Die beiden jungen Männer hatten die Fäuste geballt und alles, was sie trennte, war nur der Küchentisch zwischen ihnen. Travis trat einen Schritt zur Seite, Jim tat es ihm gleich – nicht länger sein Bruder, sondern ein Rivale – ein Mann, der ihm an Größe, Breite und Kraft ebenbürtig war. In allem außer Erfahrung.
    Und Sehnsucht.
    Gestern hatte Travis sich mit dem Gedanken abgefunden, dass Meredith ihn bald verlassen würde, vielleicht irgendwann einen Fremden heiratete. Doch er könnte es niemals ertragen, mit ihr unter einem Dach zu leben, wenn sie mit einem seiner Brüder verheiratet wäre. Wenn ein Archer sie heiraten sollte, dann würde er selbst es sein!
    „Du willst ihn doch nicht wirklich verprügeln, Trav, oder?“ Neills angstvoll geweitete Augen ließen Travis zur Vernunft kommen und er entspannte seine Fäuste. „Nein, ich …“ Hatte er wirklich darüber nachgedacht, gegen seinen eigenen Bruder zu kämpfen? Seine Finger zitterten, als er die Hand an die Wange hob und sich über die Bartstoppeln rieb. „Es tut mir leid, Jim. Wegen allem, was in letzter Zeit passiert ist, bin ich wohl ein bisschen gereizt.“
    Jim hob skeptisch eine Augenbraue, doch Travis hatte nicht vor, sich noch weiter zu entschuldigen. Endlich nickte Jim, hob seinen Stuhl auf und setzte sich wieder. Travis atmete langsam aus und nahm ebenfalls Platz.
    „Also, wie entscheiden wir, wer von uns dreien sie bekommt?“, fragte Crockett und zerstörte so Travis’ Hoffnung darauf, dass die anderen beiden seine Entscheidung einfach akzeptierten.
    „Drei?“, meckerte Neill. „Vergesst mich bloß nicht, Brüder.“
    Als ob Crockett und Jim nicht schon schlimm genug gewesen wären.
    Travis starrte seinen jüngsten Bruder finster an. „Du bist kaum alt genug, um dich zu rasieren. Was willst du mit einer Ehefrau?“
    „Ich bin genauso ein Mann wie ihr.“ Neill beugte sich mit einem Gesichtsausdruck nach vorne, der Respekt forderte. „Ich mache die gleiche Arbeit, trage die gleichen Klamotten. Ich werde nicht auf mein Recht verzichten, ein Mädchen zu haben, nur weil ich der Jüngste bin. Verflixt noch mal! Vielleicht will sie einen alten Knacker wie dich auch gar nicht, Trav.“
    Crockett gluckste und Travis schüttelte fassungslos den Kopf. Tatsächlich fühlte er sich von Minute zu Minute älter.
    „Der Kleine hat recht“, sagte Crockett mit

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