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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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unterdrücktem Lachen. „Wir kommen ja nicht so häufig mit Frauen im heiratsfähigen Alter in Kontakt. Wer weiß, wie lange Gott braucht, um wieder mal eine bei uns vorbeizuschicken?“
    Travis stützte den Kopf in die Hände und hatte keine Argumente mehr. „Irgendwelche Vorschläge?“
    Crockett rieb sich den Nacken. Jim verschränkte die Arme. Neill betrachtete interessiert die Decke.
    Auch Travis sah sich nach Inspiration um, als verstecke sich die perfekte Lösung in einem der Kochtöpfe oder unter dem Herd. Es musste einen Weg geben, wie er seine Brüder ausstechen konnte. Als Oberhaupt der Familie könnte er einfach sein Recht einfordern, doch das würde zu Streitigkeiten führen. Und das Letzte, was sie mit Mitchell im Nacken gebrauchen konnten, war Uneinigkeit. Nein, es musste einen besseren Weg geben.
    Sein Blick schweifte über den Schrank, in dem das Geschirr seiner Mutter stand, und an der Tür vorbei zum Waschraum. Dann blieb er plötzlich an dem Strohbesen hängen, der in der Ecke stand. Travis richtete sich auf. Er würde einen Trick anwenden müssen, aber es sollte machbar sein.
    „Jungs“, sagte er und erhob sich bestimmt. „Wir ziehen Strohhalme.“

Kapitel 13
    Ein lautes Krachen weckte Meredith. Blinzelnd setzte sie sich auf und versuchte zu begreifen, woher dieses Geräusch gekommen war.
    Die Archers schienen sich in der Küche über irgendetwas zu streiten. Irgendetwas, das sie sehr aufzuregen schien. Meredith runzelte die Stirn und warf die Bettdecke zurück. Bestimmt hatte es etwas mit den peinlichen Forderungen ihres Onkels zu tun. Die Szene trat ihr noch einmal in ihrer ganzen beschämenden Klarheit vor Augen. Das einzig Gute war gewesen, dass ihr Onkel nicht länger von ihr verlangte, sie solle Roy Mitchell heiraten.
    Niemals war sie so dankbar gewesen, unerwünscht zu sein. Sie hätte es nur lieber gehabt, wenn sie dabei nicht so verletzt worden wäre.
    Als Meredith langsam auf die Beine kam, schien die Diskussion in der Küche zu eskalieren. Sie hörte laute Rufe – ihren Namen und irgendetwas von einem Weihnachtskuchen. Sie hatte zwar keine Ahnung, was sie mit einem Weihnachtskuchen zu tun hatte, aber der Streit drehte sich um sie, so viel war klar.
    Doch dies war kein Problem, das die Archers lösen mussten. Es war ihr eigenes. Sie hätte Travis niemals glauben lassen dürfen, dass er sich um sie kümmern müsse. Sie war einfach so traurig gewesen, als ihr Onkel gegangen war, dass der Gedanke, ihre Last abzugeben, sie ungemein erleichtert hatte.
    Nun, ihre Kraft war zurückgekehrt und es war an der Zeit, diese Situation eigenverantwortlich zu meistern. Meredith trat vom Bett weg und ihre Entschlossenheit unterdrückte den Schwindel, der sie zu ergreifen drohte, als sie den Raum durchquerte. Ihr Herz mochte einen Satz getan haben bei dem Gedanken, Travis könnte ihr Ehemann werden, aber welche Frau wollte schon, dass ihr Ehemann zu einer Heirat gezwungen wurde? Nein. Sie musste einen anderen Weg aus diesem Schlamassel finden.
    Als sie den Flur erreichte, ließ ein neuer Gedanke sie innehalten. Wenn sie keinen Archer heiratete, würde Onkel Everett sie dann doch mit Roy Mitchell verheiraten? Meredith atmete zitternd ein und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand.
    Wenn Roy ihr Land auch nur halb so sehr begehrte, wie sie vermutete, würde er keine Zeit verschwenden und Onkel Everett davon überzeugen, dass ihm ihr angekratzter Ruf nichts ausmachte. Er würde vielleicht sogar anbieten, sie schnellstmöglich und in aller Stille zu heiraten, um jeglichen Skandal zu vermeiden. So würde er ihre Tante und ihren Onkel noch mehr um den Finger wickeln – ein Wolf im Schafspelz.
    Tante Noreen würde darauf bestehen, dass die Hochzeit stattfand, und wenn Meredith ihren Onkel nicht von diesem Kurs abbrachte, würde sie keine andere Chance haben, als zu fliehen. Fort von Roy Mitchell und seinen Machenschaften. Fort von ihrer kontrollierenden und unangenehmen Tante. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Fort von Travis.
    Ein dumpfer Schmerz machte sich in ihrer Brust breit. Ihr ganzes Leben lang hatte sie davon geträumt, Travis Archer zu heiraten. Aber es war kein Traum. Nicht mehr. Travis war aus Fleisch und Blut und befand sich am anderen Ende dieses Flures. Könnte sie ihn wirklich aufgeben, wo er endlich zum Greifen nahe war?
    * * *
    Travis nahm den Besen und brach ein paar Borsten ab. Nachdem er einige gleichlange Stücke herausgesucht – und eines davon in seinem Ärmel versteckt

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