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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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gelassen. Doch nun, wo die Sonne den Himmel erklomm und offiziell ein neuer Tag angebrochen war, konnte er den Wunsch, seine Zukunft zu erfahren, kaum noch unterdrücken.
    Die Rasierklinge rutschte ab und Travis brummte, als ein kleiner Blutstropfen auf seinem Kinn entstand. Wunderbar . Wenn das so weiterging, würde Meredith denken, er hätte eine Auseinandersetzung mit einer der Stallkatzen gehabt. Das war aber nicht gerade der Eindruck, den er bei einer Frau hinterlassen wollte, die sich erst noch darüber klar werden musste, ob er ein angemessener Partner wäre oder nicht. Gestern Abend hatte er sich schon unbeliebt genug gemacht.
    „Kaffee ist aufgesetzt“, brummte Jim mit schlaftrunkener Stimme, als er von draußen hereinkam und mit dem kleinen Weidenkorb voller frisch gelegter Eier an ihm vorbeiging.
    Travis war bisher nie aufgefallen, wie seltsam der große Mann mit dem zierlichen kleinen Korb in der Hand aussah, da Jim das Kochen hatte übernehmen müssen, seit er zehn Jahre alt war. Aber als Travis seinem Bruder nun hinterhersah, konnte er nicht anders, als sich Meredith vorzustellen, wie sie sich an ihm vorbeischob, wie ihr Rock seine Beine berührte und wie sie ihn anlächelte.
    Der stechende Schmerz der Klinge, die ihm in den Hals schnitt, brachte ihn zurück in die Realität. „Himmel noch mal!“ Er hatte sich nicht mehr so ungeschickt beim Rasieren angestellt, seit ihm die ersten Stoppeln gewachsen waren.
    „Nervös, Trav?“ Crockett stand im Flur und lehnte sich entspannt gegen den Türrahmen des Badezimmers. Der Kerl sah für Travis’ Geschmack viel zu erholt und entspannt aus und das stichelnde Grinsen machte die Sache auch nicht besser.
    „Hast du Angst, dass sie dir eine Abfuhr erteilt? Oder davor, dass sie dich nimmt?“
    Travis starrte ihn böse an und zog die Klinge für den letzten Schliff unter dem Kinn entlang. Er ignorierte das Glucksen seines Bruders und beugte sich über das Waschbecken, um die letzten Schaumreste zu entfernen. Wenn er Glück hatte, war sein Bruder verschwunden, sobald er sich wieder aufrichtete.
    Nachdem er sich das Gesicht abgetrocknet hatte, ließ er das Handtuch sinken und sah sich vorsichtig um. Mist. Er hatte nie viel Glück im Leben gehabt.
    „Du weißt, dass ich deinen Platz einnehmen könnte, wenn du dich der Sache nicht gewachsen fühlst.“
    Die Worte weckten Travis ’ inneren Widerstand. Er legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter und drückte fest zu. „Vergiss es.“
    Nachdem er ihm das Handtuch in die Arme geworfen hatte, presste sich Travis an Crockett vorbei und stürmte an den Herd, um nach dem Kaffee zu sehen. Er holte eine Tasse aus dem Schrank, besann sich dann eines Besseren und atmete tief durch. Nach einigen Sekunden hatte sich sein Gemüt beruhigt und er nahm eine zweite Tasse, in die er Kaffee einschenkte. Dann bedeutete er Crockett, sich zu ihm an den Tisch zu setzen.
    „Tut mir leid, ich bin ein bisschen nervös.“
    Crockett zuckte mit den Schultern und ließ sich entspannt auf einem Stuhl nieder. „Ich wusste, dass ich einen wunden Punkt erwische, wenn ich so etwas sage.“
    Travis sah ihn böse an. „Warum tust du es dann? Wir haben genug Probleme, ohne dass du mich noch aufregst. Die Sache ist entschieden. Wenn Meredith in eine Heirat einwilligt, nimmt sie mich. Fertig.“
    Anstatt etwas zu erwidern, sah Crockett ihn nur über den Rand seiner dampfenden Kaffeetasse hinweg an. Die Stille dauerte so lange an, dass Travis sich allmählich unwohl fühlte und schließlich seinen Blick abwandte. Plötzlich fand er es viel interessanter, zu überprüfen, ob auch wirklich alle Knöpfe an seinem Hemd geschlossen waren.
    Das Geräusch, das Crocketts Kaffeetasse verursachte, als er sie abstellte, ließ Travis seinen Blick wieder heben. In den Augen seines Bruders konnte er den altbekannten Schalk erkennen.
    „Ich musste nur sichergehen, dass Meredith den richtigen Archer heiratet.“
    Travis hob eine Augenbraue. „Und?“
    Crockett grinste breit und frech und hob seine Tasse wieder an den Mund. „Sagen wir einfach, meine Sorgen haben sich in Luft aufgelöst.“

Kapitel 15
    Meredith drehte sich hin und her und betrachtete ihre Erscheinung im Spiegel über Travis’ Kommode. Was für eine Braut sie mit dem ausgebleichten Baumwollkleid abgab! In ihren Träumen hatte sie sich immer in einem blauen Satinkleid mit Spitze gesehen. Ihre Haare waren nach der neusten Mode frisiert gewesen und mit einem Perlenkamm zurückgesteckt.
    Aber da

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