Kann ich den umtauschen?
entzog ihre Hand, sah Daniel entschuldigend an und rannte dann voller Panik in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Bella lag mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammengerollt am Fuà der Leiter, auf die sie doch gar nicht steigen sollte und wollte.
»Oh, nein, Bella, wie dumm kann man eigentlich sein!«, brach es ohne Nachdenken aus Alice hervor.
Gepeinigt sah Bella sie aus zusammengekniffenen Augen an.
»Ausgerechnet Sie nennen mich dumm? Erstaunlich.«
»Wie?«
Doch Bella stöhnte nur und griff sich ans Bein.
»Ich glaube, ich habe mir etwas gebrochen â¦Â« Sie verzog das Gesicht.
»Sie bleiben hier. Ich rufe Hilfe â¦Â«
»Ich soll hierbleiben! Hierbleiben! Sagen Sie mal, was glauben Sie denn, wo ich jetzt wohl hinrennen könnte, Sie dummes Ding?«
»Wenn Sie mich noch einmal dumm nennen, breche ich Ihnen auch noch das andere Bein«, brummte Alice und rannte in die Küche zum Telefon.
Am liebsten wäre sie gar nicht zu Bella zurückgegangen. Die lag am Boden wie ein verwundetes Tier, das sie jederzeit angreifen könnte. Bella wäre wahrscheinlich selbst mit einem gebrochen Bein noch in der Lage, Alice an die Kehle zu gehen.
Doch als Alice wieder nach drauÃen kam, war Bella nicht alleine. Daniel war bei ihr. Er hatte sich die Jacke ausgezogen und sie Bella als Kissen unter den Kopf gelegt. Jetzt redete er ganz ruhig mit ihr.
Und zu Alices Erstaunen lächelte Bella.
Daniel wartete mit ihnen auf den Krankenwagen und bestand dann darauf, Alice, die unbedingt mit ins Krankenhaus wollte, zu fahren. Im Auto sprachen sie kaum ein Wort. Alice starrte aus dem Fenster, und das Einzige, was sie sagte, war »Danke«, als sie vor der Notaufnahme ausstieg.
Dann stürzte sie zum Empfang.
»Ich möchte bitte wissen, was mit Bella Gorse los ist, sie ist gerade mit dem Krankenwagen eingeliefert worden.«
»Sind Sie mit ihr verwandt?«
»Sie ist meine Mutter«, antwortete Alice wie aus der Pistole geschossen.
»Ah, ja, gut. Wenn Sie bitte dort drüben Platz nehmen würden, ich werde Dr.â¯Peterson bitten, mit Ihnen zu sprechen, sobald er Zeit hat.«
»Kann ich sie denn nicht sehen?«
»Im Moment nicht, nein. Sie ist in der Unfallchirurgie. Nehmen Sie doch bitte Platz, dann wird so bald wie möglich jemand kommen und Ihnen sagen, wie es Ihrer Mutter geht.«
Alice setzte sich.
»So bald wie möglich« war fast zwei Stunden später. Ein freundlicher, aber müder Arzt mit dunklen Ringen unter den Augen kam und teilte ihr mit, dass Bella auch noch die Nacht in der Unfallchirurgie verbringen würde.
»Die schlechte Nachricht ist, dass Ihre Mutter sich das Bein gebrochen hat. Die gute Nachricht ist, dass es sich um einen sauberen Bruch handelt und wir ihr direkt einen Gips anlegen konnten. Wir werden sie heute Nacht beobachten, aber wenn alles normal ist, können Sie sie morgen früh mit nach Hause nehmen. Sie können jetzt gerne zu ihr. Soweit ich weiÃ, ist Schwester Mooney auch gerade auf dem Weg zu ihr, sie wird Ihnen gerne den Weg zeigen.«
Schwester Mooney war eine kleine, entzückende Irin. Sie führte Alice fröhlich plappernd und mit einer fürsorglichen Hand auf ihrem Arm durch das Labyrinth grüner Flure und schob sie dann mit einem vernehmlichen »Strapazieren Sie Ihre Mutter aber nicht zu lange, meine Liebe! Was sie nach der ganzen Aufregung am meisten braucht, ist Ruhe!« in Bellas Krankenzimmer.
Bella saà in einem Krankenhausnachthemd im Bett und wirkte genauso blass und grün wie die Flurwände.
Ihr fielen ohnehin schon fast die Augen aus dem Kopf, als sie Alice sah â und als sie Schwester Mooneys Worte hörte, machte sie dazu noch ein konsterniertes Gesicht.
»Ihre Mutter?«, erboste sie sich, als Schwester Mooney wieder weg war.
Alice hätte gerne etwas Humor aus Bellas Stimme herausgehört. Aber da war keiner.
»Ich musste denen sagen, dass Sie meine Mutter sind, sonst hätten die mich nicht reingelassen«, erklärte Alice.
»Und wieso wollten Sie reingelassen werden?«
»Ãh, ⦠um zu sehen, wie es Ihnen geht.«
»Na, das haben Sie ja jetzt gesehen«, bemerkte Bella spitz.
Alice biss sich wie immer auf die Lippe und ignorierte die Feindseligkeit.
»Brauchen Sie irgendetwas?«
»Nein, danke.«
»Soll ich vielleicht Ihre Tochter anrufen?«
»Nein, danke.«
»Aber sie
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