Kann ich den umtauschen?
Nathan wird mich jedenfalls nicht heiraten.«
»Wieso bist du dir da so sicher?«
»Er hat mir selbst gesagt, dass er niemals heiraten wird. Das ist ja wohl ziemlich eindeutig â¦Â«
»Im Ernst?« Ãberrascht sah er sie an.
»Im Ernst â¦Â« Alice hielt sich die Hand vor den Mund, als habe sie bereits zu viel gesagt und wolle weitere Worte daran hindern hervorzupurzeln. »Ich muss dann mal. Vielen Dank für alles. Mal wieder.«
Sechsundzwanzigstes Kapitel
Alice hatte beschlossen, Bella vom Krankenhaus abzuholen. Daniel hatte ihr angeboten, sie zu fahren, aber das wollte sie nicht. Also riss sie sich zusammen, kramte ihren Führerschein hervor, um sich selbst zu versichern, dass sie tatsächlich einen besaÃ, und holte die Schlüssel für Nathans Range Rover aus seinem Arbeitszimmer.
Der Wagen war nicht viel benutzt worden. Der GroÃteil der Fahrten bestand darin, dass Clarence den Wagen jeden Sonntag aus der Garage fuhr, ihn wusch und wieder hineinfuhr.
Nathan hatte schon öfter gesagt, dass Alice ihn ruhig benutzen sollte, aber Alice bevorzugte ihr Fahrrad. Flo wohnte am anderen Ende der Einfahrt, Whattelly war nur drei Kilometer entfernt, ihre Konfitürenküche auch â sie konnte damit also alles bequem erreichen. Wenn sie nach London fuhr, um sich mit ihrer Mutter zu treffen â und das war ja selten genug â, nahm sie den Zug. Da konnte sie lesen, sich entspannen, dösen ⦠ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, dass sie eigentlich etwas anderes tun sollte.
Aber was sein muss, muss sein, wie man so sagt, und da sie Bella wohl kaum auf dem Gepäckträger ihres Drahtesels nach Hause schaffen konnte, ging sie nun auf den Steinquader zu, der die Ställe beherbergte, in denen aber statt wiehernder Hengste Nathans kleine Herde motorisierter Pferdestärken untergebracht war.
Sie hatte die Führerscheinprüfung beim zweiten Anlauf bestanden, als sie achtzehn war, und war während der Fahrschulzeit sicher mehr gefahren als in all den Jahren danach zusammengenommen.
»Das ist wie mit dem Reiten â wenn du erst mal wieder auf dem Pferd sitzt, geht es ganz von selbst. So etwas vergisst man nicht«, sprach sie sich selbst Mut zu, als sie vor dem riesigen Geländewagen stand und ihn eine Weile konzentriert betrachtete.
»Die Sache hat nur einen Haken«, murmelte sie, als sie die Fahrertür öffnete und hinter das Lenkrad kletterte. »Ich bin noch jedes Mal, wenn ich auf einem Pferd saÃ, runtergefallen.«
Im Gegensatz zu Bella kam Alice wohlbehalten am Krankenhaus an.
Leise betrat sie Bellas Zimmer. Dort war eine Schwester damit beschäftigt, die Patientin unter lautstarken Protesten in einen Rollstuhl zu verfrachten. Bella meinte, sie würde es auch ohne Weiteres mit Krücken schaffen.
»Ah, wunderbar, der Abholservice ist schon da!« Die Schwester strahlte Alice an.
Bellas BegrüÃung fiel weniger freundlich aus.
»Sie hätten nicht herkommen müssen.«
»Ach, und wie wollten Sie nach Hause kommen? Mit dem Bus?«
»Ich hätte mir gerne ein Taxi genommen.«
»Na, wenn das so ist, betrachten Sie mich doch einfach als Ihr Taxi.« Alice wollte sich von Bella nicht ins Bockshorn jagen lassen und lächelte sie an. »Sie können sogar hinten sitzen, wenn Sie möchten ⦠Und mir Geld geben, wenn wir ankommen«, brummte sie, als Bella ihr widerwillig gestattete, den Rollstuhl zu schieben.
»Weià Mrs. Masters, dass Sie den Wagen benutzen?«, war ihre erste Frage, als sie den Range Rover sah.
Alice antwortete nicht darauf. Sie half Bella auf die Rückbank des monströsen Fahrzeugs. Stieg selbst vorne ein. Nahm über den Rückspiegel Kontakt mit dem miesepetrigen Gesicht hinter sich auf.
»Ich habe Robin gebeten, Ihr Zimmer für Sie herzurichten.«
»Das wäre gar nicht nötig gewesen. Ich habe beschlossen, für eine Weile zu meiner Tochter zu fahren. Nützt ja niemandem etwas, wenn ich im Bett herumliege. Ich bleibe bei Claire, bis ich wieder arbeiten kann. Ich werde sie anrufen, sobald wir zu Hause sind.«
Alice wusste nicht, was sie darauf sagen sollte.
Zwar hatte Bella darauf bestanden, dass ihre Tochter über ihren Sturz nicht zu benachrichtigen sei, aber Alice hatte sie am Vorabend trotzdem angerufen und eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.
Heute Morgen hatte sie es noch einmal
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