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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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möchte doch sicher darüber informiert werden, was passiert ist?«
    Â»Dass was passiert ist? Mir geht es gut, danke. Ich werde Claire bestimmt nicht zur Last fallen mit dieser Geschichte, und Sie brauchen sich auch nicht um mich zu sorgen.«
    Da kam Schwester Mooney wieder herein. Sie strahlte.
    Â»Kommen Sie, Alice, Liebes, jetzt gönnen Sie Ihrer Mutter mal ein bisschen Ruhe.«
    Â»Sie ist nicht meine Tochter!«, rief Bella mit einer Vehemenz, dass es bei Alice irgendwie »klick« machte.
    Â»Da sagt der DNA -Test aber etwas anderes.« Alice, die innerlich kochte, lächelte Schwester Mooney verschwörerisch an, bevor sie sich wieder Bella zuwandte. »Also, wirklich, Mum, nur weil ich mich als Lesbe geoutet habe, musst du mich doch jetzt nicht verleugnen!«
    Schwester Mooney lächelte Alice mitfühlend an, richtete einen scharfen, rügenden Blick auf Bella und meinte recht keck: »Na, wie ich sehe, haben Sie und Ihre Mutter noch so einiges zu besprechen – ich lasse Sie mal besser noch ein paar Minuten allein …« Und als sie an Alice vorbeirauschte wie ein blauer Racheengel, flüsterte sie ihr verstohlen zwinkernd zu: »Jetzt oder nie! Reden Sie mit ihr! Jetzt kann sie buchstäblich nicht vor der Wahrheit weglaufen! Und was das andere angeht … Machen Sie sich mal keine Sorgen, meine Schwester ist auch lesbisch und genießt das Leben in vollen Zügen mit all ihren lesbischen Freundinnen …«
    Bella kochte.
    Â»Ich halte nicht besonders viel von Ihrem Humor«, zischte sie Alice zu, kaum dass Schwester Mooney die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    Alice wandte sich ihr zu und sah sie düster und entschlossen an.
    Â»Sie halten insgesamt nicht besonders viel von mir, Mrs. Gorse. Ich weiß, dass wir zwei nicht gerade Busenfreundinnen sind, aber wenn ich das richtig sehe, stehen die Leute auch nicht gerade Schlange, um sich nach Ihrem Befinden zu erkundigen. Ich dagegen bin hier, ob’s Ihnen passt oder nicht.«
    Bella sah sie entsetzt an. Ihre Kinnlade klappte nach unten.
    Â»Und ich werde morgen früh wieder hier sein, um nach Ihnen zu sehen. Vielleicht bringe ich Ihnen sogar ein paar Weintrauben mit. Und Sie, Sie werden sich dafür bedanken und sie essen, und wenn sie Ihnen im Hals stecken bleiben!«
    Damit machte Alice kehrt und marschierte hinaus. Sie hinterließ eine Bella, die zappelte wie ein gestrandeter Fisch, dessen Mund auf und zu ging, als schnappe er nach Luft.
    In Wirklichkeit suchte Bella aber nach Worten und brachte sie nicht über die Lippen.

    Die frische Luft vor dem Krankenhaus war ein Genuss wie das erste Glas Wein an einem Freitagabend nach einer besonders anstrengenden Woche.
    Â»Hallo. Ich hatte gehofft, dass du aus derselben Tür wieder herauskommen würdest, durch die du hineingegangen bist.«
    Daniel. Er war immer noch da.
    Â»Hast du die ganze Zeit hier gewartet?«, rief sie bestürzt. »Das wäre doch nicht nötig gewesen.«
    Â»Doch, war es.« Er nickte in Richtung Notaufnahmeneingang, vor dem sich momentan jede Menge Betrunkene und Prostituierte tummelten.
    Â»Keine Sorge, nach Bella wären die da die reinsten Engel gewesen.«
    Â»So schlimm?«
    Â»Selbst unter Morphineinfluss.«
    Â»Nach Hause?«
    Alice schüttelte den Kopf.
    Â»Ich brauche einen Drink. Kommst du mit?«
    Â»Klar.«
    Sie führte ihn in ein großes altes Pub direkt am Fluss, holte ihnen beiden etwas zu trinken, ließ sich auf eine Bank gleich neben dem gurgelnden Wasser plumpsen, trank einen großen Schluck von ihrem Wodka und stieß dann einen kellertiefen Seufzer aus.
    Er wollte sie noch mal fragen. Das Gleiche, das er sie am schmiedeeisernen Tor gefragt hatte. Aber sie sah so erschöpft aus, körperlich wie emotional, dass er es nicht über sich brachte, sie jetzt auch noch damit zu belästigen. Stattdessen fragte er: »Was stimmt denn eigentlich nicht zwischen dir und Bella?«
    Â»Keine Ahnung.« Alice zuckte mit den Schultern und trank noch einen Schluck. »Vielleicht erinnere ich sie an irgendetwas Schlimmes aus ihrer Vergangenheit …«
    Daniel war ein guter Beobachter, ein aufmerksamer Menschenkenner. Ihm entging nicht, dass ihre unbekümmerte Stimme nicht zu ihrem Blick passte. Sie versuchte, es zu verbergen, aber es tat ihr offensichtlich weh, dass Bella ihr gegenüber so feindselig war.
    Â»Ist sie schon

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