Kann ich den umtauschen?
immer so gewesen?«
»Schon immer. Ich dachte, sie würde vielleicht auftauen, wenn sie erst kapiert, dass ich mehr als nur eine kurze Affäre bin ⦠Ich versuche, ihre Art an mir abprallen zu lassen. Sie ist gemein, und ich gehe einfach nicht drauf ein, bin trotzdem nett zu ihr. Ich habe wirklich alles versucht â¦Â«
»Vielleicht ist das ein Teil des Problems.«
»Dass ich nett zu ihr bin? Meinst du, es wäre besser, wenn wir beide eklig zueinander wären?«
»Nicht ganz, aber vielleicht hat sich da ein Muster eingeschlichen â du versuchst immer, nett zu sein, und sie behandelt dich trotzdem mies. Ihr lebt unter einem Dach, also seid ihr irgendwie wie eine Familie, und in einer Familie hat jeder seine ganz bestimmte Rolle. Es besteht eine Hackordnung, ungeschriebene Gesetze ⦠Nur so können Familien so lange miteinander auskommen, ohne sich gegenseitig abzumurksen ⦠Also, meistens jedenfalls. Jeder braucht die anderen, und mir kommt es fast so vor, als sei dir im Zusammenleben mit Bella die Rolle des Prügelknaben zugefallen. Und ich finde, du solltest sie ablegen.«
»Finde ich allerdings auch.«
»Sagt Nathan denn gar nichts dazu? Oder ist sie anders zu dir, wenn er da ist?«
»Nein, da ist sie genauso.«
»Und er lässt sie einfach machen?« Daniel runzelte die Stirn.
»Er will sich da nicht einmischen.« Alice zuckte mit den Schultern. »Er schuftet die ganze Woche über in London, und wenn er dann am Wochenende nach Hause kommt, möchte er sich entspannen und nicht in unsere kleine Privatfehde hineingezogen werden.«
»Ah. Seine kleine Oase der Ruhe ⦠Wen interessiert es schon, ob irgendwo Schwierigkeiten herrschen, solange sich alle schön friedlich verhalten, wenn er da ist ⦠schön. Ein richtiger Mann muss aber auch manchmal ein bisschen Verantwortung übernehmen für die Dinge, die um ihn herum passieren â¦Â« Er guckte nachdenklich und verzog dann das Gesicht, als habe er sich gerade selbst bei etwas ertappt.
Es folgte ein kurzes Schweigen, dann sah er sie wieder an.
»Ich glaube, dass du sie ändern könntest.«
»Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.«
»Kann schon sein, aber vielleicht würde Hanna sich was von Hännchen beibringen lassen?«
Alice musste lachen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Als würde eine Blume, die im Regen den Kopf hängen lieÃ, sich wieder der Sonne entgegenrecken.
»Hübsch gesagt, und natürlich würde mich das sehr freuen, aber ich weià noch nicht so recht, wie ich die Sache mit dem richtigen Mann und der Verantwortung und so finden soll ⦠Ich fühle mich eigentlich ganz wohl so als Frau.«
Sie zwinkerte ihm schelmisch zu.
Er lächelte.
»Ach, komm schon, Alice! Eine Frau, die es fertigbringt, dass der berühmt-berüchtigte, mürrische Griesgram Julian Stanton sich Hals über Kopf in sie verliebt, die kann auch mit der kratzbürstigen Bella Gorse fertigwerden!«
»Julian ist nicht mürrisch.«
»Nicht, wenn du dabei bist.«
»Also, ich finde ihn einfach nur reizend â¦Â«, plapperte Alice weiter, bis ihr die volle Bedeutung seines vorletzten Satzes bewusst wurde.
»Julian hat sich Hals über Kopf in mich verliebt?«
»Na, aber sicher«, grinste Daniel. »Er hat gesagt, wenn er dreiÃig Jahre jünger wäre, könnte Nathan einpacken.«
»Sag ihm, dass er gar nicht dreiÃig Jahre jünger sein muss, ich heirate ihn auch so. Morgen. Er kann mich an einen Strand in den Tropen entführen und mir da Gedichte vorlesen â¦Â«
»Wie kommst du darauf, dass er gerne Gedichte liest?« Daniel lachte bei der Vorstellung.
»Das merkt man doch, wenn man seine Bücher liest. Die haben so einen schönen Rhythmus. So kann man nicht schreiben, ohne sich für Lyrik zu interessieren. Ich wette, er ist auch ein guter Tänzer.«
»Kann sein â¦Â« Daniel kicherte. »Und was würde Nathan sagen, wenn du ihn verlassen würdest, um meinen Onkel zu heiraten? Also, vorausgesetzt das Ganze passiert nicht an einem Wochenende?«, wollte er zwinkernd wissen.
»âºWho the fuck is Alice?â¹Â«, sagte sie sofort und biss sich dann zerknirscht auf die Lippe, als Daniel sie überrascht ansah.
»Meinst du wirklich?«
Sie zuckte mit den Schultern.
»Vielleicht etwas übertrieben. Aber
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