Kann ich den umtauschen?
»⦠und es tut mir wirklich leid, dass ich dieses Mal nichts davon kosten werde â¦Â« â Lüge Nummer zwei; sie würde jede geringste Chance, diesem Mahl entkommen zu können, mit gröÃter Freude nutzen â, » ⦠aber meine Freundin Flo hat gerade angerufen und mich gebeten, herüberzukommen, weil es Andrew nicht so gut geht â¦Â« â Lüge Nummer drei. Aber allein die Erwähnung von Andrews Namen würde Bella zumindest ein kleines bisschen milde stimmen, also musste es sein â auch auf die Gefahr hin, ihm damit eine Krankheit anzuhexen.
Es funktionierte.
Eine halbe Stunde und eine flotte Radtour später saà sie mit Flo und Andrew an deren Küchentisch und beugte das erhitzte rote Gesicht über ein Glas ebenso roten Weins.
»Hör auf, mich auszulachen, Flo â¦Â«, brummte sie in ihr Glas, sodass es beschlug.
Flo lachte nur noch lauter.
»Ich kann doch nichts dafür, dass sie so gruselig ist«, schmollte Alice.
Flo schnaubte.
»Ist sie, das weiÃt du doch!«, verteidigte Alice sich.
Flo nickte, lachte aber immer noch.
»Du brauchst einen Panikknopf«, schlug Andrew vor. »Auf den kannst du dann immer drücken, wenn du Probleme mit Bella hast, und dann â¦Â«
»⦠kommt der rettende Andrew daher?«, spann Flo die Idee weiter und lachte inzwischen Tränen. »Alice braucht keinen Panikknopf, Alice muss sich endlich mal ein Rückgrat zulegen.«
»Ich habe jede Menge Rückgrat, Flo!«, protestierte Alice. »Nur wenn es um Bella geht, krümmt es sich.« Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern.
»Ich versteh nicht, wieso du dich damit abfindest.« Flo verkniff sich weitere Lachanfälle angesichts der Vorstellung der vor einem Pfeffersteak ReiÃaus nehmenden Alice, konzentrierte sich auf die ernste Seite des Problems und schüttelte den Kopf.
»Alice würde sich auch mit Dschingis Khan im oberen Etagenbett abfinden, solange sie das untere mit Nathan teilen kann«, grinste Andrew und stupste sie an.
Alice lächelte betreten.
»Stimmt.«
»Dschingis wäre aber mal âne nette Abwechslung«, meinte Flo. »Mal im Ernst, Alice, wenn die mich so behandeln würde, hättest du sie dir schon längst vorgeknöpft.«
»Ich weiÃ, aber das ist was anderes, schlieÃlich bist du meine beste Freundin!«
»Dann sei doch mal selbst deine beste Freundin und knöpf sie dir vor!«
Alice biss sich auf die Lippe und hielt Andrew ihr leeres Weinglas hin.
»Ja, vielleicht sollte ich das mal tun ⦠Ich glaube aber, dass sie irgendwelche Probleme hat â¦Â«
»Natürlich hat sie Probleme, und zwar mit dir!«
»Nein, ich meine jetzt ganz persönliche Probleme.«
»Willst du mir etwa weismachen, dass du Mitleid mit ihr hast?« Flo konnte es nicht fassen.
»Na ja, ihre Familie wohnt ja nun nicht besonders weit weg, und trotzdem sieht sie sie so selten. Und auÃer Robin â einer der Putzfrauen bei uns â hat sie gar keine Freunde. Noch dazu verbindet die beiden meiner Meinung nach eher der gemeinsame Kampf gegen den Schmutz als wahre Freundschaft â sitzen in ihren Pausen immer nur bei einer Kanne Tee zusammen und jammern ⦠Das ist doch kein Leben.«
»Doch, und es ist ein Leben, für das sie sich entschieden hat. Ist dir klar, dass du gerade rechtfertigst, dass sie so unausstehlich ist, weil es ihr ja so schlecht geht? Sag mal, von welchem Planeten kommst du eigentlich, Alice? Manchmal bist du einfach viel netter, als es dir selbst guttut. Das war schon in der Schule so â¦Â« Flo wandte sich Andrew zu, der die Geschichte aber schon tausendmal gehört hatte und darum die Augen verdrehte und Alice zuzwinkerte. »Alice war immer supernett und zuckersüà zu allen, auch zu denen, die sie total scheiÃe behandelten, egal, ob Streber oder Halbstarke, Alice wollte mit allen gut Freund sein. Und wer musste sich die Typen dann vorknöpfen, wenn sie wirklich zu weit gingen?« Sie zeigte mit dem Daumen auf sich selbst. »Meine Wenigkeit, jawohl.«
»Aber würdest du denn Alice anders haben wollen als so, wie sie jetzt ist?«, meldete Andrew sich zu Wort. »Oder hat die Tatsache, dass sie deine beste Freundin ist, vielleicht auch etwas mit der Tatsache zu tun, dass sie einer der nettesten Menschen ist, die du kennst?«
Damit hatte er Flo sichtlich
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