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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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diesen Garten sieht, sofort weiß, dass Sie da Ihre Finger im Spiel hatten, oder? Der Garten trägt Ihre Handschrift, Bob.« Alice umfasste den Schiebegriff des Rasenmähers. »Soll ich mal ein bisschen Unordnung reinbringen und Ihre Spuren verwischen?«, witzelte sie.
    Jetzt guckte Bob noch entsetzter drein als bei der Vorstellung, dabei ertappt zu werden, dass er sich noch um andere Gärten als die von Whattelly Hall kümmerte.
    Â»Also, schießen Sie los … warum sind Sie hier?« Alice folgte ihm über den makellosen Rasen, während er sein Werkzeug aufsammelte. »Wer hat es geschafft, Sie auf die dunkle Seite zu ziehen?«
    Â»Ist ein Gefallen für einen alten Freund«, gestand Bob ein wenig schüchtern.
    Bob und schüchtern.
    Diese beiden Wörter waren ihr noch nie zuvor in einem Satz in den Sinn gekommen.
    Â»Für einen alten Freund?«, bohrte sie nach.
    Wie ein in die Enge getriebenes Tier sah Bob sich verstohlen nach beiden Seiten um. Er hatte ganz klar etwas zu verbergen.
    Und er konnte es nicht länger für sich behalten.
    Binnen zehn Minuten kannte Alice die ganze Geschichte.
    Molly Love – die vermeintliche Hexe – hatte nicht nur den Garten, sondern auch ihre Privatangelegenheiten in einem desolaten Zustand hinterlassen. Ihr Nachlass wurde verwaltet, und ein entfernter Cousin hatte Shoestring Cottage geerbt. Dieser entfernte Cousin konnte nun jederzeit auftauchen.
    So weit war daran nichts Ungewöhnliches. Allerdings handelte es sich bei dem Cousin um eine berühmte Persönlichkeit.
    Alice brauchte weitere zehn Minuten, bis sie Bob den Namen dieser berühmten Persönlichkeit aus der Nase gezogen hatte – und dann schrie sie laut auf vor lauter Aufregung. Woraufhin Bob sich wünschte, er hätte Alice nicht so sehr ins Herz geschlossen, dass er ihr immer alles anvertraute.
    Doch genauso, wie Bob hatte schwören müssen, Stillschweigen zu bewahren, musste Alice das auch. Sie rannte natürlich sofort zu Flo, um ihr das Geheimnis zu verraten. Flo zählte ja nicht, wenn es darum ging, Geheimnisse für sich zu behalten. Flo und Alice waren eins. Wenn man Alice ein Geheimnis anvertraute, vertraute man es gleichzeitig Flo an und umgekehrt.
    Darum brach Alice ihr Versprechen nicht.
    Und sie musste es Flo einfach erzählen.

    Â»Willst du mich verarschen?«
    Â»Nein.«
    Â»Willst du mich verarschen?«
    Â»Nein!«
    Â»Willst du mich verarschen?«
    Â»Hör jetzt auf, Flo!«
    Â»Du sagst die Wahrheit?«
    Â»Ich schwöre es.«
    Â»Du willst mich verarschen.«
    Â»FLORENCE!«
    Â» Der Julian Stanton?«, fragte Flo mit einer Mischung aus Unglauben und Hoffnung in der Stimme. »Nicht einfach nur jemand, der zufälligerweise Julian Stanton heißt und Klempner oder Bibliothekar ist? Der Julian Stanton? Unser Julian?«
    Â»Unser Julian«, nickte Alice und grinste sie breit an. Dann stellten sie sich voller Ehrfurcht vor Flos Bücherregal, in dem mit einem ganzen Fach seinen Büchern gehuldigt wurde.
    Â»Selbst Nathan liest Julian Stanton«, verriet Alice, als die Schweigeminute verstrichen war.
    Â»Andrew auch … Und Andrew liest normalerweise nur Bootzeitschriften.«
    Â» Jeder liest Julian Stanton.«
    Die beiden sahen sich an und grinsten.
    Julian Stanton würde quasi ihr Nachbar werden! Das war vergleichbar mit der Mitteilung an einen Katholiken, dass der Papst nebenan einziehen würde.
    Flo nahm das Hardcover aus dem Regal, das Nathan ihnen besorgt hatte, und schlug es auf. Wie verliebte Teenager betrachteten die beiden das Porträtfoto auf dem inneren Umschlag: silbergraue Haare, John-Lennon-Brille und attraktive Linien im Gesicht. Sie fanden, er sah aus wie Sean Connery in den Indiana-Jones -Filmen.
    Als sie das erste Mal ein Foto von diesem anziehenden älteren Herrn gesehen hatten, sagte Flo, sie wünschte, er sei ihr Vater, und Alice verkündete, sie stehe auf ältere Männer und würde ihn – falls Nathan und sie sich jemals trennen sollten – heiraten.
    Alice Stanton. Klang doch gut.
    Als Kind hatte Alice ihren Namen gehasst.
    Alice Cooper.
    Was hatten sich ihre Eltern bloß dabei gedacht?
    Die beiden hatten vielleicht noch nie von dem skandalträchtigen Rockmusiker desselben Namens gehört – dafür aber sämtliche Schulkameraden ab der ersten Klasse. Automatisch war Alice zur Zielscheibe kindlichen und

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