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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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los. »Ich heiße Daniel. Daniel Stanton.«
    Â»Stanton?« Alice konnte sich nicht zurückhalten, sie musste einfach fragen. »Sind Sie … irgendwie verwandt mit Julian Stanton?«
    Â»Na ja, irgendwie schon, ja«, antwortete er fast schon ein wenig widerwillig.
    Â»Irgendwie schon?«, hakte Alice nach – aber nicht, weil sie so furchtbar neugierig war, sondern weil sie sich über seine zögerliche Antwort wunderte. Entweder ist man mit jemandem verwandt oder nicht.
    Â»Ja, ich bin sein Neffe.«
    Â»Sie arbeiten für ihn?«
    Ãœberrascht sah er sie an.
    Â»Das könnte man so sagen, ja.«
    Â»Tut mir leid, ich habe bloß vorhin zufällig etwas von Ihrem Telefongespräch aufgeschnappt …« – Alice war es ein bisschen peinlich, das zu sagen, und sie hoffte, dass dieser Daniel Stanton nicht durchschaute, dass sie nur deswegen »zufällig« etwas »aufgeschnappt« hatte, weil sie sich hinter der Mauer versteckt und gelauscht hatte –, »und Sie sagten, dass sie sein Sklave seien. Ist er so ein unangenehmer Chef?«
    Na gut, jetzt war sie also doch neugierig. Aber wie oft begegnet man schon jemandem, der Julian Stanton persönlich kennt?
    Â»Er ist das Letzte«, bestätigte er heftig nickend. »Eigentlich bin ich ja hier, um dem alten Sklaventreiber mal für eine Weile zu entkommen, aber das ist leichter gesagt als getan …«
    Â»Weil die Leute Sie immer gleich über ihn ausfragen, obwohl sie Sie quasi gar nicht kennen und nur gerade mal die üblichen Begrüßungsfloskeln ausgetauscht haben?« Alice lächelte ihn entschuldigend an.
    Â»Nein, das meinte ich eigentlich nicht.« Er erwiderte ihr Lächeln. »Aber Sie haben recht, das passiert schon häufig, leider. Ich bin Julian Stantons Sklave, und er ist der Sklave seines Erfolgs.«
    Â»Im Ernst?«
    Â»Ja, natürlich. Normalerweise, wenn man jemanden kennenlernt, möchte man doch etwas über diesen Menschen erfahren – mit Julian wollen alle immer nur über seine Bücher reden.«
    Alice lächelte verlegen.
    Â»Hm, ich muss zugeben, ich hätte da auch circa achttausend Fragen, die ich ihm gerne stellen würde, sollte ich ihm jemals über den Weg laufen. Obwohl ich wahrscheinlich, wenn es tatsächlich zu einer Begegnung käme, entweder die Klappe gar nicht aufbekäme oder mich bis auf die Knochen blamieren würde, weil ich laut kreischen müsste …« Daniel Stanton lachte. »Ja, ich weiß, ich bin ein jämmerliches Groupie, aber ich liebe nun mal seine Bücher.«
    Â»Wirklich?«
    Â»Oh, mein Gott, ja. Die sind der Hammer.«
    Â»Alle?«
    Â»Haben Sie sie denn nicht gelesen?«, fragte sie erstaunt.
    Â»Doch, natürlich, sogar mehrmals, darum fällt es mir ja schwer, objektiv zu urteilen, ich bin einfach zu nah dran. Da ist es dann schön, mal die Meinung von jemandem zu hören, der unvoreingenommen ist.«
    Â»Als unvoreingenommen würde ich mich aber nicht bezeichnen.«
    Â»Nicht?«
    Sie schüttelte entschieden den Kopf.
    Â»Nein. Ich muss gestehen, dass ich ganz schrecklich voreingenommen bin, weil ich nämlich nicht nur Julians Bücher liebe, sondern auch Julian. Ich bin total in ihn verknallt, oberheftigst.«
    Â»In Julian Stanton?«
    Â»Ja, klar.«
    Â»In den alten Mann mit den grauen Haaren und der Brille?«
    Â»Es kommt auf die inneren Werte an.«
    Â»Aber Sie kennen ihn doch gar nicht persönlich, woher wollen Sie etwas über seine inneren Werte wissen?«
    Â»Ein Mann, der so schön schreiben kann … so einfühlsam … Na ja, Fenster zur Seele und so, Sie wissen schon.«
    Â»Ich dachte, das seien die Augen«, grinste er.
    Â»Ich weiß, aber ich finde, das gilt auch für das geschriebene Wort. Und er schreibt so wunderbar …« Alice verstummte leicht beschämt, sah zu Boden und lachte sich selbst aus, bevor er es tat. »Wie gesagt, ich bin bloß ein jämmerliches Groupie …«
    Â»Keine Sorge, Julian hat überhaupt nichts dagegen, ein bisschen angehimmelt zu werden. Vorzugsweise von außergewöhnlich attraktiven jungen Frauen …«
    Jetzt lief Alice rot an vor Verlegenheit. Wenn sie sich nicht völlig täuschte, hatte er gerade gesagt, dass sie eine außergewöhnlich attraktive junge Frau war.
    Â»Eigentlich übertreibt er es sogar ein bisschen. Ich

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