Kann ich den umtauschen?
Deko?«
»Essen ist unter Kontrolle. Für die Deko möchte ich ohne den Ehrengast sorgen. Mit anderen Worten, ihr beiden seid für den Alkohol zuständig. Vielleicht keine weise Entscheidung, aber es ist Flos Geburtstag, und ich weiÃ, dass sie lange genug bei Bewusstsein bleiben will, um ihre Geschenke auspacken zu können, von daher riskier ichâs. Bitte lasst den anderen auch noch etwas â¦Â« Er bugsierte sie in die Küche. »Und kommt erst wieder raus, wenn ich Bescheid sage.«
Auf dem Küchentisch stand eine schier unglaubliche Anzahl Flaschen und Dosen und auf der Fensterbank eine Vase mit einem wunderschönen Strauà blassroter Rosen. Eine perfekte Kopie ihres BrautstrauÃes. Wie jedes Jahr zum Valentinstag. Alice sah die Blumen und lächelte.
»Na? Das übliche Valentinstag-Geschenk?«
»Hmhm.« Flo grinste. »Der Gute. Und du? Auch das übliche Valentinstag-Geschenk?«
Alice nickte.
Ihr übliches Valentinstag-Geschenk war kein riesiger Strauà roter Rosen. Auch keine Vorratspackung Pralinen. Auch kein Parfum, Champagner oder Abendessen zu zweit. Ihr übliches Valentinstag-Geschenk war: gar nichts.
Flo verzog das Gesicht.
»Also, ich finde das immer noch gewöhnungsbedürftig, dass unser Traumprinz so gegen den Valentinstag ist.«
»Er ist nicht per se gegen den Valentinstag â¦Â«
Flo nickte. »Er findet bloÃ, dass das Ganze der zynische Versuch ist, den Glauben an die wahre Liebe wirtschaftlich aufs Gnadenloseste auszunutzen?«
»Hat er ja auch irgendwo recht«, räumte Alice widerstrebend ein.
»Kann sein. Aber selbst wenn es bis zum Anschlag durchtrieben ist, Jahr für Jahr an einem bestimmten Tag den vierfachen Preis für einen Blumenstrauà zu verlangen, ist es trotzdem immer noch schön, diesen Blumenstrauà Jahr für Jahr an ebenjenem bestimmten Tag zu bekommen.«
»Ja, das stimmt schon.« Alice nickte. »Obwohl ⦠heute bekomme ich doch irgendwie ein kleines Geschenk â¦Â«, verkündete sie bedeutungsschwanger.
»Ach, ja?« Flo lächelte. »Und was?«
»Das Geschenk seiner Anwesenheit an einem Werktag.«
»Im Ernst? Nathan kommt heute Abend auch?«
»Yes. Ist bereits auf dem Weg. Hat mich aus dem Auto angerufen, damit ich weiÃ, dass es nicht nur eine leere Drohung ist. Er kommt. Hundert Pro.«
»Na, darauf müssen wir doch anstoÃen!« Flo machte den Kühlschrank auf, und mit einem Schlag erklärte sich, wieso alle Nahrungsmittel sich auf dem Tisch neben dem Grill türmten. Im Kühlschrank befand sich nämlich ausschlieÃlich Alkohol.
»Na ja, ich dachte mir, wenn Andrew meine gesamte Familie und das ganze Dorf eingeladen hat, dann werde ich das alles brauchen«, erklärte Flo, als sie die Ãberraschung in Alices Blick sah.
»Ja, schon klar, viele Gäste trinken viel Alkohol.«
»Nein, Alice, ich meinte tatsächlich, dass ich den brauchen werde.« Sie holte eine bereits offene Flasche WeiÃwein heraus und schenkte ihnen beiden ein. »In der Häufung kann ich die Leute nur dann länger als eine Stunde ertragen, wenn ich schon einen im Tee habe. Prost!« Sie kippte sich den Wein die Kehle herunter, als handele es sich um einen Energydrink. »So, und jetzt machen wir einen oberfiesen Punsch, der sooooo lecker nach Fruchtsaft schmeckt, dass man gar nicht merkt, wie besoffen man davon wird ⦠Oder eben erst, wenn man um Mitternacht mit der Unterhose überm Kopf auf den Tischen tanzt.«
Bis Flo und Alice die groÃe Schüssel Punsch endlich fertig und unter dem Vorwand, laufend Qualitätskontrollen durchführen zu müssen, das meiste davon getrunken und darum eine weitere Schüssel angesetzt hatten, war Andrew mit der Deko im Garten fertig, und die ersten Gäste trudelten ein und versteckten sich hinter Bäumen und Sträuchern.
Andrew kam breit grinsend in die Küche und bestand darauf, Flo die Augen zu verbinden, bevor er sie hinaus in den hell erleuchteten Garten führte: An den Zweigen der Bäume hingen an die hundert flackernde Laternen. Er hatte sich wirklich mächtig ins Zeug gelegt, denn zwischen den Laternen hingen auch noch rot glitzernde Plastikherzen. Das Ganze war megakitschig â und atemberaubend schön.
»Oh, Andrew. Das ist ja der Hammer. Danke!«
Flo fiel ihrem Mann um den Hals und küsste ihn mit einer
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