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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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mein Geschenk machst du jetzt trotzdem auf.«
    Â»Ungeduld ist keine Tugend.«
    Â»Ja, und sonst erzählst du mir ständig, dass ich viel zu gut und tugendhaft sei – darum arbeite ich daran, ein paar schlechte Gewohnheiten zu entwickeln. Jetzt mach schon auf!«
    Flo lächelte ihre Freundin breit an, nahm ihr das Geschenk ab und packte es im Zeitlupentempo aus, um sie zu ärgern. Doch kaum erspähte sie das Leder darin, riss sie das Papier in Fetzen, bis sie die Mulberry-Handtasche aus butterweichem Leder in der Hand hielt.
    Es verschlug ihr schier die Sprache.
    Â»Aber …«, hob sie nach einer Weile an, verstummte dann wieder und sah fast aus, als habe sie Schmerzen.
    Â»Gefällt sie dir nicht?« Besorgt biss Alice sich auf die Unterlippe.
    Â»Aber natürlich, Süße, ich liebe sie!«
    Â»Aber es gibt ein Aber?«
    Â»Ja, natürlich gibt es ein Aber. Aber die muss doch ein Vermögen gekostet haben. Aber dir selbst hast du sie nicht gekauft. Dabei weiß ich doch, wie gerne du eine haben wolltest. Aber du hast sie dir nicht gekauft, weil sie ein Vermögen kostet …«
    Â»Stimmt genau. Was nur wieder mal beweist, dass ich dich mehr liebe als mich selbst.«
    Gleichermaßen erstaunt und besorgt schüttelte Florence den Kopf.
    Â»Alice, das ist viel zu großzügig. Das kann ich nicht annehmen …«
    Alice verschränkte die Arme vor der Brust. Florence kannte diesen Teil ihrer Körpersprache: Alice wurde trotzig.
    Â»Florence Gently, ich spare jetzt schon seit deinem einundzwanzigsten Geburtstag für dein Geschenk zum Dreißigsten. Mit anderen Worten: In den letzten neun Jahren habe ich jeden Monat gerade mal schlappe sechs Pfund zur Seite gelegt, in Wirklichkeit bin ich also ein oller Geizknüppel.«
    Â»Ich liebe deine Logik.« Florence schüttelte den Kopf, lächelte aber dabei.
    Â»Und deine neue Handtasche? Liebst du die auch?«
    Â»Fast genauso sehr wie dich.«
    Lachend umarmten sich die Freundinnen. Andrew tauchte auf, um zu sehen, was los war, nahm die Handtasche, betrachtete sie eingehend, schnupperte am Leder, zeigte auf das bekannte Baumlogo und fragte: »Ist das ein Imitat?«
    Entsetzt sahen Alice und Flo ihn an.
    Â»Gut, das ist wohl ein klares Nein …« Er warf Flo die Tasche zu und verzog sich wieder an seinen Grill.

    Flo verzog sich ebenfalls, um ihre Tasche im Haus in Sicherheit zu bringen. Alice, die inzwischen ganz schön einen im Tee hatte, machte sich im Garten auf die Suche nach Nathan. Er müsste doch längst da sein, sein Anruf lag Stunden zurück. Vielleicht, dachte sie angesäuert, musste er ja wieder zu einer superdringenden Sondersitzung.
    Der Gedanke war Flo offenbar auch schon gekommen.
    Â»Ist Nathan immer noch nicht da?«, war das Erste, was sie sagte, als sie handtaschenlos zurückkehrte.
    Alice schüttelte den Kopf.
    Â»Kann ihn nicht finden.«
    Â»Also, Clarence ist auf jeden Fall zurück, den habe ich vom Schlafzimmerfenster aus gesehen. Hätte ihn beinahe auf einen Drink eingeladen …«
    Â»Das ist ja wohl nicht dein Ernst!«
    Â»Natürlich nicht. Er war nackt und hat wieder mal an seinem Instrument herumgefummelt. Passt nicht so gut zu einer Gartenparty im Februar.«
    Â»Ich will doch sehr hoffen, dass du seine Klarinette meinst.« Alice verdrehte die Augen. »Also, wenn Clarence bereits Musik macht …«
    Â»â€¦ dann müsste Nathan doch auch längst hier sein?«, beendete Flo den Satz für sie. »Ist bestimmt aufgehalten worden. Dringender Anruf oder so.«
    Â»Oder so.« Alice nickte. »Und da ich ja nur einen Fußmarsch von zweieinhalb Kilometern zurücklegen muss, um später nach Hause zu kommen, werde ich mir jetzt ordentlich die Kante geben.«
    Â»Da komme ich ja genau richtig«, sagte Andrew, der sich soeben wieder zu ihnen gesellte. Mit einer eleganten Bewegung griff er in den nächsten größeren Blumenkübel und zauberte eine Magnumflasche Champagner hervor.
    Â»Ach, wenn in meinem Garten doch nur so nette Sachen wachsen würden wie in deinem«, merkte Alice sehnsüchtig an.
    Â»Hat genau die richtige Trinktemperatur.«
    Â»Ja, genau wie wir, danke, Schatz.« Flo strahlte Andrew an, während er die Flasche entkorkte und ihnen beiden einschenkte. Ȁh … wo willst du jetzt damit hin?«, erkundigte sie sich, als er sich mit der Flasche

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