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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Zeit mal was von ihm gehört?«, erkundigte Lola sich und legte Alice mitfühlend die Hand auf den Arm.
    Â»Wenn eine Karte zu Weihnachten unter deine Definition von ›in letzter Zeit‹ fällt, ja.«
    Â»Ist er immer noch mit der fünfundzwanzigjährigen Millionärin verheiratet?«
    Â»Soweit ich weiß, schon, aber du weißt ja, wie mein Vater ist – hat sie womöglich auch schon wieder gegen ein jüngeres, reicheres Modell eingetauscht.«
    Â»Ich verstehe einfach nicht, dass Männer immer die Frauen wechseln wie ihre Unterwäsche …«, seufzte El, trank ihr Weinglas aus, schnappte sich die Flasche und stellte sie enttäuscht wieder hin, als sie bemerkte, dass sie leer war.
    Â»Na ja, es gibt auch Ausnahmen«, protestierte Flo.
    Â»Die allermeisten Männer sind aber so – sobald etwas ein bisschen abgenutzt und ausgeleiert ist, fliegt es einfach raus …«
    Â»Ich bin nicht so«, protestierte Andrew. »Flo kann so viel ausleiern, wie sie will, ich werde sie trotzdem immer lieben.«
    Â»Ich weiß, dass die richtige Antwort hier ›Danke‹ wäre – wieso kriege ich das bloß nicht über die Lippen?«, lachte Flo.
    Â»Und was ist mit dir, Nathan?«
    Nathan war mit der versprochenen Flasche Portwein zurückgekehrt, worauf El ihre Aufmerksamkeit sofort wieder auf ihn richtete.
    Â»Was soll mit mir sein?«
    Â»Wirst du Alice gegen ein neues Modell austauschen, wenn sie dreißig wird?«
    Â»Ach, ich weiß nicht … Vielleicht gebe ich ihr noch eine Chance, bis sie vierzig wird … wenn sie sich benimmt.«
    Â»Und nicht noch mehr zunimmt«, fügte El hinzu und lachte dann über ihren eigenen Witz. Sie bemerkte nicht, dass Flo eine Weintraube nach ihr geworfen hatte, die oben auf ihrer blonden Hochfrisur gelandet war.
    Â»Na, das versteht sich ja von selbst.« Nathan lächelte sie an und entfernte die Weintraube. »Wer mag schon fette Frauen? Also, wer möchte einen Tropfen Portwein?«
    Â»Ach, ich, bitte.« El blinzelte heftig mit den langen Wimpern.
    Und genau da tat sie es.
    Gerade in dem Moment, als Alice sich noch von der Bemerkung über fette Frauen erholte.
    Sie machte Nathan an.
    Sie machte das, was sie immer machte, wenn sie einen Mann an die Angel bekommen wollte.
    Mit den Oberarmen presste sie ihren Busen zusammen, dann stütze sie das Kinn kokett auf die Hände und sah aus ihren blauen Augen unter ihren langen Wimpern hervor wie einst Prinzessin Diana. Die Taktik, die nie fehlschlug. Die Umgarnungstechnik mit Gelinggarantie.
    Und sie wandte sie auf Nathan an.
    Auch Flo bemerkte es sofort.
    Und Flo war bereit, für Alice zu morden.
    Sie kniff die Augen zusammen.
    Sie fletschte die Zähne.
    Sie ballte die Hände zu Fäusten, machte sich bereit zum Sprung.
    Doch Alice schüttelte den Kopf.
    Â»Hast du das nicht gesehen?«, zischte Flo ihr zu. Sie hatte die Krallen immer noch ausgefahren.
    Alice nickte.
    Flo zog die Augenbrauen hoch.
    Â»Und du lässt das einfach so durchgehen?«
    Alice nickte.
    Â»Warum?«
    Â»Weiß ich nicht«, antwortete sie wahrheitsgemäß. Und als sie Flos gerunzelte Stirn sah, fügte sie hinzu: »Vielleicht ist es ihr so in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie es gar nicht mehr merkt.«
    Â»Ja, klar, und ich bin Madonna.« Flo fuchtelte mit den Händen herum.
    Alice musste lachen, was Flo nur noch mehr erstaunte.
    Â»Bist du denn gar nicht wütend? Bringt dich das nicht um?«
    Alice zuckte mit den Schultern.
    Â»Es spielt sich zwar vor meinen Augen ab, aber irgendwie kratzt es mich nicht.«
    Â»Du bist nicht mal ein kleines bisschen genervt?«
    Â»Oh, doch, natürlich nervt mich das, aber ich bin nicht eifersüchtig. Es kotzt mich bloß an, dass sie beide so tun, als sei ich unsichtbar, dass sie mich vollkommen ignorieren. Aber Eifersucht? Nein.« Jetzt guckte Alice selbst verwirrt aus der Wäsche. »Eifersucht ist es ganz bestimmt nicht … Irgendwas stimmt nicht mit mir, Flo. Was ist los?«
    Genau wie ihr Spiegelbild am Vortag, beantwortete nun auch Flo ihre Frage mit einem Achselzucken.
    Â»Ich glaube, wir brauchen mehr Alkohol.«
    Â»Meinst du, das hilft?«
    Â»Na ja, es heißt doch ›In vino veritas‹. Also füllen wir dich jetzt mal ab und versuchen, der Wahrheit auf die Spur zu kommen.«
    Alice zog die Augenbrauen hoch.
    Â»Ja,

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