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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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überrascht – als sei gerade jemand nur mit Regenmantel und Socken bekleidet hinter einem Busch hervorgesprungen und habe ihr einen Blick auf seine Kronjuwelen gestattet.
    Â»Was um alles in der Welt geht hier vor?«, fragte sie ihr Spiegelbild.
    Doch das war entweder zu feige oder zu dumm, um ihr zu antworten.

    Fast hätte sie die zweite Flasche Champagner vergessen. Sie riss sich zusammen. Ging wieder nach draußen. Sah alle mit leeren Gläsern am Tisch sitzen. Ging wieder rein. Holte die Flasche. Ging wieder raus. Die anderen hatten es gar nicht mitbekommen. Als Alice mit der Flasche kam, waren sie in ein Gespräch vertieft und lachten unbeschwert.
    Â»Worüber lacht ihr?«, fragte Alice, als sie sich setzte.
    Â»Ãœber El«, schnaubte Flo.
    Â»Ich habe Flo und Lola gerade erzählt, dass ich einen Ehemann finden möchte …«
    Â»Deinen eigenen oder den von einer anderen?«, warf Flo ein.
    Â»â€¦Â und …« – El versuchte, Flo mit einem Blick zum Schweigen zu bringen, aber Flo kicherte einfach weiter – »… das scheinen die beiden hier urkomisch zu finden.«
    Â»Na ja, heiraten hat ja nun nie ganz oben auf deinem Lebenswunschzettel gestanden, oder, El?« Lola zuckte mit den Schultern. »Wenn ich mich recht erinnere, hast du sogar immer gesagt, dass du es um jeden Preis vermeiden möchtest zu heiraten.«
    Â»Also, eine Frau wird ja wohl noch mal ihre Meinung ändern dürfen. Stimmt’s, Alice?«
    Â»Klar …« Alice nickte in Zeitlupe.
    Â»Alles in Ordnung?« Lola warf einen besorgten Blick auf Alice.
    Â»Wer hat denn angerufen?«, fragte Flo.
    Alice blinzelte und rang sich ein Lächeln ab.
    Â»Nathan. Er hat leider doch noch so viel zu tun, dass er es heute Abend nicht mehr schafft.«
    Â»Ach, wie schade.« Lola nickte mitfühlend. »Tja, so ist das mit den Männern. Wir wollen gerne, dass sie erfolgreich und geschäftstüchtig sind, und der Preis dafür ist, dass wir sie kaum zu Gesicht bekommen.«
    El streckte sich und gähnte.
    Â»Ehrlich gesagt bin ich sowieso total erledigt. Fändet ihr es sehr unhöflich, wenn ich mich für das Abendessen entschuldige und mich stattdessen meinem dringend benötigten Schönheitsschlaf widme?«
    Â»Wir haben nichts dagegen – solange du morgen Abend dabei bist, wenn Bella kocht. Die kennt da nämlich keinen Spaß. Die bringt es glatt fertig, dich umzubringen.«
    Â»Dann schließ ich mal besser ab.«
    Â»Bella hat eine Axt …«, grinste Flo.
    Â»Dann gibt es El-Braten«, grinste Alice.
    Â»Na, dann sollten wir besser Pizza bestellen, denn davon werden wir bestimmt nicht satt …«, lachte Flo.
    Â»Ich habe nicht abgenommen«, protestierte El und lehnte sich zu Flos Entsetzen zu Alice hinüber, um ihr in den Bauch zu pieken. »Ihr anderen habt bloß alle ein bisschen expandiert, und darum sehe ich im Vergleich schlanker aus. Also, im Ernst, wenn das der Effekt der Liebe auf die Taille ist, dann bleibe ich vielleicht doch besser Single!« Sie schob ihren Stuhl zurück und stand auf. »Also, gute Nacht, alle miteinander. Bis morgen früh.«
    Â»Schlaf gut«, rief Lola ihr hinterher.
    Â»Bella kommt auch gleich mit der Axt«, witzelte Alice.
    Â»Und ich mit der Kettensäge«, brummte Flo.

Siebzehntes Kapitel
    Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen platzierten die Freundinnen Tatiana mit Beatrice im Wohnzimmer aufs Sofa, damit sie sich mit dem König der Löwen vergnügen und sie selbst in aller Ruhe einen Spaziergang über die Ländereien machen konnten. Eine halbe Stunde lang lungerten sie in der Nähe des Shoestring Cottage herum und krochen schließlich über die Mauer wie Schulmädchen bei einem Popkonzert, die hofften, einen Blick auf den geliebten Star zu erhaschen. Da sich weder Julian noch der äußerst ansprechende Daniel zeigten, schlug Lola vor, sich die Geschäftsräume von KonfiKunst anzusehen, und so wanderten sie zur Farm hinüber und verbrachten dort etwa eine Stunde damit, alles wortreich zu bewundern und mindestens ein Dutzend Kostproben zu naschen. Danach spazierten sie ins Dorf und quetschten sich zu viert wie die Ölsardinen auf die Steinbank auf der Dorfwiese – so wie damals, als sie noch zur Schule gingen.
    Â»Kaum zu glauben, dass wir hier mal alle locker draufgepasst haben«,

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