Kann ich den umtauschen?
kommentierte El die Enge.
»Na ja, da ihr beiden ja seither geschrumpft seid, bedeutet das, dass Flo und ich die Fettsäcke sind«, sinnierte Alice.
»Schlieà nicht von dir auf andere.« Flo knuffte sie mit dem Ellbogen freundschaftlich in die Seite.
»Na ja, ich wollte es ja nicht sagen â¦Â« El warf einen scharfen Blick auf Alices Hintern und erntete dafür ein weniger freundschaftliches Knuffen mit dem anderen Ellbogen.
»Hast du ja auch schon, und wer wiederholt sich schon gerne?« Flo sah sie warnend an.
»Ooooh, Flo und El streiten sich schon! Jetzt brauchen wir nur noch einen Geheimvorrat billigen Cider, und ich fühle mich um zehn Jahre zurückversetzt«, freute Lola sich.
»Und kreischend pinke Haare.« Alice zwinkerte El zu.
»Oh, mein Gott! Das hatte ich ja ganz vergessen!«, schrie Flo.
»Sie hätten feuerrot werden sollen.« El verdrehte die Augen und lächelte peinlich berührt. »Wir hatten gerade eine Wiederholung von Es tanzt die Göttin mit Rita Hayworth gesehen. Wisst ihr noch?«
»Deine Mutter ist wahnsinnig geworden.« Lola zog eine Grimasse, als sie sich daran erinnerte, wie Lucia Frank seinerzeit beim Anblick ihrer Tochter explodiert war.
»Ach, daher kam das.« El verzog keine Miene. »Und ich habe immer gedacht, das sei erblich bedingt. Hatte schon einen Platz in der Seniorenklapsmühle für mich reserviert.«
Alice hatte einen Tisch im Duck & Bucket reserviert. Sebastian und Anton â ihres Zeichens groÃe Fans von Praxis in Perthshire , der Sendung, in der Duncan den appetitlichen Dr.â¯Devonshire gespielt hatte, und auÃerdem GroÃkonsumenten von Hochglanzmagazinen â erkannten Lola sofort und lieÃen den vieren ihren VIP -Service inklusive des besten Tisches und einer Flasche Champagner angedeihen.
Gegen fünf torkelten sie alle zurück nach Whattelly Hall, wo Bella gerade dabei war, auf der Terrasse den Tisch zu decken. Inklusive Champagner und Kanapees.
»Wow!« Erstaunt sah Alice Bella an. »Vielen Dank, Bella.«
»Bedanken Sie sich nicht bei mir«, sagte Bella, als sie geräuschvoll die Gläser auf dem Tisch abstellte. »Das war Mr. Masters Wunsch. AuÃerdem bat er mich, Ihnen mitzuteilen, dass er sich etwas verspäten, aber rechtzeitig zum Abendessen hier sein wird.«
»Wenn ich jetzt noch mehr Sekt trinke, bin ich rechtzeitig zum Abendessen völlig auÃer Gefecht â¦Â« Lola verdrehte die Augen und lieà sich auf einen der Stühle plumpsen. Gierig stopfte sie sich einen Blini mit Räucherlachs in den Mund, nur um ihn sofort entsetzt wieder auszuspucken: »Shit! Tatiana habe ich ja völlig vergessen! Was bin ich denn bloà für eine Rabenmutter?«
»Eine ziemlich betrunkene«, lachte El.
Beatrice und Tatiana saÃen immer noch auf dem Sofa im Wohnzimmer.
Beide schmollten. Beide hatten die Arme vor der Brust verschränkt und die Unterlippe vorgeschoben. Da fragte man sich einen Moment lang, wer von den beiden Grazien die Vierjährige war â¦
»Wir haben gesehen König der Löwen fünf Mal!«, beklagte Beatrice sich mit ihrer rauchigen Stimme, die es mit der eines französischen kettenrauchenden Filmstars aufnehmen konnte. »Ich kann jetzt machen Schmutzarbeit für Onkel, ich kann jetzt Simba töten! Ich nicht will jemand wird König! Ich jetzt hasse Disney! Keiner hassen Disney!«
Glücklicherweise beruhigte Beatrice sich schnell wieder, nachdem man ihr gestattet hatte, den restlichen Champagner zu trinken. Tatiana forderte etwas mehr Einsatz, sodass die vier nach dem Rotationsprinzip mit ihr Murmelmikado spielten, sie mit einem riesigen Teller von Alices Asphaltbrocken fütterten und selbst unter die kalte Dusche sprangen, um zum Abendessen wieder einigermaÃen erfrischt und nüchtern erscheinen zu können.
Um halb acht war Tatiana im Bett und das Kindermädchen so betrunken, wie die Freundinnen es bereits zur Mittagszeit gewesen waren. Nun saÃen sie ganz zivilisiert auf der Terrasse und nippten tugendhaft Eiswasser.
Und dann überraschte der eigentlich so pünktliche, in letzter Zeit jedoch mit einem Hang zur Verspätung aufgefallene Nathan sie alle, indem er etwas tat, was er noch nie getan hatte: Er kam zu früh.
Er trat durch die Terrassentür aus dem Wohnzimmer auf die Terrasse. Er trug noch seinen Geschäftsanzug, ein todschickes
Weitere Kostenlose Bücher