Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kann ich dir jemals widerstehen?

Kann ich dir jemals widerstehen?

Titel: Kann ich dir jemals widerstehen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
Vom Netzwerk:
Himmel vom
Abend zuvor. Leise stahl sie sich hinaus, um ihren Gast nicht zu
wecken.
    Vogelgezwitscher
empfing sie wie Klänge einer romantischen Windharfe, als sie die
nassen Stufen herunterkam. Auf dem Weg zur Vogelfutterstelle, wo auch
eine Schale mit Zuckerwasser stand, schwirrten zwei Kolibris so dicht
an ihr vorbei, dass sie ihren Flügelschlag wahrnahm.
    "He,
was war das denn?" fragte eine tiefe, sinnliche Stimme hinter
Tonya.
    Sie
fuhr herum. Webster stand in Socken auf der obersten Stufe der
kleinen Treppe, die von der Veranda herunterführte. Er hatte
Charlies Flanellhemd übergezogen, und da es offen stand, ließ
es die nackte Brust sehen. Die graue Jogginghose, die Tonya ihm als
Schlafanzug angeboten hatte, saß bedrohlich tief, als wollte
sie ihm jeden Moment von den schlanken Hüften rutschen. Tonya
sah viel mehr gebräunte Haut und viel mehr seidiges Brusthaar,
als für ihren Seelenfrieden gut war. Mit dieser Figur könnte
er ohne weiteres Werbung machen für ein Fitnesscenter –
oder für Designerwäsche.
    Verflixt,
wenn sie zu wenig Sex-Appeal hatte, so hatte dieser Mann einfach zu
viel. Ihr wurde heiß bei dem Anblick, und sie wusste vor
Verlegenheit nicht, wo sie hinsehen sollte.
    Hastig
wandte sie sich ab, um die Kolibris zu beobachten, doch ihr Puls
flatterte so heftig wie die Flügel der kleinen Vögel. Aber
war das ein Wunder? Ein solches Prachtexemplar von einem Mann
schneite einem schließlich nicht jeden Tag ins Haus.
    Webster
sollte nicht so gut aussehen in Charlies abgetragenen sackartigen
Sachen. Er war verschlafen, sein Haar war zerstrubbelt, er hatte
Druckstellen vom Kissen auf den Wangen, die einen leichten
Bartschatten aufwiesen, und sein Blick war noch leicht verhangen. Und
dennoch wirkte er durch und durch maskulin, geradezu urig in dieser
wildromantischen Umgebung. Die kühle Luft hatte dafür
gesorgt, dass seine Brustwarzen hart waren wie kleine Perlen. Wie
gern hätte Tonya sie zärtlich gerieben und gestreichelt …
    Leider
war Webster auch der Grund, warum sie in der letzten Nacht fast kein
Auge zugetan hatte. Durch sein plötzliches Auftauchen hatte er
all ihre lang verdrängten, beunruhigenden Gefühle wieder
aufgerührt. Von Ausgeglichenheit und Ruhe war sie weit entfernt.
    "Kolibris",
erklärte Tonya schließlich und versuchte, sich wieder zu
fangen. Auf keinen Fall durfte er merken, welch überwältigende
Wirkung er auf sie hatte. "Um diese Zeit ziehen sie nach Süden.
Eigentlich hätte ich ihnen kein Futter mehr geben sollen."
Sie zuckte mit den Schultern. "Ich konnte mich nicht dazu
überwinden. Sie sind so hübsch. Ich beobachte sie gern,
wenn sie pfeilschnell auf den Futterplatz zusteuern und dann wieder
in den Fichten verschwinden."
    Sie
wusste, sie würde vielem aus Charlies Waldgebiet nachtrauern,
wenn sie abgereist war. Es gab unzählige schöne Momente und
Überraschungen. Doch im Grunde wollte sie mit ihrem Reden nur
vermeiden, dass sie wie eine Närrin Websters Brust anstarrte.
Seine Muskeln. Seine Lippen, die sie zu gern auf ihren gespürt
hätte. Sogar seine Bartstoppeln fand sie sexy. Sie verliehen ihm
etwas Verwegenes und Gefährliches, und sie fragte sich, wie
gnadenlos er wohl sein konnte, wenn er etwas durchsetzen wollte.
    Er
gähnte und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Wie schön,
dass wenigstens einer von ihnen beiden einen gesunden Schlaf gehabt
hatte. Sie würde für die durchwachten Stunden schwer büßen.
Aber sie hatte bereits beschlossen, sich an Webster dafür zu
rächen, sobald sie die Bären, die sich am Rand der Lichtung
versammelten, gefüttert hatte.
    "Aha,
der Sturm aufs Frühstücksbüffet setzt ein",
bemerkte Webster dicht hinter ihr.
    "Die
sind schon lange da und haben geduldig gewartet."
    Ein
großer Bär stellte sich auf die Hinterbeine, blickte in
ihre Richtung und knurrte laut.
    "Dein
Begriff von Geduld deckt sich absolut nicht mit meinem. Du willst
doch nicht wirklich da hingehen, oder?"
    "Die
Bären und ich, wir haben eine Abmachung", versicherte Tonya
und ging auf den Schuppen zu, in dem Charlie das Futter lagerte. "Ich
füttere sie, dafür fressen sie nicht mich. Es funktioniert
prima. Aber du bleibst besser hier."
    "Wenn
du darauf bestehst."
    Sie
grinste. Er würde sich keinen Schritt von der Tür wegwagen,
solange die Bären zu sehen waren, das wusste sie.
    "Hungrig,
Jungs?" fragte sie laut, als sie zwei kleine Bären in einem
Baum erblickte. Sie schnalzte mit der Zunge, so ähnlich, wie es
Bärenmütter taten. "Das sind

Weitere Kostenlose Bücher