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Kann ich dir jemals widerstehen?

Kann ich dir jemals widerstehen?

Titel: Kann ich dir jemals widerstehen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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der klumpigen Matratze lagen, während die
rostigen Sprungfedern lustig quietschten und sie, Tonya, auch ein
paar Geräusche von sich gab.
    Sie
war sich gar nicht bewusst, dass sie versonnen das Bett betrachtete,
als Webster sich räusperte.
    "Spielst
du jetzt, oder was?" fragte er, indem er ihre vorherige Ungeduld
nachahmte.
    Sie
seufzte innerlich. Welcher ungute Stern hatte ihn zu ihr geführt?
Welcher Teufel hatte dafür gesorgt, dass ihm dieser Baum aufs
Auto fiel? Und wie sollte sie es schaffen, bei alldem einen kühlen
Kopf zu bewahren?
     
    Tonya
hatte Webster nach allen Regeln der Kunst geschlagen. Von drei
Spielen hatte sie drei gewonnen. Und er war in der Tat ein schlechter
Verlierer, der jedes Mal Zeter und Mordio schrie.
    Trotz
allem und trotz seiner schmerzenden Schulter grinste Webster, als er
später in seinem Schlafsack vor dem Ofen lag und in die
Dunkelheit starrte. Wenn es nach Tonya gegangen wäre, hätte
sie auf dem Boden gelegen und er hätte das Bett bekommen.
    "Muss
ich wirklich erst den Macho herauskehren?" hatte er mit
gespieltem Unwillen gefragt. "Der Mann bin ich. Du bist die Frau
und somit das zartere, schwächere Geschöpf. Meine Aufgabe
ist es, auf der harten Erde zu schlafen und anschließend einen
Elch oder ein Karibu fürs Frühstück zu erlegen,
während du Feuerholz sammelst und Tierhaut weich kaust –
oder sonst irgendetwas machst, was seit Urzeiten Aufgabe der Frauen
ist."
    Darauf
hatte sie ihm einen ihrer strafenden Blicke zugeworfen, die ihm
inzwischen so vertraut waren.
    "Muss
ich mir diesen Quatsch anhören, weil ich dich besiegt habe?"
bemerkte sie und rollte den Daunenschlafsack vor dem Feuer aus.
    "Du
musst es dir schon gefallen lassen. Während ich im Bad war, bist
du im Regen zum Schuppen gerannt, um deinen Schlafsack zu holen,
obwohl ich gesagt habe, dass ich das mache."
    "Deine
Stiefel sind noch nass", hatte sie entgegnet. "Meine nicht.
Außerdem habe ich einen Regenmantel. Da ich zum schwachen
Geschlecht gehöre, denke ich an so etwas."
    "Du
schläfst nicht auf dem Boden", hatte er bekräftigt.
    Ob
sie nun einfach nicht streiten wollte oder ob sie seinen wild
entschlossenen Blick richtig deutete – jedenfalls hatte sie
nachgegeben. "Bitte sehr. Mach es dir bequem."
    Dann
war sie ins Bad gegangen. Als sie nach ein paar Minuten herauskam,
sah sie in ihrem weiten, verblichenen roten Schlafshirt, das er am
Haken an der Badezimmertür bemerkt hatte, aus wie eine
Sechzehnjährige. Aber er war innerlich so sehr mit ihrem zum
Trocknen aufgehängten Spitzenslip beschäftigt gewesen, dass
er auf das Shirt nicht sonderlich geachtet hatte.
    Sie
steuerte direkt auf das Bett zu, bat ihn, noch etwas Holz aufs Feuer
zu legen, und löschte die Lampe, noch bevor er sich hingelegt
hatte. Sie zog sich die Bettdecke bis ans Kinn hoch, und das war's
dann.
    Das
war über eine Stunde her. Das Unwetter schien weitergezogen zu
sein. Der Regen hatte nachgelassen, der Wind sich etwas gelegt. Im
Innern der Hütte jedoch war die Luft noch immer elektrisch
aufgeladen. Wahrscheinlich war das Gewitter zum Teil verantwortlich
für die erotische Spannung im Raum, ebenso wie für die
absurde Situation, in der Webster sich befand.
    Webster
Tyler, der machtvolle Unternehmer, Leiter eines der angesehensten und
reichsten Verlagskonzerne der Welt, der mit Prominenten auf Du und Du
stand, der mit wichtigen Persönlichkeiten dinierte und in den
prachtvollsten Villen übernachtete, lag auf den Dielen einer
schäbigen Hütte wie ein Pfadfinder. In einer weiten grauen
Jogginghose, in der zwei Männer seiner Größe Platz
gehabt hätten – und überlegte, wie er Tonya mit in
diese Hose bekam. Oder wenigstens aus ihrer heraus.
    Wie
tief war er gesunken!
    Da
half es auch nichts, dass sie höchstwahrscheinlich auch wach
lag. Die Bärenliebhaberin war ebenfalls unruhig, wie das
wiederholte Quietschen der alten Sprungfedern bewies. Aus der
Richtung des Betts kamen keine regelmäßigen Atemzüge,
ganz zu schweigen von leisem Schnarchen, nachdem sie ihren Körper
in die Horizontale gebracht hatte.
    Und
was für einen sexy Körper sie hatte! Der Schein des Feuers
war zu schwach, um den Raum zu erhellen, aber man konnte die
Silhouette eines sanft gerundeten Frauenkörpers in einem
verwaschenen Shirt ausmachen. Mit einem geübten Blick hatte er
die aufregenden Kurven unter dem Shirt erspäht, als sie vorhin
aus dem Bad gekommen war und die Bettdecke zurückgeschlagen
hatte.
    Webster
drehte sich auf den Rücken,

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