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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Verwaltung einführen können. In den anderen Gebieten wird die Zuordnung bis zum Friedensschluss aufgeschoben. Ich dürfte, da Kotor österreichisch war, die Einführung der alten Verwaltung nicht behindern. Aber ich habe auch nicht die Soldaten, um das durchzusetzen. Mit meinen Schiffen und Kanonen kann ich Mauern zertrümmern, aber ich kann damit kein Land besetzen. Ich würde also pragmatisch eine Lösung tolerieren, wonach die innere Bucht von Montenegrinern, die äußere von Bocchesen besetzt wird. Die Verige wäre die Grenze.«
    Petar I. stand auf, ging einige Schritte hin und her, wobei er über seinen weißen Bart strich. Dann sah er David fest an. »Dann hat keiner die Maximallösung, auf die er hoffte.«
    David schüttelte den Kopf. »Aber jeder hat eine Lösung, mit der er leben kann.«
    Petar I. streckte die Hand aus. »So sei es!«
    David ergriff sie. »So sei es, aber vergessen Sie nicht, die Österreicher müssen Sie sich selbst vom Halse halten, gegen die kann ich nicht Krieg führen.«
    Der Erzbischof nickte. »Es ist gut, mit Ihnen zu verhandeln, Herr Admiral. Bei Ihnen weiß man, woran man ist. Aber nun will ich das endlich mit Wodka begießen.« Er riss die Tür auf und rief nach seinem Diener.
    An Bord der Bacchante unterrichtete David Kapitän Hoste und seinen Flaggleutnant über seine Vereinbarung. »Wir haben keine Möglichkeit, die Montenegriner an der Besitznahme der inneren Bucht zu hindern, es sei denn, wir stellen den Kampf gegen die Franzosen ein. Das können wir nicht. Für England ist die äußere Bucht auch wichtiger. Wenn hier die Bocchesen und später die Österreicher herrschen, können uns die Montenegriner nicht gefährlich werden, selbst wenn Russland sie unterstützt.«
    Die anderen stimmten ihm zu. »Aber aktive Hilfe sollten wir nicht erwarten, Sir«, sagte Hoste. »Die Montenegriner sind zum Kämpfen da, nicht zur Arbeit. Sie werden gegen die Franzosen losschlagen, sie werden gegenüber den Bocchesen Frieden halten, aber Knechtsarbeit werden sie nicht leisten.«
    »Ich muss Ihnen ehrlich sagen, dass ich in meiner langen Dienstzeit so absonderliche Verbündete noch nicht erlebt habe. Aber wir haben keine Wahl. Wir müssen mit ihnen auskommen. Sind Sie anderer Meinung?«
    Keiner war anderer Meinung, und David verpflichtete sie zu striktester Verschwiegenheit.
    David ging am Abend mit Alberto und Baptiste vom Kloster des Heiligen Georg zum Friedhof. Wegen dieses Friedhofes hieß die kleine Insel auch Insel der Toten. David sah sich suchend um.
    Dann ging er zu einem neuen Stein. Er blieb stehen, nahm seinen Hut ab und las: »Zum Gedenken an Mustafa Dukat. Er hielt seinen Freunden die Treue bis zum Tod.« Die Inschrift wurde in montenegrinischer Sprache wiederholt.
    David sagte: »Wir konnten so wenig für sein Andenken tun, aber dieser Stein in der Nähe seiner Heimat, das musste sein.«
    Die anderen nickten schweigend und wischten sich die Tränen aus den Augen. »Niemand von uns wird ihn je vergessen, Sir«, sagte Alberto. »Der Stein war eine gute Idee. Nun weiß ich, an welchen Ort ich denken muss, wenn ich mit Mustafa rede. Und es ist so schön hier. Er hat es verdient.«
    In den nächsten Tagen fing es an zu regnen. Die Männer der Bacchante, die an den Seilzügen arbeiteten, waren völlig durchnässt. Auch Kapitän Hoste war oft bei ihnen. Seine Gesundheit schien angegriffen.
    »Ich muss zurück nach Dubrovnik, Kapitän Hoste. Ich weiß die Belagerung Kotors bei Ihnen in den besten Händen.«
    In Herzeg Novi wartete Kapitän Rowlandson schon ungeduldig.
    »Meine Prisenmannschaften sind seit zwei Tagen wieder an Bord, Sir. Wir sind bereit zum Auslaufen.«
    »Ich weiß, dass Sie die Unruhe packt, wenn Sie im Hafen liegen. Aber ich muss noch die kroatischen Milizen und das neue Kanonenboot besichtigen und mit dem Stadtkommandanten sprechen. Vor morgen Mittag können wir nicht auslaufen.«
    In der Kajüte meldete ihm Mr. Roberts, dass Post gekommen sei. David setzte sich hin und griff zuerst nach Brittas Briefen.
    Gott sei Dank: Es ging allen gut. Das Enkelkind wuchs und gedieh prächtig. Die Mutter war gesund und munter. Die Geschäfte blühten. Für die Küstenreederei musste ein neues Schiff gekauft werden.
    Sein Sohn Edward beschwerte sich, dass sie so viel Konvois geleiten mussten. Das sei ziemlich langweilig. Aber bei einem Gefecht mit einem französischen Kaper habe ihn eine Gewehrkugel am Oberschenkel getroffen. Ein glatter Durchschuss. »Es tat verdammt weh, als

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