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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Aber sie feuerten nur wild um sich, weil sie kaum sehen konnten. Sie wurden niedergeschossen und niedergeschlagen.
    Aus einigen Luken zwängten sich Piraten heraus und ließen sich in die See gleiten. Markwood nahm eine Sprechtrompete. »Kutter zwei wieder bemannen! Piraten aus der See fischen, aber Vorsicht!«
    Die Kutterbesatzung war so vorsichtig, wie es ihr eingedrillt worden war. Die Seesoldaten hielten die Gewehre schussbereit. Die Seeleute streckten nicht ihre Arme hinaus, um Piraten aufzunehmen, sondern nur Tauenden.
    Aber die Piraten wollten nicht gerettet werden. Als sie sahen, dass sie niemanden mit ihren Messern erreichen konnten, stachen sie sich selbst ins Herz und versanken in der See.
    Nur einer zeigte seine leeren Handflächen, griff nach einem Tau und ließ sich an Bord ziehen, bevor ihn seine eigenen Kameraden erstechen konnten. Er war blutjung und hockte weinend und zitternd am Boden des Bootes.
    Rowlandson hatte nach dem Warnschuss nicht gefackelt. Es gab keinen Zweifel, dass die Polacca gekapert war. Also galt nur eins: Längsseits gehen und entern.
    Seine Entertrupps standen bereit. In den Mastkörben feuerten seine Scharfschützen auf alle Piraten, die sie sahen. Von der Polacca wurde eine Kanone abgefeuert und krachte in den Rumpf der Cesar.
    Keiner der Briten achtete weiter darauf. Sie kauerten sich hinter die Finknetze mit den Hängematten und warteten, bis ihre Bordwand gegen die der Polacca krachen würde.
    Jetzt!
    »Mir nach!«, brüllte Rowlandson und sprang an Deck der Polacca, den Säbel in der Hand.
    Hinter den Aufbauten kamen Piraten hervor, stürzten sich mit ihren Säbeln auf die Briten. Einige feuerten auch mit Pistolen. Aber die Briten waren zu zahlreich. Sie stachen und trampelten die Piraten nieder.
    Hinter dem Mast hatte sich einer mit mächtigem Schnurrbart versteckt und stürmte jetzt mit erhobenem Säbel auf Rowlandson los. Der sprang im letzten Moment zur Seite und stieß dem Schnauzbart seinen Säbel seitwärts in die Brust. Die Wucht des fallenden Gegners riss Rowlandson den Säbel aus der Hand. Er zog seine Pistole und spannte sie. Aber niemand war mehr da, den er niederschießen konnte. Er zog seinen Säbel aus dem Körper des toten Piraten und wischte ihn an dessen Umhang ab.
    »Vorsicht an den Niedergängen!«, rief er.
    Britische Seeleute hielten den Körper eines toten Piraten vor den Niedergang. Unten knallten zwei Schüsse und bohrten sich in die Leiche. Sie warfen den Körper nach unten und stürmten hinterher. Bevor die Piraten nachladen konnten, wurden sie niedergestochen.
    Mit vorgehaltenen Säbeln und Musketen schlichen die Briten im Rumpf die Gänge entlang. In der Heckkajüte saß ein Mann in blauem Jackett gefesselt und geknebelt auf einem Stuhl.
    »Bindet ihn los!«, befahl Rowlandson.
    »Ich bin Kapitän Rowlandson von Seiner Britischen Majestät Schiff Cesar. Wer sind Sie?«
    Der Mann schluckte und deutete auf seine Kehle. Rowlandson gab ihm eine Weinflasche, die auf dem Tisch stand. Nach zwei Schlucken konnte der Mann sprechen. »Maat Ribaldo von Schiff Lucia. Napoli. Gekapertet gesternes. Banditi Algier«, radebrechte er.
    Rowlandson befahl einem Mann, den Maat zu bewachen und nichts anzurühren. Dann rannte er mit den anderen weiter. Erst mussten sie die Pulverkammer besetzen.
    Da hinten lief einer weg. Das war keiner von ihnen. »Stehen bleiben!«, brüllte Rowlandson. Ein Seemann wiederholte es auf italienisch. Der Mann rannte weiter.
    »Schießt!«, rief Rowlandson und trat zur Seite. Zwei Musketen knallten. Der Mann sank zusammen und sie rannten zu ihm. Ein Pirat mit Feuerstein, Stahl und Zunder. Der wollte sich mit der Pulverkammer in die Luft sprengen. Weiter!
    Die Pulverkammer war kleiner als auf einem Kriegsschiff, aber auch gut verschlossen. »Zwei Mann Wache«, befahl Rowlandson und lief weiter. An die Tür eines großen Stauraums klopften von innen Fäuste.
    Sie brachen die Tür auf und standen mit Gewehren und Pistolen bereit. Vier Mann hoben die Hände hoch. »Wir Italiano! Nix Pirati. Gekaperet. Wir Napoli.«
    »Bringt sie an Deck und bewacht sie«, befahl Rowlandson zwei Mann. Er selbst suchte mit den anderen weiter. Aber sie fanden nichts mehr. Er stieg zurück ans Oberdeck. Dann rief er seinen Sekretär und einen Mann, der Italienisch sprach.
    »Gehen Sie in die Heckkajüte, schicken Sie den Maat nach oben und sehen Sie die Papiere durch. Ladung, Signale, Sie wissen schon.«
    Als der Maat an Deck erschien, fragte er, wer noch

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