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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Befehle.
    Der lief mit seiner Kladde zum Ruderhaus, hielt sie an die Laterne, blätterte und murmelte: »Rot, nach zwanzig Sekunden gelb, nach fünf Sekunden weiß. Antwort: grün, rot, gelb im gleichen Rhythmus.« Dann eilte er zurück und gab seinem Gehilfen Anweisungen. Sie steckten die Signalraketen in die Halterungen. Der Midshipman griff nach der Lunte, zündete die erste Rakete und zählte die Sekunden bis zu den anderen. Er schaute nicht in die eigenen Raketen, sondern schloss immer kurz die Augen. Dann starrte er in die Richtung des fernen Gefechts.
    Da stieg ein grüner Stern in den Himmel. Er zählte. Rot kam zur rechten Zeit und dann gelb. Er lief zum Kapitän: »Sir, Erkennungssignal wurde richtig beantwortet. Es ist ein britisches Schiff.«
    »Oder jemand, der unser Signalbuch erbeutet hat«, murmelte David, der die Meldung gehört hatte. Dann schüttelte er den Kopf. Was war er doch für ein krankhaft misstrauischer und übervorsichtiger Flottenführer. Man konnte nicht immer mit dem Unwahrscheinlichsten rechnen.
    »Mr. Markwood, man wird uns so schnell wie möglich brauchen. Bitte schicken Sie die besten Ausgucke in die Topps.«
    Markwood hatte das längst angeordnet und sagte nur ergeben: »Aye, Sir.«
    Nach zehn Minuten waren die Ausgucke sicher. Eine britische Sloop wurde von etwa zehn Kanonenbooten angegriffen. In Richtung Maura war noch ein dichter Pulk von Booten zu sehen.
    Wahrscheinlich Boote mit Landungstruppen, dachte David und ärgerte sich wieder einmal, dass seine Augen im Alter so an Sehschärfe eingebüßt hatten. Aber er konnte mit dem Teleskop erkennen, dass die Kanonenboote auf ihre Annäherung noch nicht reagierten. Komisch, die mussten doch die Leuchtraketen gesehen haben.
    »Wir wollen noch nicht schießen, Mr. Markwood.«
    Die Kanonenboote waren etwa von der Größe der britischen Hamilton-Klasse, also rund siebzehn Meter lang, vorn zwei Achtzehnpfünder, am Heck ein oder zwei kleinere Kanonen. Nein, ein Pivotgeschütz hatten sie nicht achtern. Die beiden Lateinersegel waren niedergelegt. Sie ruderten mit achtzehn Riemen.
    »Es wäre gut, wenn wir einige kapern könnten. Kanonenboote könnten wir gut gebrauchen, Mr. Markwood«, sagte David.
    »Wir werden sehen, was wir tun können, Sir. Noch zweihundert Meter, dann möchte ich das Feuer eröffnen.«
    »Einverstanden«, sagte David nur und studierte ihre Sloop. Es war die Saracen, Commander Milton, die im Bereich der Sieben Inseln kreuzte. Sie schlug sich mit ihren sechzehn Kanonen hervorragend. Ihre Vierundzwanzigpfünder-Karronaden hatten schon drei Kanonenboote manövrierunfähig geschossen. Bei der Sloop sah David nur einige abgeschossene Rahen und einige Treffer oberhalb der Wasserlinie.
    Jetzt änderte die Milford den Kurs ein wenig und donnerte eine Breitseite hinaus. Drei Kanonenboote wurden so zerfetzt, dass sie versanken. Lasst ein paar übrig, dachte David. Aber er konnte sich ja nicht beklagen, dass all ihre Zielübungen Früchte trugen.
    Die Kanonenboote ruderten mit aller Hast auf die ferne Küste zu und feuerten nur noch aus ihren Heckkanonen.
    »Signalisieren Sie bitte: ›Verfolgung aufnehmen!‹, Mr. Markwood. Und lassen Sie bitte auch die Barkasse aussetzen, damit sie die anderen Kanonenboote in Besitz nimmt.«
    Saracen und Milford jagten hinter den Kanonenbooten her, die sich jetzt auf ein Signal hin zerstreuten. Einige nahmen Kurs auf Paxi, andere flohen zur albanischen Küste, wieder andere steuerten Lefkada an.
    Die Saracen verfolgte auf Davids Signale hin die nach Paxi flüchtenden Feinde, während die Milford auf das nun auch fliehende Rudel der Landungsboote und auf die den Strand ansteuernden Kanonenboote zuhielt.
    Die Milford feuerte mit ihren Bugkanonen auf die vier Kanonenboote vor ihr. David merkte, dass die Kanoniere nicht den Rumpf, sondern die Segel und die Riemen zerstören wollten. Ein Kanonenboot blieb schon bewegungslos liegen.
    »Hervorragend, Mr. Markwood«, lobte David.
    Markwood stieß ein kurzes »Danke« hervor und konzentrierte sich ganz auf die Schiffsführung. Die Landungsboote waren in Reichweite geraten. Sie waren voll gestopft mit albanischen Kriegern, die ihre Gewehre schwangen und mit kleinen Kanonen auf die Milford schossen.
    »Mr. Webster, kurz beidrehen für die Steuerbordseite. Mr. Hunt, nach Zielerfassung Feuer frei!«
    Die Milford drehte bei, und die Kanonen der Steuerbordseite zerschlugen mit ihren Kugeln drei Landungsboote völlig und beschädigten zwei schwer.
    Als sie

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