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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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sich auf den alten Kurs zurücklegten, zielten die Buggeschütze wieder auf die Kanonenboote. Ein zweites blieb liegen.
    »Mr. Goodwin, müssen wir mit Untiefen vor dem Strand rechnen?«, fragte David den Master.
    »Noch nicht, Sir. In gut einer halben Meile sollten wir beidrehen. Dann ist der Strand aber auch in Reichweite.«
    Es war ein richtiges Massaker. Die Franzosen und Albaner hatten keine Chance gegen die schweren Kanonen der Milford.
    Vier Landungsboote versanken. Drei retteten sich an den Strand und ihre Besatzungen rannten, was sie konnten. Ein Kanonenboot wurde versenkt, eins floh zum Strand und wurde mit den Landungsbooten von den britischen Kanonen in Trümmer geschossen.
    »Soll ich Boote für die Albaner aussetzen, Sir?«, fragte der Kapitän.
    »Ja, Mr. Markwood, es sind ja auch Franzosen im Wasser. Aber befehlen Sie es ruhig noch einmal: Den Albanern dürfen sich unsere Leute nur mit angelegtem Gewehr nähern und nur Taue hinhalten, keine Arme.«
    Die Albaner, die sich an Trümmern festgehalten hatten, drohten den Briten mit Messern und Säbeln. Nur drei griffen nach den Tauen und wurden von den anderen furchtbar beschimpft. Die Franzosen ließen sich retten und kauerten frierend in den Booten.
    Ein britischer Seesoldat wollte auf einen im Wasser treibenden Albaner schießen, der sie allem Anschein nach verfluchte. »Gewehr runter!«, rief Leutnant Cooper. »Wir schießen nicht auf Wehrlose. Sie können sich in dieser Kälte doch nicht mehr lange halten, diese fanatischen Halsabschneider. Zurück zum Schiff!«
    Die Saracen hatte ein Kanonenboot kapern können und die beiden anderen versenkt. Sie erhielt Signal, die Kanonenboote vor Lefkada aufzuspüren.
    Als David mit Mr. Markwood und Commander Milton dann Bilanz zog, hatten sie acht Kanonenboote versenkt oder am Strand zerstört und drei gekapert, davon zwei fast unbeschädigt.
    »Das beschädigte Kanonenboot können wir dem britischen Kommandanten von Lefkada verkaufen. Es ist eine sicher willkommene Ergänzung zu seiner Verteidigung. Die beiden anderen Kanonenboote bringen wir nach Vis. Eine Besatzung stellt die Milford, die andere Cesar und Saracen.«
    »Sir, wir haben zweiundachtzig gefangene Franzosen. Was machen wir mit denen?«, fragte Mr. Markwood.
    David war ratlos. »Mr. Milton, wie haben Sie es bisher gehalten?«
    »Offiziere haben wir gegen britische Gefangene an der italienischen Küste ausgetauscht, Sir. Mannschaften konnten zum Teil auch gegen britische Besatzungen oder Soldaten getauscht werden. Zuletzt haben wir sie auf Vis arbeiten lassen, weil dort Batterien errichtet werden.«
    »Gut, dann nehmen wir sie nach Vis mit. Da eine Kompanie unserer Seesoldaten auf Kefalonia und Lefkada die Besatzung verstärkt, sollte Transportraum frei sein. Sagen Sie bitte den Besatzungen meinen Dank. Sie haben sich tapfer geschlagen. Welche Verluste haben wir?«
    »Nur sechs Verwundete, Sir.«
    »Umso besser. Ich werde nachher nach ihnen schauen.«
    Im Morgengrauen kam Korfu in Sicht. David hatte die Saracen zum Treffpunkt vorausgeschickt, an dem er sich mit den anderen Schiffen treffen wollte, und geleitete jetzt den Konvoi an der noch von den Franzosen besetzten Insel vorbei.
    Als der Ausguck Land gemeldet hatte, war David an Deck gegangen und traf dort Alberto und Mustafa. Sie schauten schweigend auf die Insel, wo jetzt die Ruinen von Gardiki in Sicht kamen.
    »Na, Mustafa, denkst du daran, wie wir dich damals auf der anderen Seite aus dem Wasser gezogen haben?«
    Mustafa sah ihn traurig an. »Es ist so lange her, aber als die Albaner im Wasser trieben und die Messer schwenkten, war alles wieder ganz frisch. Ich war noch ein Kind und doch einer von ihnen. Mein Bruder kam um, aber ich begann ein neues Leben.«
    »Bist du zufrieden mit diesem neuen Leben?«
    »O ja, Sir. Diese fanatischen Messerstecher sind mir so fremd geworden. Ich fühle wie ein Engländer, glaube an den Gott der Engländer. Aber als ich sie im Wasser sah, kam ich mir wie ein Verräter vor. Gehöre ich nicht zu ihnen?«
    David fasste ihn mit beiden Händen an den Schultern. »Aber nein, Mustafa. Du bist ein anderer Mensch geworden. Der fanatische Hass und die Mordlust deiner früheren Landsleute sind dir fremd geworden. Du weißt, dass es ein Leben ohne Hass gibt, das man zwar verteidigen muss, das aber auf dem Frieden aufgebaut ist. Rache ist primitiv. Für Strafe sorgt das Gesetz. Ich wollte, wir hätten auch deinen Bruder retten können.«
    Mustafa nickte. »Sie waren immer

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