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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Verteidiger unterstützt. Die Cesar schützt den Konvoi vor der Bucht von Argostoli, bis die Sache geklärt ist.«
    Während die Signale wehten und die Leutnants zum Oberstleutnant übersetzten, spähte David mit dem Teleskop voraus. Ja, das war die Küste von Lefkada. Er war zurückgekehrt an die Küsten Griechenlands und Illyriens, mit denen ihn so viele Erinnerungen verbanden.

Die Freuden des Erfolges
    (April und Mai 1813)
    David saß in seiner Kajüte und starrte nachdenklich auf die Karte. Einen Augenblick schloss er die Augen, öffnete sie aber wieder, als es an der Tür klopfte.
    Kapitän Markwood und Oberstleutnant Bush traten mit Leutnant Coburn ein. Auch Frederick erschien mit dem Tablett, auf dem Wein und Gläser standen. Er stellte alles auf den Tisch und schenkte ein.
    Aber David kümmerte sich nicht darum. »Meine Herren«, sagte er. »Es genügt nicht, wenn wir die Angreifer vor Maura beschießen und vertreiben. Wir müssen ihre Angriffswaffen zerstören. Die Franzosen haben auf Korfu mehr als ein Dutzend Kanonenboote. Sie sind im Nu bei der Nachbarinsel Paxi und können von dort immer wieder den Sprung nach Maura wagen. Wir müssen sie bei diesem Sprung erwischen und versenken oder kapern. Ich plane, während der Nacht auf eine Höhe westlich von Paxi zu segeln und im Morgengrauen, wenn ein Angriff der Kanonenboote am wahrscheinlichsten ist, auf Lefkada zurückzukreuzen, um die Kanonenboote im Rücken zu fassen.«
    Kapitän Markwood räusperte sich. »Erlauben Sie eine Frage, Sir?«
    David nickte.
    »Die Franzosen könnten in der Nacht Truppen anlanden und die Festung sturmreif schießen, während wir noch vor Paxi liegen.«
    »Das wäre eine Gefahr. Ich möchte ihr dadurch begegnen, dass Leutnant Coburn sofort in die Festung zurückkehrt und dort Signalraketen abschießt, wenn schon während der Nacht feindliche Aktionen beginnen. Wir sind dann relativ schnell vor Ort.«
    Nun meldete sich Oberstleutnant Bush. »Aber wir wissen doch überhaupt nicht, ob die Franzosen morgen früh angreifen werden.«
    »Da haben Sie Recht, Mr. Bush«, bestätigte David. »Dann segeln wir nach Maura zurück und vertreiben mit Ihrer Hilfe die bereits gelandeten Truppen.«
    Die Transporter waren in die Bucht von Argostoli gesegelt und ankerten dort, die Breitseiten der See zugewandt. Am Eingang zur Bucht wachte die Cesar.
    Die Milford segelte hinaus in die Nacht auf ihre Position westlich von Paxi. Sie hatte verstärkte Wachen, und David kam öfter an Deck, aber sonst war Ruhe im Schiff. David hatte den Mantel übergezogen, als er nach Mitternacht an Deck kam. Es war relativ kühl, so etwa fünf Grad, und nun setzte leichter Regen ein.
    »Das Wetter ist anscheinend nicht mit uns im Bunde, Mr. Goodwin«, sagte er zum Master. »Die Sicht lässt nach.«
    »Aye, Sir. Vielleicht sollten wir nicht ganz bis auf die Höhe von Paxi segeln, damit wir Signale von Maura noch sehen können.«
    David überlegte einen Moment. »Wie weit ist es noch zur Höhe von Paxi?«
    »Etwa fünf Meilen, Sir.«
    »Dann können wir die Segel kürzen und beidrehen. Veranlassen Sie das bitte.«
    In etwa fünf Minuten würde der Morgen grauen und dann bald der Sonne den Weg frei machen. David saß in seiner Kajüte und trank den letzten Rest Kaffee, als die Nachtausgucke riefen: »Kanonenfeuer voraus, zwölf Strich, drei Meilen!«
    Noch bevor der wachhabende Midshipman an seiner Tür klopfte, war David aufgesprungen und lief an Deck. Da hörte er den Donner und sah die Blitze. »Das ist doch nicht vor Maura«, stieß er hervor.
    »Nein, Sir«, antworte der Erste. »Etwa auf halber Strecke zwischen Maura und uns. Wahrscheinlich sind französische Kanonenboote mit einem Gegner zusammengestoßen, der sich zu wehren weiß. An Berberkorsaren glaube ich nicht. Ich tippe auf eine unserer Sloops, Sir.«
    David befahl kurz: »Lassen Sie bitte Kapitän Markwood ausrichten, er möchte alle Segel setzen und Kurs auf das Gefecht nehmen. Klar Schiff!«
    Dann überlegte er. Sollten sie das Erkennungssignal schießen? Es würde auch den Gegner warnen, aber es würde einen möglichen Freund ermutigen. Und der Feind konnte nicht zurück nach Paxi. Vor der Küste würden sie ihn auch einholen. Also: Signal!
    David ging zu Mr. Markwood, der jetzt auf dem Achterdeck kommandierte. »Mr. Markwood, lassen Sie bitte das Erkennungssignal für diese Dekade abfeuern.«
    Markwood sah ihn einen Moment überrascht an, antwortete aber: »Aye, Sir!« und gab dem Signal-Midshipman

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