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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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gut zu mir. Und du auch, Alberto, und so viele andere.«
    »Ist schon gut, Kumpel«, brummelte Alberto. »Wir beide leben ein neues Leben. Und bei dir wird es Zeit, dass du dir eine Frau suchst.«
    David musste lachen. »Na, Alberto, du hast dir doch auch lange Zeit gelassen. Du hättest schon früher glücklicher Vater sein können.«
    »Darum sag ich's ja diesem jungen Burschen. Kinder sind etwas Wunderschönes. Ich hab zu lange gewartet. Mach du nicht den gleichen Fehler. Such dir eine Frau!«
    Mustafa nickte lächelnd. »Hier ist ja auch mächtig Auswahl, nicht wahr, Kumpel.« Und er blickte sich um.
    David lachte laut auf, sodass sich die Seeleute nach ihnen umdrehten.
    Alberto drohte Mustafa. »Verscheißer mich nicht, du halbe Portion. Im nächsten Hafen werde ich dir zeigen, wie Weiber aussehen.«
    David schüttelte den Kopf. »Alberto, du hast mit Lissy eine liebe und anständige Frau. Und deinen Freund willst du an eine Dockschwalbe verkuppeln?«
    »Er weiß schon, was ich meine, Sir.«
    Korfu verschwand unter dem Horizont, und der Konvoi steuerte mit nordwestlichem Kurs auf den Kanal von Otranto hinaus. Dort würde er sich etwa auf dem achtzehnten Längengrad mit den anderen Schiffen treffen.
    David hatte sich in seine Kajüte zurückgezogen und hing seinen Gedanken nach. Vor vierzehn Jahren hatte er mit den Russen und Türken gegen die französische Besatzung von Korfu gekämpft. Viel hatte er seitdem erlebt, war in allen Gefahren behütet worden und immer zu seiner geliebten Frau heimgekehrt.
    Jetzt war sein jüngster Sohn auch in der Flotte. Gott sei Dank, die Nachrichten, nun schon wieder eine Woche alt, hatten gut geklungen. Sein Sohn und seine beiden Freunde hatten einen guten Kapitän. Sie hatten schon eigene Bootsaktionen kommandiert und ihre neuen Pistolen eingesetzt. Für Edward war das alles noch ein Abenteuer.
    Und für ihn? Ja, manchmal spürte er die alte Abenteuerlust, aber meist stand die Aufgabe im Vordergrund. Er hatte einen Auftrag und er hatte Pflichten. Er musste planen, vorausdenken, neue Wege suchen, Verluste vermeiden, überlegen, wen er einsetzen konnte. Nein, ein Abenteuer war das nicht mehr. Es war Pflichterfüllung, die ihn forderte und auch befriedigte. Aber es war nicht mehr der unbeschwerte Drang der frühen Jahre. Es war ein schwerer Aufstieg geworden.
    Aber dann schüttelte er die Gedanken ab und rief nach Frederick.
    Sie sichteten die anderen Schiffe auf der Höhe von Brindisi. Die Eagle, die Bacchante, Weasel und Saracen, alle waren da.
    Markwood lächelte zufrieden. »Na, dann sind wir ja nicht mehr allein, Sir.«
    David zeigte auf die vielen Transporter, die leewärts von ihnen segelten. »Allein ist gut, Mr. Markwood. Kennen Sie jemanden von den Kapitänen, die bald an Bord kommen werden?«
    »Ich war vor fünf Jahren Dritter bei Kapitän Everett, und Commander Lee war Midshipman, als ich Leutnant wurde. Kapitän Everett hat viel von Ihnen erzählt, Sir.«
    »Er war Dritter auf meinem Flaggschiff, als ich vor vierzehn Jahren Kommodore in der Adria war. Die Gewässer hier sind ihm also nicht fremd. Dann ist uns beiden also nur Kapitän Hoste persönlich unbekannt. Nicht mehr lange. Lassen Sie bitte signalisieren: Kommandanten an Bord.«
    Kapitän Everett vom Linienschiff Eagle kam als Erster an Bord, salutierte zum Achterdeck und begrüßte herzlich David und Kapitän Markwood, die ihn an der Gangway empfingen.
    »Wie schön, Sie nach den vielen Jahren gesund und erfolgreich wieder bei mir zu haben, Mr. Everett. Kommt es Ihnen nicht auch oft wie ein Wiedersehen vor, wenn Sie in diesen Gewässern segeln?«
    »Ich denke oft an unsere damaligen Kämpfe und Erfolge, Sir David, und bin glücklich, wieder unter Ihrem Kommando zu dienen. Darf ich hinzufügen, dass Sie kaum gealtert sind?«
    »Sind Sie unter die Schmeichler gegangen? Was soll ich mit jungem Aussehen hier auf dem Schiff? Die Knochen sollten mir nicht so wehtun, wenn das Wetter umschlägt. Aber nun höre ich auf zu jammern. Wir gehen vor in meine Kajüte und warten dort auf die anderen Herren, die uns Kapitän Markwood, den Sie ja auch kennen, schicken wird.«
    David und Mr. Everett hatten bereits den ersten Schluck Wein getrunken, als Kapitän Hoste eintrat, ein mittelgroßer Mann, Anfang dreißig, mit ein wenig gelockten rotblonden Haaren.
    David setzte sein Glas ab, wandte sich zu Kapitän Hoste um und sagte freundlich: »Nun lerne ich endlich den Sieger von Vis kennen. Ich freue mich, Mr. Hoste, und hoffe auf

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