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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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und Baptiste. Zwei Kastenwagen mit Seesoldaten folgten.
    David wollte heute die Gegend im Nordosten der Insel erkunden von Račišče über Pupnat, Zrnovo und Lumbarda. Er hatte die Namen der Orte auf der Karte, aber die Aussprache ließ er sich immer wieder vom Bürgermeister vorsagen.
    Die Straße nach Račišče war eine Art Feldweg, natürlich ungepflastert und voller Unebenheiten. David bemerkte zu Hauptmann Marker, dass man hier wohl Kavallerie brauche, um Truppen schnell zu dem Teil der Insel zu bringen, der angegriffen werde. »Die Insel ist ja fast fünfzig Kilometer lang, wenn auch nur maximal acht Kilometer breit.«
    »Ja, Sir, aber Pferde sind auf den Inseln auch sehr selten. Wir sollten immer ein Schiff in der Nähe haben, das schnell Truppen von einen Ort zum anderen bringen kann. Und für den Notfall dachte ich daran, dass wir unsere Hauptmacht in Cara stationieren, etwa in der Mitte der Insel. Dort sollten wir fünf oder sechs dieser Wagen haben, noch etwas verbessert natürlich, dann könnten wir einen Zug Soldaten in drei Stunden an jedes Ende der Insel transportieren. Und die vielen Gefangenen, die wir auf Vis haben, könnten hier die Straßen etwas ausbessern.«
    David ließ Mr. Zlanin die Stellungnahme für den Bürgermeister übersetzen und fragte diesen nach seiner Meinung.
    »Das ist ein sehr guter Vorschlag, Sir. Bitte vergessen Sie nicht, so werden wir auch unsere Miliz aufstellen. Die wäre auch an verschiedenen Orten präsent. Und den Straßen täte eine Ausbesserung sehr gut.«
    David bemerkte zu Hauptmann Marker, dass sie noch über den Drill und die Führung der Miliz rede n müssten, als sie Račišče vor sich liegen sahen. Der kleine Ort schloss eine Bucht ab, die nach Norden hin von einer bewaldeten Halbinsel begrenzt wurde. Aber darüber ragten, fast zum Greifen nah, die Gebirgszüge der Halbinsel Pelješac.
    »Das ist ja nur ein Katzensprung«, murmelte David.
    »Sir«, wandte der Hauptmann ein. »Das ist nicht einmal die engste Stelle. Hier ist der Kanal fast zwei Kilometer breit. Bei Korčula ist es nur gut ein Kilometer. Wenn die Franzosen nicht so knapp an Truppen wären, säßen wir auf dem Präsentierteller, Sir.«
    Der Ort bestand aus kaum mehr als ein paar Dutzend Hütten. »Es sind Einwanderer, Herr Admiral, die vor den Türken vor zweihundert Jahren vom Festland geflüchtet sind. Sie leben hauptsächlich vom Fischfang«, erklärte der Bürgermeister.
    David ließ die Bewohner, die die Neugier nicht schon hatte herbeieilen lassen, zusammenrufen und hielt die Ansprache, die er in jedem der Inselorte wiederholte. Er sagte, dass England sie befreit habe und sie beschützen werde. Sie sollten aber auch zu ihrem Schutz die Miliz unterstützen und England helfen, das für einen Transport für einen Monat Seeleute brauche. Jeder Mann erhielte die Heuer eines britischen Seemannes, die anderthalb Pfund im Monat betrage, davon ein Pfund bei Reiseantritt. Sie sollten zwei Schiffe nach Syrakus segeln und würden sofort zurückgebracht. Er verpfände sein Wort dafür.
    Als der Bürgermeister noch anspornende Worte hinzufügte, meldeten sich acht Mann, die in vier Tagen in Korčula sein wollten. Ob man dort schon das Pfu nd erhalte, fragte eine der Frauen. Wenn die Männer einverstanden seien, ginge das, ließ David erklären und erntete böse Blicke der Männer und ein Lächeln der Frauen.
    Der Flaggleutnant Wale saß mir Mr. Goodwin, dem Master, in einer kleinen Taverne am Hafen, trank seinen Wein und klagte sein Leid.
    »Flaggleutnant bei einem Admiral, der bekannt ist für spektakuläre Unternehmungen und spannende Abenteuer, das hab ich mir anders vorgestellt. Tag für Tag fahren wir die kleinen langweiligen Dörfer ab, rütteln uns die Knochen auf den ausgeleierten Sandwegen durch, lassen uns von den Bauerntrotteln anstarren, und ich muss notieren, was die Bürgermeister dem Admiral für Wünsche vortragen, muss immer wieder den Vortrag anhören, wie er Seeleute anwirbt für die Prisen. Gott sei Dank, die zwölf Dörfer haben wir hinter uns.«
    »Aber ich habe gehört, dass man morgen sogar über hundert Seeleute erwartet. Dann hat sich das alles gelohnt, und wir werden bald unser Prisengeld erhalten. Was erwarten Sie denn?«
    »Na, auf keinen Fall die langatmigen Gespräche über eine Bürgervertretung auf Korčula, nein, Kampf, Aktion, das habe ich erwartet.«
    Der Master schüttelte den Kopf. »Sie sind ja noch ein richtiger dummer Junge, Mr. Wale. Vor wenigen Wochen haben Sie

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