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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Küste. Mir gefiel Kor čula besser als Dubrovnik.«
    »Hoffentlich müssen wir dieses Kleinod nicht in Trümmer schießen«, warf Markwood ein.
    »Um Gottes willen«, erwiderte David. »Dafür habe ich ja Ihre Scharfschützen an die Backbordseite postiert. Es sind doch nur eine Handvoll Franzosen in der Stadt und ein paar Dutzend kroatische und italienische Hilfstruppen. Ich hoffe, sie hissen die weiße Fahne, wenn sie die Milford erblicken.«
    Kaum tauchte die Stadt aus dem Morgendunst auf, da wurde in den Mauern Alarm geblasen.
    »Jetzt kommt es darauf an«, sagte David. »Sehen Sie da am Hafen den großen Fürstenturm, den dicken, kürzeren, dahinter seitlich den kleinen Fürstenturm, größer und schlanker als der andere. Dann folgen Kanavelič und Zakerjan, beides große Türme mit Vierundzwanzigpfündern , wenn ich mich recht erinnere.«
    »Deck, die beiden linken Türme hissen weiße Flaggen!«
    An den beiden Fürstentürmen stiegen dagegen französische Flaggen empor.
    »Lassen Sie bitte die ausgewählten Kanonen auf die Fürstentürme zielen und nach Zielauffassung Feuer aufnehmen, Mr. Markwood«, ordnete David an.
    In der Stadt waren die Korčulaner in den Turm Zakerjan eingedrungen, als sich die Tür öffnete. Sie hissten die weiße Flagge.
    Im Turm Kanavelič öffnete sich auch die Tür, und zwei Korčulaner schlüpften hinein. Drinnen standen aber zwei Franzosen und rammten ihnen die Bajonette in den Leib.
    »Hab ich doch geahnt, dass hier Verrat im Spiel ist«, schimpfte ein großer, kräftiger Franzose. »Los, komm rauf an die Kanonen!«
    Sie rannten die Treppe hinauf und der Franzose schrie: »An die Kanonen, wer zur Trikolore steht!«
    Auf der obersten Plattform sah er einen der Italiener, der eine weiße Flagge gehisst hatte. »Du Schwein!«, brüllte er, zielte und schoss den Italiener über den Haufen. Dann riss er die weiße Flagge herunter.
    »Hisst die Trikolore! Bemannt die Geschütze!«
    »Siehst du nicht, was da für ein Riesending liegt?«, fragte ein junger Franzose. »Da können wir doch nicht gegen anstinken.«
    »Du feiger Hund!«, schrie der Korporal. »Drei Treffer und der segelt ab!«
    Auf der Milford hatten die ersten schweren Kanonen geschossen und die Fürstentürme getroffen.
    »Ausgezeichnet, Mr. Markwood«, lobte David.
    Der Ausguck enthob den Kapitän einer Antwort. »Deck! Der dritte Turm hat die weiße Flagge eingezogen und die Trikolore gehisst!«
    »Lassen Sie bitte den Turm auch unter Feuer nehmen, Mr. Markwood. Und Barkasse und zwei Kutter können im weiten Bogen herumrudern und am Nordoststrand landen. Signal für die anderen Truppen: In die Stadt vorrücken!«
    Markwood bestätigte, rief Befehle und schickte Melder los.
    In der Stadt waren die Bürger in die Häuser gerannt, als die schweren Kanonen losdonnerten. Nur der Bürgermeister und seine Gruppe liefen zu den landeinwärts gelegenen Toren, um sie für die britischen Truppen zu öffnen. Sie hatten weiße Tücher und Fahnen bei sich. Einige Soldaten wollten sie hindern, das Tor zu öffnen. Aber sie schienen vom Donner der schweren Kanonen gelähmt und ließen sich die Gewehre entreißen.
    Kaum war das Tor geöffnet und die weiße Fahne geschwenkt, da löste sich ein Trupp Seesoldaten vom Waldrand und ging eilig auf das Tor zu, die Gewehre an den Hüften bereit.
    Ein Leutnant führte den Trupp und ließ durch den Dolmetscher fragen, wo die Franzosen seien. Der Bürgermeister zählte die drei Türme auf, auf die geschossen werde. Der Oststrand sei frei, aber im Palast Gabrielis am Platz des Heiligen Markus hätten sie ihr Hauptquartier.
    Der Leutnant verteilte seine Leute rechts und links vom Tor und winkte weitere Soldaten vom Wald heran. Zwei Trupps marschierten zum Ostrand der Stadt, zwei andere ließen sich zum Palast Gabrielis führen.
    Die Kanonen der Milford hatten mit äußerster Präzision geschossen.
    »Auf dreihundert Meter treffen sie noch eine Fliege«, lobte David. »Lassen Sie bitte heute Abend eine Extraration Grog an die Kanoniere der Backbordseite ausgeben, Mr. Markwood. Am Ufer kann doch kaum noch ein Geschütz feuern.«
    Wie zur Bestätigung seiner Worte stiegen an den drei Türmen weiße Flaggen empor.
    »Gratuliere!«, sagte David zu Markwood. »Lassen Sie bitte gemäß Plan ausbooten. Bitte auch das entsprechende Signal an Imogene.«
    Aus den Häusern der kleinen Stadt traten die Bürger auf die Straßen, schwenkten Flaggen ihrer Stadt und des alten Kroatiens und jubelten. Als am Markusplatz

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