Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
voraus. »Dort zu den Büschen und dann immer weiter in dieser Richtung. Vorsicht beim Überqueren des Gartenweges und der Straße. Gott sei mit Ihnen, Sir David.« Er verbeugte sich. David griff nach seiner Hand und drückte sie.
    Im Saal der Villa hatten sie den Hauptgang hinter sich. Der General hatte seine Ansprache nach der Vorspeise gehalten. Jetzt war der Major der kroatischen Hilfstruppen an der Reihe. Er fasste sich kurz und dann tranken sie auf den Kaiser.
    Am lautesten schrie Inspektor Labasse: »Vive l'Empereur!«
    Graf Lejeune sah ihn angewidert an. Hoffentlich war die Zeit dieser skrupellosen Emporkömmlinge bald vorbei. Dann wandte er sich der Frau des Bürgermeisters zu, die noch besser aussah als sie Französisch sprach. Aber er war nicht sehr konzentriert. Immer wieder musste er an David denken. War alles glatt gelaufen? Dann kam Henri und schenkte Champagner nach. Er nickte Lejeune bestätigend zu. Der lehnte sich zurück. Gott sei Dank!
    David schlich durch das Gebüsch und sah dann den Rasenstreifen und in der Mitte den Gartenweg. Er streckte vorsichtig den Kopf aus den Büschen und sah nach links und rechts.
    Nichts war zu sehen und zu hören. Aber es war auch sehr dunkel.
    Am gegenüberliegenden Buschrand hielt Alberto sein Nachtglas an das Auge. Da bewegte sich ein Busch. In seinem Teleskop sah er den Kopf des Admirals. »Großer Gott!«, stieß er hervor. »Unser Admiral!«
    »Wo?«, flüsterte Mustafa.
    »Dort drüben am Busch. Jetzt kommt er heraus. Er will über den Weg zu uns. Geh nach rechts und ruf ihn leise an, wenn du ihn siehst.«
    Aber da rief ein Franzose laut: »Halt. Stehen bleiben!« Er und der zweite Posten entsicherten ihre Gewehre.
    David war vor Schreck zusammengezuckt. Wo kamen die her? Er fasste nach dem Messer in der Tasche. Einem musste er es in die Kehle werfen und den anderen abschießen. Aber es war kein Wurfmesser und er konnte die Posten kaum sehen.
    Die Posten waren alte Hasen. Sie gingen auseinander und kamen von zwei Seiten auf ihn zu, die Gewehre immer im Anschlag.
    »Wen haben wir denn da? Mach deine Fackel an, Gerald. Ich behalt ihn im Visier.«
    Der andere schlug seinen Feuerstein. Die Fackel fing an zu brennen, und der Posten nahm das Gewehr wieder mit einer Hand.
    »Das muss der englische Admiral sein«, stellte er erstaunt fest und hielt die Fackel etwas höher.
    David schwankte vor Schwäche und Schock.
    Alberto und Mustafa hatten ihre Windbüchsen gehoben. »Du den Linken, ich den Rechten«, flüsterte Alberto. »Eins, zwei, drei!«
    Ganz dicht hintereinander machte es zwei mal leise ›Plopp‹.
    Der eine Posten griff an sein Herz, ließ das Gewehr fallen und fiel um. Der andere griff an seine Kehle und wollte den Blutstrom stoppen. Unmöglich! Die Fontäne schoss weiter aus seinem Hals und er sackte stöhnend zusammen.
    David wusste: Das waren seine Leute! Erleichterung ließ sein Herz schneller schlagen. Und dann sauste das Fellbündel heran, winselte zu seinen Füßen und leckte ihn ab, als er niederkniete. »Larry, mein Guter. Ich bin ja wieder da. Komm, nun ist gut. Fuß!«
    Larry setzte sich vor ihn, mauzte aber immer noch. Alberto und Mustafa waren heran. »Wir müssen schnell weg!«, sagte Alberto bestimmend. »Baptiste und Richard, ihr nehmt den Admiral bei den Armen und führt ihn zum Ufer. Bill und John sichern nach vorn. Zoran und Renato zu den Seiten, Mustafa und ich nach hinten. Ab!«
    Sie zerrten David davon. Er war zu schwach, um selbst die Sache in die Hand zu nehmen. Seine Nieren und sein Leib schmerzten. Aber er dachte voller Glück: Ich bin gerettet. Ich werde Britta und die Kinder wiedersehen.
    Sie trafen den Landungstrupp vor der Straße, und nun müssten die Franzosen schon mit einer Kompanie angreifen, um sie zu gefährden. Einige Männer rannten voran zum Strand, um die Boote zu alarmieren. Die anderen sicherten zu den Seiten und nach hinten. Einen Fischer mit einem kleinen Boot verjagten sie, obwohl er laut protestierte.
    David sah das Wasser im Schein des aufgehenden Mondes. Auf der Hälfte der Strecke zur Insel krochen die Boote schon heran wie große Insekten. Dann waren sie da.
    »Vorsicht!«, rief Alberto. »Der Admiral ist verletzt. Baptiste, pack dort an, ich hebe hier. Und jetzt!« Sie hoben den Admiral über die Bordwand. Matrosen nahmen ihn entgegen und betteten ihn vorsichtig auf eine Bank. Der Schiffsarzt beugte sich über ihn. »In meiner Jackettasche ist eine Flasche. Geben Sie mir bitte einen Schluck!«
    Der

Weitere Kostenlose Bücher