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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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schnuppern sollte. Nach kurzer Zeit hatte er die Spur wieder und gab kurz Laut.
    »Kommt weiter. Da vorn geht der Fahrweg in die Villa.«
    Larry schnupperte wieder. Ja, die Spur bog hier ab. Sie überlegten. Der Eingang hier mit dem großen Gartentor war zu leicht einzusehen.
    »Da! Fünfzig Meter weiter. Da gehen die großen Rhododendrenbüsche bis an den Zaun.«
    Sie schlichen sich vorsichtig dorthin. Ja, die Stelle war gut. Sie prüften und warteten, bis sie sicher waren, dass niemand die Straße oder einen Gartenweg entlang kam. Dann kletterten sie über den Zaun und hoben Larry hinüber. Vorsichtig pirschten sie sich weiter voran. Sie sahen das Dach der Villa. Zwischen ihnen und dem nächsten Gebüsch war ein breiter Rasenstreifen mit einem Weg in der Mitte. Den gingen jetzt zwei Posten entlang, die Gewehre lässig am Riemen über der Schulter.
    Baptiste deutete auf die Druckluftbüchsen, aber Alberto schüttelte den Kopf. Zwei tote Posten würden allein schon durch ihr Fehlen auffallen, selbst wenn sie die Leichen versteckten. Und bevor sie nicht wussten, wo der Admiral war, wollten sie keine Aufmerksamkeit erregen. Sie beobachteten den weiteren Weg der Posten und huschten dann über den Weg.
    Im Gebüsch stand ein Holzschuppen. Ein ausgetretener Pfad führte zu ihm. Der Schuppen enthielt Schieber und Besen zur Schneebeseitigung.
    »Das wird ja wohl in den nächsten drei Tagen niemand brauchen«, lachte Mustafa. »Hier können wir den Tag abwarten.«
    Alberto guckte sich um, prüfte die Umgebung und entschied schließlich: »Könnte sein. Erst zeigt einmal, was wir zu essen und zu trinken haben. Dann teilen wir Wachen ein und die anderen nehmen eine Mütze Schlaf.«
    Als David wieder zu sich kam, lag er in einem anderen Kellerraum auf einem stinkenden Sack. Hände und Füße waren gefesselt. Der Leib schmerzte überall, ihm war speiübel, die Blase drückte und er hatte brennenden Durst.
    »Hallo!«, schrie er, aber es war eher ein Krächzen. »Hallo!« Diesmal war es etwas lauter. »Hallo!«
    An der Tür rumpelte es. Sie wurde vorsichtig so weit geöffnet, dass zwei Gewehrläufe hindurchgeschoben werden und zwei Gesichter dahinter zu ihm hineingucken konnten.
    »Was ist los?«, fragten sie in einem französischen Dialekt, den er nicht kannte.
    »Wasser, Toilette«, stöhnte er.
    Die beiden riefen nach hinten. Weitere zwei Mann kamen. Jetzt öffneten sie die Tür ganz. Zwei zielten mit dem Gewehr auf ihn. Die beiden anderen näherten sich vorsichtig und schauten, ob seine Fesseln unbeschädigt waren.
    Die haben ja wahnsinnige Angst vor mir, dachte David und wiederholte leise: »Wasser, Toilette.«
    Die Posten schnatterten für ihn unverständliches Zeug. Dann ging einer und holte eine Schale mit Wasser, die er ihm vorsichtig an den Mund hielt. David schlürfte gierig. Es war kühles Wasser. Wunderbar.
    Dann hoben ihn die beiden auf und trugen ihn in einen Raum, der eine Stehtoilette enthielt. Die anderen beiden zielten unentwegt auf ihn mit den Gewehren. Dann waren sie ratlos. Sie wollten ihn auf keinen Fall losbinden. Schließlich ließen sie seine Hose bis auf die Knie herunter und hielten ihn so fest, dass er gebückt über der Toilette hockte. Er entleerte sich. Hastig zogen sie die Hose wieder hoch und schleiften ihn zurück.
    Als David wieder geweckt wurde, hatte er immer noch Schmerzen und einen furchtbaren Geschmack im Mund. Lange halte ich das nicht aus, dachte er.
    Ich muss einen Weg finden, an das kleine Messer zu gelangen, damit ich mir die Pulsadern durchschneiden kann.
    Dann schleppten ihn die Posten wieder in den Verhörraum, wo Labasse mit seinen Schlägern wartete.
    »Schade, dass Sie zu müde waren, mit uns zu speisen, Herr Admiral. Wir hatten eine ausgezeichnete Rindsbrühe mit Klößchen, dann Entenbrust … Sie hören mir ja gar nicht zu, Sie ungehobelter Kerl.« Labasse tat, als ob er wütend sei.
    David war bei der Aufzählung schlecht geworden. Erst jetzt merkte er, dass er furchtbaren Hunger hatte. Aber die Schmerzen im Leib waren so groß, dass er wahrscheinlich nichts essen konnte.
    »Wasser«, stammelte er. »Wasser!«
    Labasse lachte dröhnend. Er ahmte Davids Stammeln nach: »Informationen! Informationen. Wie viel Soldaten haben Sie an Bord?«
    David ließ sich fallen.
    »Gießt ihm das Wasser über den Kopf«, befahl Labasse.
    David schlürfte das Wasser, das über seinen Kopf rann. Seine Zunge suchte Wasser zu sammeln. Aber das war kein kaltes sauberes Wasser. Das war

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