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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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viele Jahre gerne für ihn gekämpft. Aber er wurde größenwahnsinnig und nun ist er am Ende. Doch seine Anhänger sind zahlreich und mächtig. Wenn ich Sie offen befreie, sind meine Familie und ich verloren. Meine Frau und Tochter sind gesund. Wir haben zwei Enkelkinder. Ich las, dass Sie verheiratet seien.«
    »Ja«, sagte David. »Ich habe zwei Söhne und eine Tochter. Sie hat geheiratet und erwartet in Kürze ein Kind.«
    »Wie schön«, sagte Lejeune hastig. »Ich werde befehlen, dass Sie mir morgen früh wieder vorgeführt werden. Das schützt Sie bis dahin vor Folter. Nach Einbruch der Dunkelheit wird Henri Ihren Kerkerposten niederschlagen, Ihnen die Tür öffnen und Sie zu einer Seitentür hinauslassen, vor der kein Posten steht. Er zeigt ihnen die Richtung zum Strand. Dort wartet ein Fischer mit einem kleinen Ruderboot. Er bringt Sie zu einem Ihrer Schiffe oder nach Lopud. Haben Sie alles verstanden?«
    David nickte. »Bringt Sie das auch nicht in Gefahr?«
    »Nein, heute ist der zehnte Jahrestag des Bestehens unserer Einheit. Ich gebe ein großes Essen, an dem auch die Leute vom Geheimdienst anwesend sind. Henri bedient. Alle werden schwören, dass wir anwesend waren. Ich wünschte, ich könnte mehr für sie tun. Henri wird Ihnen ein Messer und eine Pistole geben und ein Fläschchen Kognak, damit Sie zu Kräften kommen. Ich bete zu Gott, dass Sie zu Ihren Schiffen zurückkehren. Geben Sie ein Signal, damit die Küste weiß, der Admiral ist an Bord.«
    David griff nach seiner Hand. »Sie sind der Ehrenmann, der Sie immer waren. Nach dem Krieg hören Sie von mir. Ich weiß ja, wo Sie wohnen. Gott segne Sie und Ihre Familie.«
    Lejeune rief Henri und ordnete an, dass die Posten den Admiral zurückbringen sollten. »Morgen früh will ich ihn noch einmal sprechen.« Er zwinkerte David zu und wandte sich ab.
    Alberto und sein Trupp hatten beobachtet, dass ein hoher Offizier am Nachmittag in die Villa fuhr. Sie sahen dann den ganzen Tag Wagen von Bäckern, Metzgern und sonstigen Händlern Waren zur Villa liefern.
    »Die feiern ein Fest«, flüsterte Mustafa.
    »Umso besser, dann passen sie nicht so gut auf«, antwortete Baptiste.
    »Wir müssen Verbindung zu den Trupps vom Schiff aufnehmen und herausfinden, wo sie den Admiral festhalten. Mustafa, du schleichst zur Straße und zum Gebüsch. Finde einen Trupp und wenn du bis zum Strand gehst. Sag ihnen, wo wir sind, und bringe einen als Melder mit. Ich schleiche mich vor und beobachte genau das Haus.«
    David lag auf dem stinkenden Strohsack und war froh, dass Labasse ihn nicht rufen ließ. Er erhielt sogar einen Haferbrei zum Mittag und zwang sich zum Essen. Er brauchte Kraft. Im Haus verstärkten sich die Geräusche, als ob viele Menschen hin und her liefen.
    »Große Feier heute Abend«, teilte ihm ein Posten ungewöhnlich leutselig mit. »Hoffentlich fällt für uns auch etwas ab.«
    Und für mich die Freiheit, dachte David.
    Es wurde dunkel. Er erhielt noch einmal Wasser und konnte auf die Toilette. Ein Tag ohne Folter. Er fühlte sich kräftiger. Dann hörte er das Rollen von Kutschen. Kommandos schallten. Rufe tönten durch das Haus. Das große Essen! Dann musste er bereit sein.
    Aber da ging die Tür zu seinem Kellerloch auf. Der Posten brachte einen Becher Wasser und einen Kanten Brot. »Hier ist dein Abendbrot. Mach schnell. Die Küche will uns Essen auf die Wachstube bringen.«
    David aß schnell und kaute doch sorgfältig. Dann brauchte Henri vielleicht gar keinen Posten niederzuschlagen.
    David war im Sitzen eingenickt, als ihn jemand wachrüttelte. Er fuhr auf. Es war Henri, der den Finger auf den Mund legte. Er zeigte ihm ein Messer und steckte es in die rechte Jackentasche. Er hielt ihm einen Pistole vor die Augen, ließ den Hahn langsam zuschnappen und steckte sie in Davids linke Tasche. Dann holte er eine kleine Zinkflasche hervor und machte fragend die Bewegung des Trinkens. David nickte und nahm einen Schluck. Guter Kognak! Dann steckte er die Flasche in die Brusttasche.
    Henri legte wieder den Finger vor den Mund und zog David zur Tür. Er öffnete sie ganz leise. Vorn am Gang schallten Gelächter und Gesang. Der Gang war leer. Henri schloss die Kellertür wieder zu und huschte voran. Er hielt ein Eisenrohr in der Hand. David folgte ihm. Sie schlichen an der Tür vorbei, bogen um eine Ecke und standen vor einer Pforte, die Henri lautlos aufschloss.
    Er trat vor die Tür und sah nach beiden Seiten. Dann winkte er David. Er zeigte halblinks

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