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Kantaki 01 - Diamant

Kantaki 01 - Diamant

Titel: Kantaki 01 - Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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unmittelbarer Nähe und wandte sich ihm zu. »Es scheint ein Alarm ausgelöst worden zu sein«, sagte er mit gedämpfter Stimme, damit die in der Nähe stehenden Personen ihn nicht hörten. »Sehen Sie nur, bei den Abfertigungsbereichen …«
    Valdorian blickte in die entsprechende Richtung und sah Bedienstete, die verwundert und auch aufgeregt miteinander sprachen. Einige deuteten verblüfft auf Bildschirme.
    »Die Treppe hinunter«, sagte Valdorian und setzte sich sofort in Bewegung. Jonathan stellte seine Anweisung nicht anfrage und folgte ihm wie ein Schatten. »Benjamin hat mir eine Nachricht geschickt, ausgestattet mit einer speziellen Kommandosequenz«, erklärte er seinem Sekretär und schilderte den Rest. »Ich muss Rion so schnell wie möglich warnen.«
    »Wenn die lokalen Sicherheitskräfte tatsächlich von Ihrer Anwesenheit erfahren haben, riegeln sie vielleicht den Raumhafen ab«, sagte Jonathan. »Dies könnte unsere letzte Chance sein, Kabäa zu verlassen.«
    Sie erreichten das Ende der Treppe und eilten durch einen langen Korridor, in dem sich glücklicherweise niemand aufhielt.
    Ein akustisches Signal erklang aus verborgenen Lautsprechern. »Achtung, Sicherheitsalarm«, ertönte eine Stimme. »Alle Reisenden werden gebeten, sich unverzüglich zur Kontrollzone A zu begeben.«
    Ich hätte den durchtriebenen Mistkerl wirklich erschießen sollen, dachte Valdorian mit kaltem Zorn.
    Vor ihnen klackten Stiefel auf dem glatten Korridorboden. Valdorian sah sich nach einem Versteck um, doch bevor er eine Entscheidung treffen konnte, griff Jonathan nach seinem Arm und zog ihn mit sich, zu einer schattigen Ecke, in der es nach Valdorians Meinung nicht annähernd dunkel genug war.
    »Hier entdeckt man uns sofort«, flüsterte er erschrocken. »Nur ein Blinder könnte uns übersehen.«
    »Bleiben Sie hinter mir stehen«, erwiderte Jonathan ebenso leise. »Nehmen Sie die gleiche Haltung ein wie ich und bewegen sie sich nicht. Verharren Sie in völliger Reglosigkeit.«
    Valdorian kam der Aufforderung nach und schloss sogar die Augen, als könnte er dadurch die Schatten verdichten und sich unsichtbar machen.
    Die Schritte kamen näher, die eiligen Schritte von drei oder vier Männern, und Valdorian hielt unwillkürlich den Atem an. Stimmen begleiteten das Klacken, aber aufgrund seiner Anspannung konnte er kein einziges Wort verstehen.
    Eine subjektive Ewigkeit verstrich, dann flüsterte Jonathan: »Es hat geklappt. Wir können weiter.«
    Valdorian sah verblüfft durch einen Korridor, der sich wieder leer in beide Richtungen erstreckte. »Wie stellen Sie das an?«, fragte er.
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit.« Jonathan zog ihn zu einer schmalen, nach oben führenden Stiege. »Uns bleiben nur einige wenige Sekunden. Wenn klar wird, dass Sie Benjamins Mitteilung in der Kom-Nische neben der Treppe in Empfang genommen haben, versäumt man es bestimmt nicht, hier nach uns zu suchen.«
    Dumpfes Stimmengewirr aus der Richtung, aus der sie gekommen waren, schien Jonathans Worte zu bestätigen. Valdorian folgte seinem Sekretär die Stiege empor, die schon nach wenigen Stufen an einer kleinen Tür aus Synthostahl endete. Jonathan öffnete sie, und die beiden Männer fanden sich am Rand des mehrere Kilometer durchmessenden und in verschiedene Segmente unterteilten Start- und Landeplatzes wieder. Valdorian drehte den Kopf von einer Seite zur anderen. Das einzige Kantaki-Schiff, das sich seinen Blicken darbot, befand sich auf der gegenüberliegenden Seite der weiten Ebene. Angesichts seiner Größe wirkte es täuschend nah, aber es war doch unerreichbar fern. Wenn sie versuchten, es zu Fuß zu erreichen, im hellen Schein von Epsilon Eridani, fielen sie sicher auf.
    Unglücklicherweise befanden sich keine Fahrzeuge in der Nähe.
    Sie hörten, wie die Stimmen hinter ihnen lauter wurden. Jonathan drückte die Tür vorsichtig zu. »Dorthin«, sagte er und lief los.
    Valdorian folgte ihm erneut.
    »Das ist ein Sprungschiff der Horgh«, stieß er hervor, als sie den Schatten des Terminalgebäudes verließen.
    Nur noch einige Dutzend Meter trennten sie von dein zwiebelförmigen Schiff, da setzte hinter ihnen das Heulen einer Sirene ein. Valdorian durfte der Hitze ebenso wenig Beachtung schenken wie der Schwäche, die sich nun wieder in ihm bemerkbar machte. Er lief noch schneller, ebenso wie Jonathan, der die Initiative übernommen zu haben schien, wie Valdorian erstaunt feststellte.
    Wenige Sekunden später erreichten sie den

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