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Kantaki 01 - Diamant

Kantaki 01 - Diamant

Titel: Kantaki 01 - Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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befanden.
    Valdorian, Jonathan und Byron Gallhorn betraten das Büro des Verwalters.
    Diesmal quiekte Joffrey Jefferson, von seinen Freunden Joffy genannt, keinen Protest, sondern eine hastige Begrüßung.
    »Guten Tag, Primus inter Pares«, sagte er und stand sofort auf. »Wie kann ich Ihnen zu Diensten sein?«
    »Nennen Sie mich Primus«, erwiderte Valdorian. »Wir sind doch Freunde, nicht wahr, Joffy?« Er legte dem kleinen Mann die Hand auf die Schulter.
    »Äh …«
    »Ich brauche eine Auskunft von Ihnen, Joffy«, fuhr Valdorian fort. »Ich möchte wissen, welche Kantaki-Schiffe am 6. Januar dieses Jahres Guraki verlassen haben. Das müsste sich doch feststellen lassen, nicht wahr?«
    »O ja«, erwiderte der Verwalter beflissen, kehrte hinter seinen Schreibtisch zurück und deutete auf den Datenservo. »Es ist alles hier drin gespeichert.«
    »Sehen Sie nach.«
    Jefferson nahm Platz. »Informationsanfrage.«
    »Bereitschaft«, antwortete der Servo.
    Hoffnung regte sich in Valdorian, begleitet von prickelnder Aufregung. Er trat etwas näher an den Schreibtisch heran, damit er den Bildschirm vor dem Verwalter sehen konnte.
    »Welche Kantaki-Schiffe sind am 6. Januar 421 SN vom Gateway-Raumhafen gestartet?«
    Die Antwort kam sofort, ohne merkliche zeitliche Verzögerung.
    »Am genannten Tag ist nur ein Schiff gestartet«, erklang die Sprachprozessorstimme.
    Jähe Freude erfasste Valdorian. Er warf Jonathan einen triumphierenden Blick zu und übersah die Besorgnis im Gesicht seines Sekretärs. Nur ein Schiff! Das bedeutete, sie brauchten nicht zwischen verschiedenen Zielen auszuwählen.
    »Wohin flog es?«, fragte er den Verwalter.
    Joffrey Jefferson wiederholte die Frage.
    »Das am 6. Januar 421 SN gestartete Kantaki-Schiff flog nach Kabäa.«
    Valdorian schwieg betroffen.
    »Kabäa ist eine der Zentralwelten der Allianz«, sagte Jonathan. »Im System Epsilon Eridani. Von dort aus sind es nur noch etwas mehr als zehn Lichtjahre bis zur Erde.«
     
    Cordoban befand sich noch immer in seinem provisorischen Hauptquartier, das er in der Sicherheitsstation von Gateway eingerichtet hatte, nahm dort Meldungen entgegen und erteilte Anweisungen. Als er Valdorians Anliegen hörte, starrte er ihn fast ungläubig an.
    »Das ist Wahnsinn«, sagte er, und in seinem kühlen Tonfall klang es fast wie eine medizinische Diagnose.
    »Allein käme ich – selbst getarnt – nicht bis zum System Epsilon Eridani«, erklärte Valdorian. Seine rechte Hand steckte in der Tasche des Thermoanzugs und schloss sich dort um die Schatulle. »Früher oder später würde ich bei einem Kontrollscan auffallen. Die Sicherheitsvorkehrungen im zentralen Bereich der Allianz sind sehr streng.«
    »Das meine ich ja gerade«, bekräftigte Cordoban seinen Standpunkt. »Selbst wenn es uns gelänge, mit einer großen Streitmacht bis nach Kabäa vorzustoßen – wir kämen nicht einmal dazu, auf dem Planeten zu landen. Man würde uns bereits im Orbit abfangen. Ihr Plan lässt sich nicht durchführen.«
    »Finden Sie einen Weg.« Valdorian wollte noch etwas hinzufügen, aber ein seltsames Unbehagen schwappte über ihn hinweg, gefolgt von einer Desorientierung, die ein oder zwei Sekunden andauerte und ihn taumeln ließ.
    »Primus?«, fragte Jonathan besorgt.
    »Haben Sie das ebenfalls gespürt?«, fragte Valdorian und atmete tief durch, um sich zu beruhigen.
    »Ich habe etwas gespürt«, sagte der Sekretär. »Aber …«
    »Ein Sprungschiff der Horgh.« Cordoban deutete auf einen der Bildschirme. Er zeigte aus dem Blickwinkel eines Satelliten, wie ein zwiebelförmiger Springer der Horgh in die Umlaufbahn schwenkte. »Wir haben die Schockwelle gespürt. Das Schiff bringt Ausrüstungsmaterial für unsere Truppen. Normalerweise kehren die Springer ein ganzes Stück vom Zielplaneten entfernt in den Normalraum zurück, aber ich habe die Horgh gebeten, auf einen längeren Anflug zu verzichten. Der Zeitfaktor spielt eine nicht unerhebliche Rolle. Es kommt darauf an, dass wir die Initiative behalten und der Allianz keine Gelegenheit geben zurückzuschlagen.«
    »Finden Sie einen Weg«, wiederholte Valdorian. Wärme ging von der Schatulle aus, die Wärme des Diamanten. Vielleicht reagierte der kognitive Kristall darauf, dass die Entfernung zum anderen Diamanten schmolz. Valdorian fühlte sich in seiner Entscheidung bestätigt. »Ich muss unbedingt nach Kabäa. Allein schaffe ich es nicht bis dorthin, und deshalb müssen wir mit einer Streitmacht aufbrechen.«
    »Das ist

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