Kantaki 02 - Der Metamorph
Einheit der Eternen, nachdem Gergurrak und Hogaron einen Keil der Verblendung und falschen Zuversicht in die Gemeinschaft von Äon getrieben hatten.
Agorax nahm Platz und hörte, wie die Kantaki leise klickten.
»Es ist falsch, ihn zu unserem Oberhaupt zu machen«, sagte einer der sitzenden Säkularen. Agorax konzentrierte sich auf ihn und erkannte Hogaron, der ebenso wie Gergurrak aus dem Mintor-Zirkel stammte.
»Er hat noch nicht einmal seinen neuen Namen bekommen, und schon erheben Sie Einwände gegen ihn?«, fragte der stehende Säkulare.
»Der Mintor-Zirkel hätte uns fast alle in den Untergang getrieben«, erklang eine andere Stimme. »Das sollten Sie wenigstens zum Anlass nehmen, ein wenig Zurückhaltung zu üben, Hogaron.«
»Als Mitglied von Pergamons Zirkel und sein Prädefinierter haben Sie das Recht, seine Nachfolge anzutreten«, sagte der stehende Säkulare zu Agorax. Er trug ein ähnliches Gewand wie dieser. »Sie werden bis zur nächsten Elektion Äonar des Zirkels der Sieben sein.«
Er hob die Arme, bog sie an beiden Gelenken und vollführte eine komplexe Geste. »Von jetzt an sind Sie nicht mehr Agorax, sondern Agoron, Säkularer unter Säkularen.«
Agoron, dachte der Verwandelte und versuchte, sich an den Klang dieses Namens zu gewöhnen. Der Umstand, dass er seine Emotionen ganz in einen fernen Winkel des Selbst verdrängen konnte, erwies sich als sehr hilfreich. Er hörte nicht auf zu fühlen, aber er konnte Rationalität den Vorrang geben, wenn es die Umstände verlangten.
Stille herrschte. Der stehende Säkulare setzte sich. Der Zirkel der Sieben und die Großen Fünf der Renegaten-Kantaki warteten.
»Wie lautet die erste Entscheidung des neuen Äonar?«, fragte Hogaron und machte keinen Hehl aus seinem Spott.
Dies ist der entscheidende Moment, dachte Agoron und wusste, dass er Pergamon nicht enttäuschen würde. Er suchte nach den richtigen Worten und fand sie.
»Wir stehen vor einer entscheidenden Wende«, sagte er ruhig und fest. »In Pergamons Auftrag habe ich ein besonderes Projekt vorangetrieben, das seiner Vollendung entgegengeht. Bald können wir in die Freiheit zurückkehren.«
Die Kantaki klickten erneut, lauter diesmal, und ihre Gliedmaßen tasteten umher, begleitet von fluoreszierendem Glühen.
»Ist das mehr als nur eine leere Behauptung?«, fragte Hogaron.
Pergamon hatte durch sein Opfer Unheil verhütet und gleichzeitig dafür gesorgt, dass sein Projekt Priorität erhielt, sobald Agorax sein Nachfolger wurde. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, den Dissens zu vergessen und alle Kräfte zu vereinen, um das Ziel der Freiheit zu erreichen.
»Es ist mir gelungen, in der fernen Zukunft bestimmte Ereignis- und Wahrscheinlichkeitsmuster entstehen zu lassen, und die Observation bestätigt, dass sich die Dinge in die richtige Richtung entwickeln. Wir haben einen Keim gefunden und versuchen, ihn zu wecken.«
Das beeindruckte selbst Hogaron. Die Säkularen flüsterten miteinander.
Einer der Großen Fünf trat vor. »Was ist mit den Zeitwächtern auf Munghar?«, klickte der Kantaki, und diesmal verstand Agoron die Worte.
»Noch ahnen sie nichts, aber sie werden Verdacht schöpfen, früher oder später. Das allgemeine Bewegungsmoment der Dinge wird ihre Aufmerksamkeit wecken. Deshalb müssen wir jetzt sofort handeln und alle Möglichkeiten ausschöpfen, Einfluss auf die Zukunft zu nehmen. Wir müssen den Keim wecken und ihn vor einem Splitter des Konziliats schützen, der sich in seiner Nähe befindet und ebenfalls schläft.« Agorons Stimme wurde noch eindringlicher. »Dies hat Vorrang vor allem anderen. Wir werden unsere gesamten Ressourcen einsetzen.«
»Ich kann mich nicht an eine entsprechende Abstimmung erinnern«, warf Hogaron ein, aber der Spott in seiner Stimme war viel leiser geworden.
»Nur Dummheit schiebt in einer solchen Situation persönliche Dinge in den Vordergrund«, sagte Agoron scharf. »Wir müssen gemeinsam handeln, als ein Zirkel, ein Volk, mit allen unseren Kräften. Die Zeitwächter auf Munghar werden Schiffe entsenden, und der Keim muss erwachen, bevor sie ihn erreichen. Er ist viel mehr als ein Hyperportal, das sich mit einem Sporn zerstören lässt. Er ist ein Kind des Omnivors, des Abissalen.«
Die Renegaten-Kantaki verneigten sich bei diesen Worten.
»Der Keim wird unseren Ruf hören, die temporalen Strudel neutralisieren, den Schild zerschmettern und uns aus dem Null befreien.«
Agoron stand auf und deutete zur transparenten Decke empor,
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