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Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Titel: Kantaki 03 - Der Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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von Geschäften und Tavernen.
    Die beiden Drohnen ruhten nicht – mit unermüdlicher Wachsamkeit patrouillierten sie hinter der Absperrung.
    »Wir sehen offiziell aus«, sagte Valdorian leise. »Aber genügt das, um die Drohnen zu täuschen?«
    »Natürlich nicht«, antwortete Antonio. »Dies hier wird sie davon abhalten, einen Alarm auszulösen.« Er hob etwas, das gewisse Ähnlichkeit mit einem Identer aufwies. »Diese Kodekarte beweist, dass wir mit allen Befugnissen ausgestattet sind. Hoffe ich jedenfalls.«
    »Sie hoffen es? Sind Ihre Freunde nicht zuverlässig?«
    Antonio seufzte. »Ich weiß nicht, was Sie in der Zukunft gewesen sind beziehungsweise sein werden, aber Sie gefallen mir nicht, Baldorian.«
    »Val …«, begann Valdorian.
    »Sie strahlen eine Arroganz aus, die ich widerlich finde. Hier ist Ihre Art von Überheblichkeit völlig fehl am Platz – in dieser Welt würden Sie damit nicht lange überleben. Wissen Sie überhaupt, was Freundschaft ist? Meine Freunde sind nicht unzuverlässig, sondern in Schwierigkeiten – weil ich sie um die Karte und die Uniformen gebeten habe. Weil Sie in das Haus wollen. Ich habe viel in Bewegung gesetzt, mehr als Sie ahnen.« Er nickte Diamant zu. »Gehen wir.«
    Antonio und die Kantaki-Pilotin gingen los, bevor Valdorian etwas sagen konnte. Rasch folgte er ihnen – nur die beiden Leibwächter, die keine Uniformen trugen, blieben im dunklen Hauseingang zurück.
    Die Drohnen reagierten sofort, als sie über die Absperrung kletterten. Summend und brummend stapften die beiden Maschinenwesen an Trümmern vorbei, näherten sich und richteten die Linsen optischer Scanner auf sie.
    »Bitte identifizieren Sie sich«, schnarrte einer von ihnen.
    »Wir gehören zur Sondergruppe Certosa. Ich bin Ispettore Antonio, und das sind meine beiden Assistenten. Wir möchten uns das Innere des Gebäudes ansehen.« Antonio hielt die Kodekarte bereit.
    Die Drohne, die zuvor gesprochen hatte, nahm sie entgegen, schob sie in einen Abtaster und gab sie nach wenigen Sekunden zurück.
    »Identität bestätigt«, ertönte es zu Valdorians großer Erleichterung. »Es waren keine Ermittlungen um diese Zeit vorgesehen.«
    »Es geht um die Sicherstellung von Spuren im Kellergeschoss«, sagte Antonio. »Setzt eure Patrouille fort.«
    Beide Drohnen piepten bestätigend und marschierten fort.
    »Gibt es keine Aufzeichnungen?«, fragte Diamant leise, als sie die Ruine betraten und an Schutthaufen vorbeigingen. Das Treppenhaus befand sich weiter vorn, genau dort, wo die Schatten besonders dicht waren. Antonio schaltete eine Lampe ein und leuchtete. »Kommt später nicht alles heraus?«
    Warum fragt sie das?, überlegte Valdorian. Welche Rolle spielt das? Heute Abend existiert dies alles nicht mehr, und Antonio ebenso wenig.
    »Auch das meinte ich vorhin mit den ›Schwierigkeiten‹. Die Aufzeichnungen müssen manipuliert werden, und das ist alles andere als einfach.«
    Die Aufräumer hatten zum Glück gute Arbeit geleistet: Das Treppenhaus war frei zugänglich. Antonio vollführte eine einladende Geste, die Diamant galt, und reichte ihr eine zweite, kleinere Lampe. Valdorian bekam keine.
    »Nach Ihnen, Verehrteste.«
    Kurze Zeit später befanden sie sich im Keller, der aus insgesamt fünf großen Räumen bestand. Vier von ihnen enthielten Gerümpel, das zum Teil verbrannt war. Im fünften Raum, am weitesten vom Brandherd entfernt, zogen sich hölzerne Gestelle an den Wänden entlang, und darin ruhten staubige Weinflaschen. Antonio nahm eine, wischte das Etikett ab und schüttelte bedauernd den Kopf. »Ein guter Roter. Vermutlich durch die starken Temperaturschwankungen ruiniert. Es wundert mich, dass die Flaschen nicht geplatzt sind. Sehr heiß kann es hier trotz der Flammen nicht geworden sein.«
    Diamant stand in der Mitte des Raums und drehte sich langsam um die eigene Achse.
    »Hier unten hat sich die Explosion kaum ausgewirkt«, stellte Valdorian fest. »Vielleicht dachten die Temporalen, dass sich der Stützpunkt im Haus befand, nicht darunter.«
    »Nun?«, fragte Antonio und legte die Flasche ins Gestell zurück.
    Diamant holte ein K-Gerät hervor, einen dünnen Stab nicht länger als ihr kleiner Finger, und aktivierte es. Ein bläuliches Glühen ging davon aus, und mit einem leisen, zirpenden Geräusch stieg der Stab auf, flog wie ein Vogel ohne Flügel im Raum umher. Schließlich verharrte er an der gegenüberliegenden Wand vor einer bestimmten Stelle des Gestells.
    »Dort«, sagte

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