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Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Titel: Kantaki 03 - Der Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Diamant.
    Antonio begann sofort mit einer Untersuchung des Holzgerüsts und erwies sich dabei als überraschend geschickt. Nach nur einer Minute knarrte etwas, und es gelang ihm, einen Teil des Gestells an quietschenden Angeln nach vorn zu ziehen.
    »Wenn das ein Zugang ist, so hat ihn schon lange niemand mehr benutzt«, sagte Valdorian.
    »Vielleicht soll er diesen Eindruck erwecken.« Diamant trat an die Wand, in der sich keine Tür zeigte, winkte das K-Gerät heran und sprach ein Wort, das ihr Linguator nicht übersetzte. Das bläuliche Licht strich über die völlig normal aussehende Wand, und Valdorian beobachtete, wie Diamant kurz die Hände zu den Schläfen hob, sie dann wieder sinken ließ. Die Wand …
     … verschwand. Wo sie sich bis eben noch befunden hatte, führte eine Treppe in die Tiefe. Mattes Licht kam von schmalen Leuchtstreifen in den Wänden, die ihre Struktur veränderten, sich manchmal vorwölbten, dann zu schrumpfen schienen. Architektur und Technik der Kantaki, begriff Valdorian.
    »Wie haben Sie das gemacht?«, fragte Antonio, als sie hinabgingen. »Und was hat es mit diesen … Wänden auf sich? Mir wird … übel.«
    »Die Wand bestand aus Pseudomaterie«, antwortete Diamant ruhig. »Nur der Pilotengabe zugänglich, auch wenn Sie mit diesem Hinweis nichts anfangen können. Ihre Technik wäre nicht in der Lage, sie von gewöhnlicher Materie zu unterscheiden. Aber selbst wenn es Ihnen irgendwie gelungen wäre, die Pseudomaterie als solche zu erkennen und sich Zugang zu dieser Treppe zu verschaffen …« Sie hob das kleine K-Gerät, von dem ein kurzer blauer Lichtblitz ausging. Öffnungen bildeten sich in den Wänden, und Waffensysteme wurden sichtbar. Ein zweiter Lichtblitz, und die Wände waren wieder so beschaffen wie vorher.
    »Haben Sie das mit der ›unangenehmen Überraschung‹ gemeint?«, fragte Antonio, der recht blass wirkte.
    »Ja.«
    »Hier sieht alles unversehrt aus«, sagte Valdorian. »Die Temporalen scheinen nicht bis in den Stützpunkt vorgedrungen zu sein.«
    Am Ende der Treppe erwartete sie ein kurzer Korridor, der zu einem kaum mehr als zwanzig Quadratmeter großen Raum führte. Als sie ihn betraten, wurden auch hier Lichtstreifen in den Wänden aktiv und vertrieben die Dunkelheit. Diese Basis des Widerstands schien von den Kantaki eingerichtet worden zu sein. Valdorian hatte sich zumindest teilweise an die perspektivischen Verzerrungen gewöhnt, aber Antonio machten sie sehr zu schaffen.
    »Das Geld …«, ächzte er.
    »Ja, gleich«, sagte Diamant geistesabwesend und aktivierte mehrere Datenservi. Eine pseudoreale Darstellung entstand in der Mitte des Raums, über einer tischartigen Plattform, aus der grauschwarze Zapfen ragten, zu Fünfer-Gruppen angeordnet wie auch die Schriftzeichen der Kantaki. Farbige Muster bildeten sich darin und rotierten langsam, begleitet von blinkenden Symbolen und pulsierenden Linien.
    »Was ist das?«, fragte Valdorian.
    »Eine temporale Karte.« Diamant betrachtete die Darstellungen mit großer Aufmerksamkeit. »Sie scheint nicht komplett zu sein. Wenn ich das hier richtig verstehe, gelang es den Temporalen, Mutter Rrirks Schiff zu vernichten, bevor es einen Kontakt mit den Menschen herstellen konnte. Eine Einsatzgruppe des Widerstands hat diese Manipulation mit einer Gegenaktion rückgängig gemacht, und zwar vor … sechs Monaten nach dieser Chronologie. Dadurch kam es zu temporalen Störungen …«
    »Befindet sich eine Zeitkapsel in der Nähe? Oder gibt es eine andere Möglichkeit, diese Welt und diese Epoche zu verlassen?«
    »Das Geld …«, wiederholte Antonio mit unüberhörbar drohendem Unterton in der Stimme. Valdorian drehte sich um und sah eine kleine Projektilwaffe in der rechten Hand des schwankenden Mannes. »Geben Sie mir das Geld, und dann … gehen wir. Ich … ertrage diesen Ort nicht.«
    Diamant machte Anstalten, ein K-Gerät hervorzuholen.
    Antonio drückte ab.
    Es knallte, und unmittelbar darauf, nur einen Sekundenbruchteil später, knallte es erneut, als die Kugel einen Datenservo auf der gegenüberliegenden Seite des Raums traf und abprallte, ohne Schaden anzurichten. Das kleine Geschoss heulte über ihre Köpfe hinweg, verschwand im Korridor.
    »Geben Sie mir das Geld, das ganze Geld, jetzt sofort!«, stieß Antonio hervor.
    »Es befindet sich nicht hier, sondern im Ausrüstungsraum. Dort«, sagte Diamant und deutete in einen dunklen Tunnel.
    »Das ganze Geld!« Antonio winkte mit der Waffe. »Nach Ihnen. Und

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