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Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Titel: Kantaki 03 - Der Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Eliminator ist da!«, rief sie. » Lauf! «
    Sie kannten sich seit zahlreichen Jahrzehnten – Esmeralda zögerte nicht. Seite an Seite liefen sie durch Korridore, die ihre geometrischen Strukturen auf desorientierende und gleichzeitig herrlich vertraute Weise veränderten. Akuhaschi und andere Kantaki-Piloten blieben erstaunt stehen, und Diamant rief ihnen zu: »Ein Angriff der Temporalen. Bringen Sie sich in Sicherheit!«
    »Bist du ganz sicher, dass du nicht den Verstand verloren hast?«, schnaufte Esmeralda neben ihr.
    »Du hast den Riss gesehen!«, keuchte Diamant. »Inzwischen ist ein Eliminator der Temporalen aus ihm herausgetreten: Er hat dich umgebracht. Ich meine, er hätte dich umgebracht, wenn ich nicht rechtzeitig zur Stelle gewesen wäre.«
    Das rasende Klicken eines Kantaki-Alarms hallte durch die Gänge, Räume und Säle des Nexus.
    »Du bist nicht verrückt«, entschied Esmeralda. »Etwas passiert.«
    Dumpfes Donnern untermalte ihre Worte, und Diamant fühlte eine starke Vibration im Boden. Diese blaue Zeitlinie ist nicht so stark wie die anderen von den Temporalen manipuliert, dachte sie, während sie lief. Und jetzt habe ich damit begonnen, sie zu verändern. Aida hatte Recht. Wir sind nicht wehrlos …
    Aida. Ihre Schwester. Hatte sie sich ebenfalls transferiert, wie vor ihr der Eliminator, mit der Absicht, sie beide zu retten?
    Es donnerte erneut, und aus den Vibrationen im Boden wurden heftige Erschütterungen. Diamant verlor das Gleichgewicht, stieß gegen eine nahe Wand, prallte ab und lief weiter.
    »Wohin?«, fragte Esmeralda knapp.
    »Vater Grars Schiff!«, stieß Diamant hervor und stellte fest, dass sie sich bereits in der Nähe der richtigen Verbindungsstelle befanden – ihre Beine hatten sie von ganz alleine in die richtige Richtung getragen. »Wir müssen so schnell wie möglich nach Munghar und den Großen Fünf Bescheid geben.«
    Esmeralda pfiff kurz, als sie zwei bewaffnete Akuhaschi passierten, die dorthin eilten, woher sie kamen. Ein vertikaler Schacht nahm die beiden Pilotinnen auf, und die Schwerkraft kehrte sich um, ließ sie nach oben schweben, während sich ein Teil des Schachtes in seiner Hyperdimension wie ein lebendes Wesen hin und her wand. »Meine Güte, die Sache muss wirklich wichtig sein.«
    »Und ob!«
    »Mutter Mryh erwartet mich bestimmt an Bord ihres Schiffes …«
    »Du kannst jetzt nicht zurückkehren! Durch meine Rückkehr hat sich diese Zeitlinie verändert. Ich weiß nicht, ob es meiner Schwester gelungen ist, den Eliminator zu … eliminieren. Und selbst wenn sie das geschafft hat: Vermutlich schicken die Temporalen weitere Eliminatoren.«
    »Deine … Schwester?«, wiederholte Esmeralda langsam. »Ich dachte, sie wäre im Alter von sieben Jahren gestorben. Wir haben mehrmals darüber gesprochen.«
    Darüber ja, dachte Diamant. Aber nicht über Valdorian. Wie seltsam.
    »Es ist eine lange und nicht ganz unkomplizierte Geschichte.«
    »Und ich habe das Gefühl, dass mir diese Geschichte nicht gefallen wird, stimmt’s?«
    Ein aus fünf Elementen bestehendes Schott öffnete sich, und dahinter wartete Grars Schiff, das in den letzten Jahrzehnten, seit Grar Vater geworden war, viele neue Segmente bekommen hatte. Es wuchs, während sein Eigner älter und weiser wurde.
    »Sie wird niemandem gefallen.« Die beiden Pilotinnen liefen noch immer, aber nicht so schnell wie die aufgeregt hin und her flitzenden Akuhaschi, die die Anlagen des Schiffes weckten und es auf den Start vorbereiteten. Diamant spürte das Brodeln seiner Energie wie Kraft in ihrem eigenen Körper – ein sehr angenehmes Gefühl.
    Auf dem Weg zum Pilotendom begegneten sie Grar, der aus dem ihm vorbehaltenen Bereich des Schiffes bekam. Fluoreszierendes Leuchten begleitete seine Bewegung, und er neigte den dreieckigen Kopf. Kiefer klickten.
    »Ich habe gerade eine Mitteilung von Vater Mjoh erhalten«, übersetzte sein Linguator. »Ein Angriff der Temporalen auf den Nexus? Aber wie konnte jemand von ihnen das Null verlassen?«
    »Es ist noch viel, viel schlimmer.« Diamant verharrte kurz vor dem großen Kantaki. »Bitte, Vater Grar, lassen Sie uns sofort nach Munghar fliegen. Ich muss den Großen Fünf Bericht erstatten. Dies ist Esmeralda. Sie konnte nicht rechtzeitig zu Mutter Mryhs Schiff zurück.«
    »Ich verstehe«, klickte Grar, drehte sich um und stakste schneller davon als ein Mensch laufen konnte. »Ich benachrichtige Mutter Mryh. Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen. Wir können

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