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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Landschaft aus Schnee und Eis. Sein Interesse gilt vor allem den wie weiße Nadeln aufragenden Türmen der Tal-Telassi. »Danke, dass du mich mitgenommen hast«, sagt er. »Ich gehöre hierher.«
     
     
    Das Bild verschwand, schien von Dominiks Augen aufgesogen zu werden.
    »Hast du das ebenfalls gesehen und gehört?« Tako fragte sich, ob er so etwas wie eine telepathische Vision empfangen hatte.
    »Manche Dinge sind passiert; andere sind möglich oder müssen erst noch geschehen«, sagte Dominik mit der Stimme, die nicht zu ihm passte.
    Ein Ruck ging durch die Akonda .
    »Lotse Tzeta hat den Gravitationsanker von uns gelöst«, sagte Elisa. »Er kehrt zum Asteroidenfeld zurück.«
    »Dort ist er«, sagte Tako zu Dominik und deutete in ein kleineres QR-Feld. Das Modulkugelschiff des Lotsen glitt fort und verschwand plötzlich, als sein Kraler wieder aktiv wurde und die Ortungssignale der Akonda absorbierte. »Richte ihm unseren Dank aus, Elisa.«
    »Das habe ich bereits.«
    »Wo ist das Schiff?«, fragte Dominik verwundert. »Eben war es noch da.«
    Tako erklärte dem Jungen, was es mit einem Kraler auf sich hatte, während die Akonda am Ringsystem vorbeiflog und in eine hohe Umlaufbahn schwenkte. »Das ist eine Sache, für die die Tal-Telassi bekannt sind, für ihre Bione. Sie wachsen auf Millennia in großen Laboratorien heran, eine Verbindung aus Biologie und Nanotechnologie. Kannst du mit diesen Begriffen etwas anfangen?«, fügte Tako hinzu und fragte sich, ob der Junge jemals eine Schule besucht hatte.
    Dominik nickte und deutete in das große quasireale Projektionsfeld, das den Planeten zum Greifen nahe zeigte. »Ich sehe dort keine großen Fabriken, aber ich höre … viele Stimmen. Viel mehr als auf Kabäa.«
    Aus dieser Entfernung? , dachte Tako erstaunt. »Du siehst keine ausgedehnten Produktionsanlagen, weil sie sich fast alle unter dem Eis befinden.« Er beugte sich vor, betätigte die Kontrollen und zoomte Millennia noch etwas näher heran. »Nur der äquatoriale Bereich ist eisfrei, siehst du? Dieser blaue Streifen ist das Saphirmeer. Der Rest von Millennia trägt einen dicken Panzer aus jahrtausendealtem Eis. Aus dem All gesehen könnte man diesen Planeten fast für tot halten, aber unter dem Eis wimmelt es von Leben.«
    »Warum haben sich die Tal-Telassi auf einer solchen Welt niedergelassen?«, fragte Dominik. »Frieren sie gern?«
    »Du weißt also, dass sie nicht von hier stammen«, stellte Tako fest.
    Der Junge sah ihn kurz an, richtete den Blick dann wieder in das QR-Feld. »Ja, ich glaube, ich habe davon … gehört, irgendwo.«
    »Sie kamen wegen der Zyoten nach Millennia. Unter dem Eis erstrecken sich zugefrorene Meere und Seen und ganze Kontinente. In vielen Bereichen gibt es unter der Eisdecke heiße Quellen, in deren Wasser die Zyoten leben: einzellige Organismen, die zu Verbänden angeordnet werden können.
    Vor langer Zeit haben die Tal-Telassi eine Möglichkeit entdeckt, daraus erste Bione wachsen zu lassen, und ihre Bruttechnik ist immer besser geworden. Es gibt noch andere Niederlassungen der Schwesternschaft, aber seit damals ist Millennia das Zentrum ihres Ordens.«
    Dominik sah auf seine Hände. »Und die Tal-Telassi haben auch solche Fingerkuppen? Dadurch werden sie zu etwas Besonderem?«
    »Die violetten Fingerkuppen sind nur ein Hinweis, nicht die Ursache, und normalerweise treten sie nur bei den Großmeisterinnen auf. Zu etwas Besonderem werden die Tal-Telassi durch ihre speziellen Fähigkeiten.« Tako hatte das unangenehme Gefühl, für eine fremde Sache einzutreten, als er sagte: »Ich habe dich hierher gebracht, damit du von ihnen lernen kannst.«
    Erneut sah Dominik ihn an, und wieder gewann Tako den Eindruck, dass der Blick des Jungen bis in die dunklen Tiefen seines Selbst reichte.
    »Wir haben Landeerlaubnis für Empirion erhalten, Tako«, ertönte Elisas Stimme.
    »Die Hauptstadt.« Tako nickte. »Wenigstens schiebt man uns nicht in die Provinz ab, wie sonst.«
    »Der Grund dürfte unser Gast an Bord sein.«
    »Ja. Bereite einen Shuttle vor, Elisa. Wir …«
    »Das ist nicht nötig«, sagte der Megatron. »Die Akonda hat Anfluggenehmigung.«
    »Das ganze Schiff?«
    »Ja. Vielleicht soll es nicht in der Umlaufbahn bleiben, weil es hier geortet werden könnte.«
    »Hältst du das für eine plausible Erklärung?«, fragte Tako skeptisch und blickte ins zentrale QR-Feld, das ihm die weiten Eiswüsten von Millennia zeigte.
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Na schön«,

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