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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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lange!«, platzte es aus Tako heraus. »Wochen, Monate. Vielleicht sogar Jahre. Und in all der Zeit darf ich Millennia nicht betreten. Dargo, es geht mir nicht um mich, sondern um den Jungen. Alles andere interessiert mich nicht. Ich will Dominik zurückhaben.«
    Dargo Dargeno neigte den Kopf ein wenig zur Seite und schien den Berichten zu lauschen, die laufend eintrafen. An seinem Halsansatz, unter dem Bionengesicht, zeigte sich rote, vernarbte Haut.
    »Markant Vandenbeq hat es mir ermöglicht, den Jungen nach Millennia zu begleiten«, fuhr Tako fort, als Dargo schwieg. »Ich sollte mich hier um ihn kümmern. Vielleicht kann er irgendetwas unternehmen.«
    »Ich fürchte, Vandenbeq hat derzeit ganz andere Sorgen«, erwiderte Dargo. Er lehnte sich ein wenig zurück, und dadurch fiel das Licht der Leuchtkugel auf den oberen Teil seines Körperpanzers. »Die beiden Flotten, die er zum Mirlur-System geschickt hat, sind im Transit auf ein Energieriff gestoßen, von dessen Existenz wir bisher nichts wussten. Von den dreihundertzweiundsiebzig Schiffen gingen neunundvierzig verloren.«
    Tako starrte in das QR-Feld, das ihm Dargo Dargeno zeigte, und erinnerte sich daran, dass dort draußen ein Krieg stattfand.
    »Die übrigen Schiffe konnten den Wirkungsbereich des Energieriffs verlassen und setzen den Flug fort. Allerdings befinden sie sich derzeit im kommunikationstoten Pegasus-Schatten; wir haben keinen Kontakt mit ihnen.«
    »Wenn sie das Mirlur-System erreichen, wird es längst zu spät sein«, sagte Tako. Es fiel ihm schwer, über Dinge zu sprechen, die nichts mit Millennia und Dominik zu tun hatten. »Die beiden Flotten hätten zum Epsilon-Eridani-System geschickt werden sollen.«
    »Da wir gerade dabei sind … Rabada hat deinen Einsatzbericht zum Anlass genommen, seine strategischen Planungen zu ändern. Zwei Kraler-Schiffe sind nach Kabäa unterwegs, und jedes trägt einen Planetenfresser an Bord. Wir hoffen, dass mindestens eins den Planeten erreicht.«
    »Kabäa soll zerstört werden?«
    »Ja. Rabada hofft, auf diese Weise den Grakenschwarm vernichten zu können, bevor er neue Sonnentunnel schafft.«
    »Es bedeutet den Tod aller noch auf Kabäa lebenden Menschen.«
    »Ja. Es gibt ohnehin keine Rettung für sie.«
    Tako nickte langsam, wie benommen durch die abrupte Rückkehr in die Realität des Krieges. »Wir haben schon mehrmals Planetenfresser gegen kontaminierte Welten eingesetzt. Nicht ein einziger Graken konnte dadurch getötet werden.«
    »Aber diesmal entsteht ein Schwarm«, sagte Dargo. »Rabada glaubt, dass die Graken auf Kabäa bleiben müssen, um den Schwarm zu vervollständigen. Das gibt uns eine Chance.«
    Tako stellte sich vor, wie Kabäa zu einem Glutball wurde, wie alles Leben auf dem Planeten starb, auch – hoffentlich! – die Graken. Jene Welt, auf der er den Jungen gefunden hatte …
    »Komm zurück, Tako«, sagte Dargo, und seine Stimme gewann einen eindringlichen Tonfall. »Wehr dich gegen das ungerechte Urteil, aber kehr zurück. Wir brauchen dich hier.«
    Der Gedanke, mit der Akonda aufzubrechen und Millennia ganz zu verlassen, ließ ihn innerlich erzittern. »Ich kann nicht. Der Junge …«
    »Rinna ist mit den Malo-Zwillingen aufgebrochen«, fuhr Dargo Dargeno fort. »Du weißt, wie Miriam und Xandra sind. Ich fürchte, Rinna lässt sich zusammen mit ihnen auf irgendetwas Verrücktes ein. Aus Liebeskummer.«
    »Ich …« Takos Hals war plötzlich trocken. »Es tut mir Leid, Dargo, aber ich kann nicht weg von hier. Wenn du es mir ermöglichen könntest, mit Vandenbeq zu reden …«
    Wieder neigte Dargo den Kopf ein wenig zur Seite, als andere Dinge seine Aufmerksamkeit erforderten. Das Glühen naher QR-Felder spiegelte sich in seinen Multiplexlinsen wider. Informationsströme flüsterten im Hintergrund.
    »Ich weiß inzwischen, dass Markant Vandenbeq Myra 27 die Teilnahme an der Kabäa-Mission ermöglicht hat«, sagte er. »Offenbar unterhält er auch gute Beziehungen zu Norene 19. Er ist irgendwie in diese Angelegenheit verwickelt. Nun, ich werde sehen, was ich tun kann.« Er seufzte leise. »Ich muss jetzt Schluss machen, alter Freund. Mir wurde gerade mitgeteilt, dass sich sechs schwer beschädigte Schiffe im Anflug befinden. Sie kommen von der Peripherie des Kontaminationskorridors, wo die Kronn offenbar mit einer neuen Offensive begonnen haben. Der Krieg geht weiter, Tako.« Er streckte die Hand aus, um die verschlüsselte Transverbindung zu unterbrechen. »Mach dort keine

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