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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Dummheiten, Tako. Du weißt, was dir droht, wenn du dich noch einmal unter den Gletschern von Millennia blicken lässt.«
    Das quasireale Projektionsfeld vor Tako verschwand, und die anderen aktiven QR-Felder dehnten sich aus, beanspruchten den frei gewordenen Platz. Sie zeigten ihm das Schneetreiben zwischen den Türmen von Empirion – und zwei Gestalten auf dem Landungssteg, der die Akonda mit dem nahen Turm verband, beide von einer energetischen Ambientalblase umgeben, die Wind und Schnee von ihnen fern hielt. Tako schaltete auf Vergrößerung und erkannte die kleine Gestalt als den Haitari Marklin. Neben ihm ging eine hochgewachsene Tal-Telassi, die einen stahlblauen Bionenanzug trug, der nicht ganz so knapp saß wie der von Norene. Das Haar glänzte wie Quecksilber und fiel auf schmale Schultern. Die Augen zeigten eine Mischung aus Grün und Blau, die Tako an den Planeten Aquaria erinnerten, an die Farben des Meeres nahe bei den Inseln. Die Frau wirkte nicht ganz so jung wie Norene, zeigte ein relatives Alter von etwa vierzig Standardjahren.
    Noch auf dem Landungssteg hob Marklin einen Kom-Servo vor den Mund.
    »Zwei Besucher möchten an Bord kommen und mit dir sprechen«, sagte Elisa wenige Sekunden später.
    »Ich sehe sie. Marklin kenne ich, aber die Frau … Kannst du sie identifizieren?«
    »Ja, Tako. Die Tal-Telassi ist Katyma 9. Mehr weiß ich leider nicht über sie.«
    Tako erinnerte sich. Katyma hatte sich beim Tribunal für ihn eingesetzt. Ihrer Fürsprache verdankte er es, dass er nicht mit dem Tod, sondern mit Verbannung bestraft worden war.
    Er stand auf. »Sie können selbstverständlich an Bord kommen. Ich empfange sie bei der Luftschleuse.« Er verließ den Kontrollraum, und als er durch den Hauptkorridor der Akonda ging, fiel ihm etwas ein.
    »Darf ich dich um einen Gefallen bitten, Elisa?«
    »Natürlich«, erwiderte der Megatron. »Unter Freunden hilft man sich, nicht wahr?«
    »Ja. Bitte versuch, mit den Künstlichen Intelligenzen von Millennia zu sprechen, Elisa. Ich weiß nicht, ob es hier auch Megatrone gibt …«
    »Derzeit zwei. Ich habe mich bereits mit ihnen unterhalten.«
    »Sind sie unabhängig?«
    »Wir alle sind unabhängig, Tako.«
    »Entschuldige, ich habe es anders gemeint. Unterliegt der Zugang zu ihnen irgendwelchen Beschränkungen?«
    »Die beiden Megatrone befinden sich an Bord von zwei piridischen Schiffen auf der anderen Seite des Planeten. Bei dem Gespräch mit ihnen habe ich auf die automatischen Dienste eines Kommunikationssatelliten zurückgegriffen. Die beiden werden bald mit neu entwickelten Bionen zu den Waffenschmieden auf Andabar zurückkehren. Die Tal-Telassi selbst verwenden keine Megatrone. Sie halten uns für falsches Leben.«
    Das hörte Tako zum ersten Mal, trotz der vorherigen Besuche auf Millennia. »Für falsches Leben?«
    »Weil wir Megatrone keine Seele haben. Wir werfen keine Schatten im Tal-Telas.«
    Tako nahm sich vor, später auf diese Sache zurückzukommen. Derzeit ging es ihm um etwas anderes. »Sprich mit den KIs, Elisa. Versuch festzustellen, wo sich Dominik befindet und was mit ihm geschieht.«
    »Ich werde versuchen, Informationen für dich zu sammeln, Tako.«
    »Danke.« Er näherte sich der Stelle des Korridors, wo der Gang nach rechts und links verzweigte und den Wölbungen im Heck des Trichterschiffes folgte. Dort warteten Marklin und Katyma in der Schleusenkammer. Ihre energetische Ambientalblase brauchten sie nicht mehr, denn ein Atmosphärenschild in der offenen Außenluke hielt die kalten Böen und den wirbelnden Schnee fern.
    Tako nickte den beiden Besuchern zu. »Mittler Marklin, Ehrenwerte Katyma …« Er sah die Tal-Telassi mit dem silbernen Haar an. Sie stand kerzengerade, gehüllt in eine Aura aristokratischer Würde. »Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich bei Ihnen zu bedanken. Ohne Ihre Intervention beim Tribunal hätte mich Norene vielleicht hinrichten lassen.«
    »Ich glaube nicht, dass sie so weit gegangen wäre«, erwiderte Katyma und sprach mit der für die Tal-Telassi typischen Kühle. »Aber ich hielt es trotzdem für besser, kein Risiko einzugehen.«
    »Ich habe die Ehrenwerte gesucht, als ich von dem Tribunal und Ihrer Verurteilung hörte, Keil Karides«, sagte Marklin schnell. Der Glanz in seinen großen Augen wies auf Kummer und Aufregung hin. »Mein Einfluss ist begrenzt, obwohl ich zu den Yrek zähle, aber Katyma 9 kann Ihnen vielleicht helfen.« Der kleine Haitari sah hoffnungsvoll zu der Tal-Telassi

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