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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Lanze Byrons Chefwissenschaftlern.
    »Bergon darf nichts bemerken«, sagte Tubond.
    »Er wird keinen Verdacht schöpfen.«
    »In Ordnung. Stellen Sie die Verbindung her, Keil Haigen.«
    »Sofort.«
    Wenige Sekunden später erschien der Erste Waffenherr von Andabar im pseudorealen Projektionsfeld vor Tubond.
    »Was wollen Sie hier?«, fragte Bergon ohne Einleitung.
    Tubond wölbte die Brauen. »Was ist mit Höflichkeit und Respekt passiert?«
    »Die Allianzen Freier Welten existieren nicht mehr. Sie sind kein Hegemon mehr. Sie sind nichts.«
    »Glauben Sie?« Tubond lächelte kühl. »Vielleicht irren Sie sich.« Er musterte den Piriden aufmerksam. In dem grauen Gesicht voller Runzeln und Warzen zuckte es, und Tubond wusste, dass sich diese Zuckungen mit dem menschlichen Mienenspiel vergleichen ließen. Doch er kannte ihre Bedeutung nicht, und er scherte sich auch nicht darum. Wichtig war nur, dass er selbst den richtigen Eindruck vermittelte.
    Er wartete, investierte einige Sekunden in Stille und psychischen Druck. Das Gefühl der Macht war noch immer da, angenehm, tröstend, beruhigend. Es kam darauf an, die Entwicklung der Dinge in die richtigen Bahnen zu lenken.
    Bergons birnenförmiger Leib schien noch an Umfang gewonnen zu haben. Einige Arme blieben zwischen den Fettwülsten verborgen; andere gestikulierten vage. Die Augenzapfen neigten sich hin und her, und Beißknochen schabten mit einem leisen Knirschen übereinander. Mehrere glänzende Spangen hingen an einem safrangelben hemdartigen Kleidungsstück, vielleicht Statussymbole.
    »Dieser Lunki möchte wissen, was Sie hierherführt«, sagte Bergon schließlich.
    Tubond nickte langsam. »Ich bin gekommen, um mit Ihrer Hilfe eine schlagkräftige Flotte zusammenzustellen. Damit werde ich nach Millennia fliegen und die Welt der Tal-Telassi unter meine Kontrolle bringen. Wie viele Schlachtschiffe können Sie mir zur Verfügung stellen?«
    Die Augenzapfen des Piriden wurden noch etwas länger, vielleicht das Äquivalent eines verblüfften Starrens. Ein besonders starkes Zucken verwandelte das graue Gesicht in eine Fratze.
    »Andabar ist unabhängig«, sagte Bergon. »Wir sind nur noch uns selbst verpflichtet.«
    »Glauben Sie nicht, ein wenig in unserer Schuld zu stehen? Haben Sie vergessen, wie viel Geld aus den Allianzen nach Andabar geflossen ist?«
    Die Beißknochen des Piriden verursachten klackende Geräusche. »Dieser Lunki bedauert sehr, aber er sieht sich außerstande, Ihnen zu helfen.«
    »Ihnen bleibt gar keine andere Wahl, als mir zu helfen, Bergon«, sagte Tubond kalt.
    »Und wieso?« In der Stimme des Piriden erklang jetzt so etwas wie verwunderte Erheiterung. »Wollen Sie mir vielleicht drohen, mit Ihren beiden Schiffen?«
    »Nein, nicht mit diesen beiden Schiffen.« Wieder erschien ein humorloses Lächeln auf Tubonds dünnen Lippen. »Aber mit einem Planetenfresser.«
    Diesmal zuckte es nicht nur im Gesicht des Piriden. Die ganze birnenförmige Gestalt erbebte, so heftig, dass die Fettwülste wackelten.
    »Er befindet sich bereits auf Andabar«, log Tubond. »Und er ist mit einigen von uns ausgeschleusten Leitsonden verbunden. Ich rate Ihnen dringend davon ab, etwas gegen diese beiden Schiffe oder die Sonden zu unternehmen. Der Planetenfresser auf Andabar aktiviert sich, wenn er nicht in regelmäßigen Abständen ein bestimmtes Kodesignal empfängt.«
    »Das ist nicht wahr!«, stieß Bergon hervor. »Sie bluffen!«
    »Natürlich kann ich ihn auch von hier aus zünden«, fuhr Tubond fort. »Und das werde ich, wenn Sie sich weigern, mir zu helfen. Sie haben zehn Minuten Zeit, sich zu entscheiden.«
    Das war das Zeichen für Keil Haigen, die Verbindung zu unterbrechen.
    »Haben die Brainstormer ihn lokalisiert?«, fragte Tubond.
    Wieder kam eine Stimme aus dem Nichts. »Ein Kontakt ist hergestellt. Raven hat die Kontrolle übernommen.«
    »Gut.«
    Während Tubond wartete, beobachtete er in einem großen pseudorealen Projektionsfeld, wie die Atoran und Rondor die oberste Orbitalschale von Andabar ansteuerten, fast fünfzigtausend Kilometer über dem Planeten. Unter ihnen in den zahlreichen anderen Umlaufbahnen befanden sich hunderte von Schiffen, und die eingeblendeten taktischen Daten gaben Auskunft über mehrere Flotten in den Innensektoren des Hyperion-Systems. Die vielen Orbitalwerften und Raumstationen bis hin zur Bastion-Größe enthielten weitere Raumschiffe. Es würde nicht schwer sein, eine schlagkräftige Flotte zusammenzustellen. An den Mitteln

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