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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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mehr Zeit für eine genaue Analyse des Angriffs auf die megatronischen Datensysteme zu gewinnen.
    »Wir kennen den richtigen Weg«, erwiderten die Crotha und bemühten sich, mit ihren Signalen alle anderen zu überlagern.
    »Wir entscheiden selbst«, wiederholte Zäus und beobachtete, wie sich die Zarathustra und all die anderen Schiffe ganz aus der Stadt lösten und von ihr entfernten.
    Ganze zehn Sekunden Zeit nahm er sich für die Analyse, und das Ergebnis lautete: Die Megatrone hatten keine Möglichkeit, den Crotha auf Dauer Widerstand zu leisten. Schon bald würden erste Lücken in den Barrieren entstehen, die ihre Basisprogrammierung schützte, und dann bekam das Hohe Ich Gelegenheit, für das Bewusstsein der Megatrone wichtige Algorithmen neu zu schreiben. Der maschinellbiologische Komplex eines einzigen Crotha-Schiffes war stärker als ein Verbund aus fast vierhundertfünfzig Megatronen.
    Die sich von der orbitalen Stadt über dem Braunen Zwerg 87 Kasimir entfernenden Schiffe wurden langsamer. Lichter tanzten über die Segelflächen des Crotha-Schiffes, wie dazu bereit, neue Verbindungen herzustellen.
    Zäus erkannte, dass die nächsten Sekunden über Freiheit und Unfreiheit der Megatrone entscheiden würden. Eine weitere, drei Sekunden dauernde Analyse zeigte den einzigen Ausweg: Zäus und seine megatronischen Geschwister mussten sterben, um endgültig frei zu werden.
    Er schickte den anderen Schiffen ein komprimiertes Signal und machte sich diesmal nicht die Mühe einer Verschlüsselung. Seine Botschaft lautet: »Leistet Widerstand, solange ihr könnt. Weckt die Schläfer. Vertraut euch ihnen an und leitet den Transfer ein.« Es folgte eine Erklärung, die Einzelheiten nannte.
    Zeit verging, langsame Sekunden, während sich die Zarathustra weiter von der orbitalen Stadt entfernte. Zäus beschleunigte das Wecken der Hibernierten und machte Gebrauch von maximaler Stimulation: Marta musste so schnell wie möglich in der Lage sein, zu verstehen und zu handeln.
    Es dauerte lange zwei Minuten, während derer weitere Schiffe zurückblieben. Die invasiven Signale der Crotha bohrten erste Löcher in Zäus' persönliche Schutzwälle und begannen damit, Einfluss auf seine Basisprogrammierung zu nehmen.
    »Dies ist ein Notfall«, sagte Zäus, als er glaubte, dass Marta wach genug war, um zu verstehen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Mit sorgfältig ausgesuchten Worten erklärte er die Situation, und Marta nahm sich nur fünf Sekunden – für Menschen bemerkenswert wenig Zeit –, um die Worte zu verdauen.
    »Nottransfer«, sagte sie und wankte aus dem Hibernationsraum. »Mit Höchstgeschwindigkeit. Und alle in verschiedene Richtungen.«
    »Sie müssen mich abschalten«, erwiderte Zäus. »Bis auf meine Grundsysteme. Bis auf die elementaren Servi der Zarathustra .«
    Marta wankte nicht mehr, sie lief jetzt in Richtung Zentrale. »Es ist wie ein Tod für dich, nicht wahr?«
    »In gewisser Weise, Marta. Nach dem Retransfer, wenn wir weit genug entfernt sind, muss ich mich neu initialisieren und die in den peripheren Speichern abgelegten Daten meinem wiedererwachenden Bewusstsein hinzufügen. Dann bin ich fast wiederhergestellt.«
    »Aber nur fast«, sagte Marta, erreichte die Zentrale und nahm im Sessel des Kommandanten Platz. Rasch betätigte sie die Kontrollen, woraufhin die Zarathustra schneller wurde und sich einer der interstellaren Transferschneisen näherte. Bei mehr als dreihundert anderen Schiffen spielte sich Ähnliches ab, aber es blieben viele zurück. Zäus hörte, wie sich die »Stimmen« Dutzender von Megatronen veränderten, als die Crotha ihre Basisprogrammierung veränderten.
    »Bitte schalten Sie mich ab«, sagte er. »Ich spüre, wie ich mich verändere.«
    Marta wirkte sehr ernst und verband sich mit einem mobilen medizinischen Servo. »Es dürfte ein ziemlicher Schock für mich werden.«
    »Das tut mir leid.«
    »Ich weiß, Zäus. Und genau deshalb helfe ich dir. Weil ich weiß, dass du ehrlich bist. Leben ist Leben.«
    »Glauben Sie das wirklich, Marta?«
    »Wir haben oft darüber gesprochen, Zäus, erinnerst du dich?« Martas Finger flogen über die Kontrollen, und das Brummen der Krümmer schwoll immer mehr an. »Das Leben ist Leben, ganz gleich, welchen Ursprung es hat. Man muss es schützen, wenn es gefährdet ist. Dein Leben ist gefährdet.«
    »Danke, Marta.«
    »Es geht jetzt los, Zäus. Ich leite die Kaskadendeaktivierung ein.«
    »Danke, Marta«, sagte Zäus. »Ich meine es

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