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Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Titel: Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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»Der Dominante.«
    Tarweder schwang sich den Rucksack auf den Rücken, und Kiwitt kletterte sofort hinein. »Ich fürchte, deine Wohnung bietet nicht ausreichend Sicherheit, Davvon.«
    »Wer auch immer deiner Begleiterin verfolgt, Vater, er muss sehr gut ausgerüstet sein. Und es scheint ihm nicht an Entschlossenheit zu mangeln. Ich habe eine Rekonfiguration der Wohnung eingeleitet – dadurch kommt der Eindringling langsamer voran. Ich brauche noch ein wenig Zeit für das Netz. Es wird Dominique vor Entdeckung schützen.«
    »Es nützt mir herzlich wenig, wenn uns der Dominante hier findet.«
    »Hab ein wenig Geduld. Nur ein oder zwei Minuten …« Davvon kehrte zu den Montagearmen der Matrize zurück und schloss die Augen.
    Knirschende und surrende Laute erklangen. Dominique holte den silbergrauen, konusförmigen Gegenstand hervor, die Waffe, die ihr schon einmal geholfen hatte, obwohl sie gar nicht wusste, wie man sie bediente und wie sie funktionierte. Sie eilte zur Tür des Produktionszimmers, sah von dort aus in den langen Flur und die anderen Zimmer, die sich veränderten. Wände, Boden und Decke gerieten in Bewegung und bildeten neue Strukturen. Energiefelder leuchteten; stählerne Zähne griffen ineinander und bildeten massive Barrieren. Blenden schoben sich vor die Panoramafenster, gerade noch rechtzeitig: Es donnerte erneut, und in einer der Platten entstand eine Delle. Eine Sekunde später glühten auch dort Kraftfelder, gespeist von den mit Korit betriebenen Generatoren im Produktionsraum.
    Als Dominique zu Tarweder und Davvon zurückkehrte, hatte sich neben ihnen eine Öffnung im Boden gebildet mit einem Durchmesser von knapp zwei Metern. Etwas schob sich daraus hervor, eine Vorrichtung, die halb fertig beziehungsweise halb demontiert wirkte und wenig vertrauenerweckend war. Gewölbte Stangen bildeten ein Gerüst, doch an vielen Stellen fehlte die Verkleidung. Wie improvisiert wirkende Apparaturen und Instrumente waren mit den Streben verbunden; zwischen ihnen gab es eine Haltevorrichtung, wie für einen Levitationssessel bestimmt, und genug Platz für drei oder vier Passagiere.
    »Mein privates Transportsystem«, piepste Davvon mit geschlossenen Augen. »Es ist bereits zu einem großen Teil erdacht.«
    »Gibt es keine andere Möglichkeit, diese Wohnung zu verlassen?«, fragte Dominique skeptisch.
    »Nein.« Tarweder griff nach ihrem Arm und zog sie mit sich. »Es sei denn, du möchtest deinem Verfolger begegnen.« Er trat durch eine der Öffnungen ins Gerüst, das sofort zu schwanken begann. Auch im Boden gab es Lücken, und man musste aufpassen, wohin man den Fuß setzte. Dominique blickte in einen tiefen, bodenlosen Schacht und fragte sich besorgt, was das Objekt an einem Sturz in die Tiefe hinderte.
    »Ich bin fast fertig«, sagte Davvon, dessen Levisessel einen halben Meter weit aufgestiegen war. »Fast fertig …«
    Der Zugang zum Produktionsraum hatte sich inzwischen geschlossen, aber das Donnern wurde trotzdem lauter: Der Eindringling kam näher. Dominique hielt sich an einer gewölbten Strebe fest, als das Gerüst erzitterte und damit auf Vibrationen des Bodens reagierte.
    »Davvon …«, sagte Tarweder in einem drängenden Ton.
    Die Montagearme zogen sich zurück. Davvon steuerte seinen Levisessel ins Zentrum der Matrize, nahm das Netz und schwebte dann zur unfertigen Transportkapsel, deren Hauptöffnung gerade groß genug war, den Levitationssessel passieren zu lassen. Als er den Sessel in eine bestimmte Position gebracht hatte, schnappten Halterungen zu.
    Eine kleine Hand reichte Dominique das Netz. »Leg es dir auf den Kopf«, piepste Davvon. »Es wird dich vor Entdeckung schützen.«
    »Der Dominante hat mich bereits entdeckt«, sagte Dominique und nahm das Netz entgegen. Es bestand aus dünnen rosaroten Fäden, die metallisch glänzten, sich aber nicht wie Metall anfühlten, sondern fast wie etwas … Organisches. Er hat es nicht aus irgendwelchen vorhandenen Komponenten zusammengesetzt, sondern völlig neu geschaffen , dachte sie. Es lief auf die neunte Stufe des Tal-Telas hinaus, Iremia, auf die Manipulation physischer und energetischer Strukturen. Was sie jetzt in den Händen hielt, war in Materie verwandelte Korit-Energie.
    Dominique hatte sich das Netz gerade auf den Kopf gelegt und spürte, wie seine Fäden durchs Haar krochen und an der Kopfhaut hafteten, als etwas mit solcher Wucht gegen eine Wand des Produktionsraums stieß, dass alles erbebte und sich die Transportkapsel aus

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