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Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Titel: Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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erfolgreich zu Ende bringen, unter allen Umständen.
    »Leider konnte ich mich nicht mit Ihnen in Verbindung setzen, Impro«, sagte Hokonna mit seiner knarrenden künstlichen Stimme. »Als ich die Anweisung erhielt, nach Millennia zu fliegen, hatten Sie Kalaho bereits verlassen und befanden sich in der Transferhibernation.« Er atmete tief durch, und dabei erklang ein dumpfes Zischen. »Sie haben es versäumt, meine Meinung einzuholen, bevor Sie entschieden, mich an dieser Mission zu beteiligen. Ich hätte Ihnen gute Gründe für meine weitere Stationierung im Draghi-System nennen können.«
    Tamara beobachtete, wie sich Zacharias' Züge ein wenig verhärteten. »Meinungen spielen im Krieg gegen die Graken keine Rolle, Lanze «, erwiderte er und betonte den Rang. »Sie haben direkte Erfahrungen mit den Maschinenzivilisationen gesammelt und können mir daher helfen, meinen Auftrag zu erfüllen. Alles andere ist unwichtig. Es gilt, persönliche Dinge zurückzustellen. Nicht wahr, Ehrenwerte?«
    »In der Tat, Impro«, bestätigte sie und trat an den beiden Männern vorbei in den Korridor der Taifun . »Deshalb sollten wir damit auch keine Zeit mehr verlieren.«
    Zacharias nickte, und sie beobachtete, wie ein dünnes Lächeln über seine Lippen huschte. »Sie haben völlig recht. Gehen wir.«
    Als sie durch den Korridor in Richtung Hibernationsraum schritten, hörte Tamara, wie sich das Brummen der Krümmer veränderte. Sie blickte durch eins der Fenster und sah, wie Millennia schnell kleiner wurde – die Taifun flog mit voller Beschleunigung zur nächsten Transferschneise.
    Zacharias bemerkte ihren Blick. »Der Kurs ist bereits programmiert. In zehn Minuten schlafen wir, und in fünfzehn beginnt der Transfer. In einer Woche sind wir am Tymion-Knotenpunkt.«
    Dieser Hinweis erstaunte die Tal-Telassi. »Es sind fast dreitausend Lichtjahre.«
    »Es gibt in den Streitkräften keine besseren Triebwerke als die der Taifun .«
    Der Hibernationsraum enthielt zehn Ruheliegen, sternförmig um einen Medo-Servo in der Mitte angeordnet. Zacharias und Tamara begannen damit, ihre Kleidung abzulegen. Hokonna stand ein wenig abseits.
    »Bei mir ist keine Hibernation erforderlich, Impro«, sagte er.
    »Ich weiß.« Zacharias streckte sich auf einer der Ruheliegen aus, die sich sofort seinen Körperformen anpasste. »Ich vertraue Ihnen die Taifun an, Lanze. Ich bin sicher, bei Ihnen ist sie in guten Händen. Erika?«
    »Zu Diensten«, ertönte die Stimme einer Frau.
    »Du hast Gesellschaft während des Flugs. Adrian Hokonna bleibt wach. Bestimmt findet ihr Gelegenheit zu einigen interessanten Gesprächen.«
    »Das freut mich, Afraim.«
    Tamara lag bereits auf ihrer Liege und warf Zacharias einen fragenden Blick zu.
    »Erika ist ein Megatron. Wie einige andere hat sie entschieden, sich vorerst noch nicht den Maschinenzivilisationen anzuschließen, aber sie ist sehr neugierig.«
    Zacharias ließ den Kopf sinken. »Bitte leite die Hibernation ein, Erika.«
    »Ja, Afraim. Schlaft gut.«
    Der medizinische Servo hatte bereits Verbindungen hergestellt, und Tamara spürte ein leichtes Prickeln, verursacht von Nanowurzeln, die sich tiefer in ihren Körper bohrten. Sicher war es kein Zufall, dass ein Megatron zur Ausstattung der Taifun gehörte, einer der Zauderer. Sie fragte sich, was das Konzil damit bezweckte, schob diesen Gedanken dann aber beiseite, denn ihr blieben nur noch wenige Sekunden für eine andere Sache. Sie hatte bereits bei der Wanderung durch den Korridor damit begonnen, und jetzt setzte sie die Sondierung in Berm fort, schickte ihre Gedanken innerhalb des Schiffes auf die Reise. Erste Benommenheit erfasst sie, als sie fündig wurde: Es gab Bereiche an Bord der Taifun , die von einem entropischen Gefälle umgeben waren. Was wollte das Konzil der Überlebenden vor ihr verbergen?
    Mit dieser Frage schlief sie ein.
     
     
    Als Tamara erwachte, sah sie ein Gesicht über sich, das kaum mehr etwas Menschliches hatte. Die eine Seite war leichenhaft grau, und die andere bestand aus Stahlfacetten mit darin integrierten Sensoren. So monströs dieses Geschöpf mit dem grauschwarzen Ektoskelett auch sein mochte: Es war wahres Leben und ein Mensch.
    Das leise Brummen der Krümmer deutete darauf hin, dass die Taifun nicht mehr mit vielfacher Überlichtgeschwindigkeit durch eine Transferschneise flog, doch ein Blick auf die Statusanzeigen an der Wand teilte Tamara mit, dass sie erst seit drei Tagen unterwegs waren und den Tymion-Knotenpunkt

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