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Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Titel: Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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ganz offen zu zeigen. Die Furchtlosigkeit suggerierte Stärke und Kraft, aber etwas hielt sie zurück. Wenn sie sich konzentrierte, glaubte sie, Myras Stimme zu hören, obwohl deren Gebeine neben dem Brunnen lagen. Die alte Großmeisterin versuchte, ihr etwas mitzuteilen. Sie …
     
     
    »Dominique!«
    Sie hob die immer noch schweren Lider und sah nicht Myra 27, sondern Tarweder. In seinem faltigen Gesicht zeigte sich Sorge.
    »Was ist?«, brachte Dominique benommen hervor.
    »Jemand im Zug stellt uns nach«, sagte Tarweder. »Ich glaube, es ist ein Dominanter.«

 
Der Krieg: XI
     
    7. April 1172 ÄdeF
     
     
    »Die Abweichung beträgt schon zehntausend Kilometer«, sagte Soren Horendahl, der aus irgendeinem Grund darauf bestanden hatte, selbst an dem Einsatz teilzunehmen. »Die Fluktuationen des Lochs werden stärker. Vielleicht sollten wir weitere Sensoren hineinschicken, um festzustellen, ob der Tunnel noch stabil ist.«
    Einige Sekunden rang Nektar mit sich selbst und blickte vom Sessel des Kommandanten aus auf die taktischen Anzeigen. Sieben schwere Schlachtschiffe der kompakten Antares-Klasse folgten der raubvogelartigen Marduk in einem speziellen Gravitationsnetz, dessen Sogschweif zwei fast einen Kilometer lange Komponentenschiffe mitzog. Sie bestanden aus jeweils siebzehn schnellen Zerstörern und dreiundvierzig Jägern der Panther-Klasse und stellten die eigentliche Angriffsstreitmacht dar. Die Antares-Schlachtschiffe hatten die Aufgabe, Kronn, Geeta und Chtai beschäftigt zu halten, während die anderen Schiffe die Graken mit insgesamt hundertvierzig Diskontinuitätsbomben angreifen sollten. Die modifizierten Krümmer der Marduk würden den ganzen Verband in ein von den Triebwerken der anderen Schiffe verstärktes Transitfeld hüllen, und das Gravitationsnetz diente der Stabilisierung. Die gleiche Aufgabe erfüllten fast tausend große und kleine Gravitationsgeneratoren an Bord der Marduk , die allen ihren Segmenten strukturelle Autonomie gaben.
    Nektar hob den Kopf ein wenig und sah nach oben, obwohl »oben« an Bord der Marduk nur eine relative Bedeutung hatte. Über dem Kontrollraum erstreckte sich keine homogene Decke, sondern ein Gerüst aus teilweise unverkleideten Streben, das den nicht ganz falschen Eindruck von Unfertigkeit vermittelte. Wir brauchen noch einen Monat, um das Schiff fertigzustellen , hatte Horendahl gesagt. Aber die Fluktuationen des Lochs nahmen zu; sie konnten nicht länger warten. Und mit den wesentlichen Dingen war die Marduk ausgestattet.
    Mehrere Schächte führten von der Decke aus in verschiedene Bereiche des Schiffes. Einer von ihnen war nur einige Meter lang, und an seinem Ende, in einer technischen Steuerzentrale, saß Melange Hannibal Talasar, Spezialistin für multidimensionale Physik, zwischen ihren Geräten.
    »Mel?«, fragte Nektar.
    Sie sah zu ihm herab – aus ihrer Perspektive gesehen blickte sie zu ihm auf. »Die energetischen Strukturen des passiven Dimensionstunnels bleiben von den Fluktuationen der Öffnung unberührt. Derzeit noch«, fügte sie einschränkend hinzu.
    »Anflug fortsetzen«, entschied Nektar, und überall an Bord bereitete technisches Personal die Marduk auf den Transfer vor. Niemand rechnete mit einem Transitschock, und deshalb war auch keine Hibernation vorgesehen. Es musste kein Loch ins Raum-Zeit-Gefüge gerissen werden; die Öffnung existierte bereits.
    Einige Sekunden verstrichen, und die Entfernung zwischen dem von der Marduk angeführten Verband und dem Loch schrumpfte weiter. Die Projektionsfelder zeigten es als dunklen Schlund, einem Schwarzen Loch nicht unähnlich: die Öffnung eines Tunnels, in dem ganz andere Naturgesetze herrschten.
    Nektar lauschte den Stimmen in den Kommunikationskanälen und hörte das lauter werdende Brummen der Krümmer.
    »Energetische Synchronisation fast erreicht«, sagte Mel. »Es kommt zu ersten direkten Interaktionen mit dem Tunnel.«
    Nektar sah es in den grafisch aufbereiteten Darstellungen: Die Ränder des Loches schienen zu zerfransen und sich der Marduk entgegenzuwölben. Die Anzeigen wiesen darauf hin, dass die sieben Schlachtschiffe der Antares-Klasse fest im Gravitationsnetz verankert waren; die beiden Komponentenschiffe folgten der Marduk in ihrem G-Schweif.
    »Verband ist stabil«, ertönte es aus einem Kom-Kanal.
    »Noch eine Minute bis zum Transit«, sagte Mel.
    »Die Fluktuationen nehmen weiter zu.« Soren Horendahl klang noch besorgter.
    Nektar betätigte die Kontrollen seiner

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