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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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militärische Manöver stattgefunden, daher haben sich unsere Satelliten weiter nach Osten orientiert, um das Geschehen im Auge zu behalten. Dieses Bild ist zwei Monate alt und damit das aktuellste, das ich finden konnte.«
    »Wie wäre es mit einigen Schnappschüssen einer kommerziellen Satellitenfirma?«
    »Das wurde bereits versucht und wieder verworfen. Selbst wenn wir das Doppelte dessen zahlen würden, was sie für solche Dienste verlangen, würde es mindestens eine Woche dauern, bis wir aktuelle Fotos erhalten.«
    »Zu spät für Juan oder Fiona Katamora.«
    »Genau«, pflichtete Eric ihm bei.
    »Und du hast alles versucht, um etwas über die Firma in Erfahrung zu bringen, die das Bahngleis benutzt?«
    »Es ist wie bei einer Zwiebel mit ihren sieben Häuten. Die sind besser abgeschirmt als alles, was mir je in die Quere gekommen ist. Auf der Suche nach dem eigentlichen Inhaber bin ich in einer Sackgasse nach der anderen gelandet. Dafür weiß ich wenigstens mit Sicherheit, dass Firmen, die in Libyen tätig sind, im Allgemeinen mit der Regierung partnerschaftlich verbunden sind.«
    »Damit schließt sich der Kreis – und letztlich steckt die libysche Regierung hinter alldem, was wir hier sehen?«
    »Du hast doch schon mal etwas von Cosco gehört, nicht wahr?«
    »Das ist eine chinesische Schifffahrtsgesellschaft.«
    »Von der allgemein angenommen wird, dass sie der Volksbefreiungsarmee gehört. Ich frage mich, ob wir es hier nicht mit etwas Ähnlichem zu tun haben.«
    »Soll das etwa heißen, dass nicht die ganze libysche Regierung, sondern nur ein bestimmter Teil davon hier involviert ist?«, fragte Max. »Etwa das Militär?«
    »Oder die JSO, die Jamahiriya Security Organisation, also ihr Spionagedienst. Seit Gaddafi nicht mehr auf Konfrontationskurs ist, wurde die JSO nach und nach ins Abseits gedrängt. Vielleicht versucht sie auf diese Weise, wieder etwas von ihrer früheren Bedeutung zurückzugewinnen.«
    »Ein verdammt gewagtes Spiel, da wir doch wissen, dass sie irgendwie mit dem Absturz von Katamoras Maschine zu tun haben«, sagte Max. Stone widersprach nicht, daher fuhr Hanley fort: »Wäre es nicht auch möglich, dass Terroristen diese Leute dafür bezahlen, dass sie einfach wegschauen? Das hat bei Bin Laden im Sudan funktioniert und auch in Afghanistan … bis wir die Taliban gestürzt haben.«
    »Das war mein nächster Gedanke«, sagte Eric. »Wir wissen, dass Libyen in der Vergangenheit Terroristen Unterschlupf gewährt hat, und für eine Weile hatte Suleiman Al-Jama hier auch seine Basis. Die Grube und der Eisenbahnanschluss könnten eine Tarnung für ein terroristisches Ausbildungscamp sein, das sich durch die zutage geförderte Kohle selbst finanziert. Al-Qaida hat Ähnliches in Afrika gemacht, indem sie Handel mit Blutdiamanten trieben.«
    Max nahm sich einen Moment Zeit, um seine Pfeife anzuzünden und seine Gedanken dabei zu ordnen. Als er gleichmäßigen Zug hatte und eine bläuliche Rauchwolke zur Decke aufstieg, sagte er: »Wir zerbrechen uns nur unnütz den Kopf. Es hat doch keinen Sinn, dass wir beide darüber nachdenken, wer hinter all dem steckt. Wahrscheinlich kennt Juan ohnehin längst die Antwort auf diese Frage. So wie ich es sehe, sollten wir lieber alles daransetzen, ihn bald herauszuholen und uns anzuhören, was er in Erfahrung gebracht hat.«
    »Einverstanden.«
    »Irgendwelche Vorschläge?«, fragte Hanley.
    »Im Augenblick nicht. Wir müssen warten, bis er sich meldet.«
    Max Hanley war dafür bekannt, dass er seine Überlegungen weitgehend für sich behielt, daher reagierte Eric überrascht, als er mit einem Ausdruck der Hilflosigkeit herausplatzte: »Ich hasse das!«
    »Ich weiß, was du meinst.«
    »Juan hätte sich diesem Trupp nicht anschließen dürfen.«
    »Er hat es schlichtweg als taktische Notwendigkeit betrachtet. Wie hätten wir sonst herausbekommen sollen, wo sie ihre Basis haben?«
    »Da gibt es bessere Möglichkeiten. Wir hätten den Hubschrauber per Radar verfolgen können.«
    »Wir haben aber doch nicht mitbekommen, wie sie zur Absturzstelle geflogen sind«, erwiderte Eric. »Wie hätten wir sie denn verfolgen können? Sie haben sich dicht über Grund gehalten und waren für uns völlig unsichtbar. Und bevor du es noch einmal erwähnst, es blieb nun mal keine Zeit für eine Satellitenüberwachung. Juan hat sich für den einzigen Weg entschieden, der sich ihm bot.«
    Max fuhr sich mit den Fingern durch sein schütteres Haar. »Du hast recht. Ich weiß es ja

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