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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sie brauchte sein Mitgefühl nicht, nur seine Hilfe. Sein Respekt vor ihr nahm noch um einiges zu.
    »In Kürze findet eine wichtige Friedenskonferenz statt«, sagte er leise. »Ihre Teilnahme wäre eine Garantie für einen erfolgreichen Abschluss gewesen.«
    »Ich weiß. Es war das Außenministerium, von dem ich angeheuert wurde, um Al-Jamas Schiff zu suchen. Man glaubte, dass irgendwelche Schriften, die er hinterlassen hat, während der Konferenz hilfreich hätten sein können – für sie.«
    »Dann ist das Ganze gar kein archäologisches Projekt, hm?« Sie schüttelte den Kopf. »Erzählen Sie mir alles von Anfang an.«
    Sie brauchte nur ein paar Minuten für ihre Geschichte von ihrer Einladung in Christie Valeros Büro im Außenministerium über die Zusammenkunft mit ihr und St. Julian Perlmutter bis hin zu ihrer Gefangennahme durch eine ihrer Meinung nach routinemäßige Grenzpatrouille.
    »Ich kenne Perlmutters hervorragenden Ruf in Fachkreisen«, bemerkte Juan, als sie geendet hatte. »Er dürfte wohl der weltweit fähigste Marinehistoriker sein. Und wenn er davon überzeugt ist, dass die Saqr irgendwo in der Wüste begraben ist, dann reicht mir das als Argument. Ich frage mich, weshalb er sich damit nicht an die NUMA gewandt hat. Ich dachte, er wäre als eine Art Berater für sie tätig.«
    »Ich weiß es nicht. Ich hatte jedenfalls noch nie zuvor von ihm gehört. Ich hatte auch eher den Eindruck, dass er auf Grund der diplomatischen Zusammenhänge der Auffassung war, dass das Außenministerium sich darum kümmern solle.«
    »Trotzdem wäre dies eine Angelegenheit für die NUMA gewesen«, sagte Juan und dachte an das hohe Maß an Professionalität, das er im Zuge der Zusammenarbeit mit dieser Agentur kennen gelernt hatte. »Was ich noch fragen wollte, haben Sie eine Ahnung, wer die anderen Gefangenen in dem Arbeitslager sind?«
    »Kein bisschen«, gestand Alana. »Greg weiß vielleicht etwas. Er spricht Arabisch. Mit Ausnahme der Zeit während der Mahlzeiten wurde ich von den Männern ferngehalten. Und keine der Frauen, mit denen ich zu reden versuchte, verstand Englisch oder das wenige an Spanisch, das ich beherrsche.«
    »Ein anderes Rätsel für eine andere Zeit«, sagte er sinnend. »Jetzt müssen wir erst einmal die Kavallerie anfordern.«
    Cabrillo öffnete seinen Gürtel und ließ die Hose herunter, um seine Oberschenkel zu entblößen. Seit ihrer Rettung war er für Alana ein derartiges Rätsel, dass nichts, was er tat, sie noch überraschen konnte. An der dicksten Stelle seines Quadrizeps prangte eine zentimeterlange rote Narbe.
    Ohne Luft zu holen schlitzte Juan die Narbe mit dem Wurfmesser auf. Dunkles Blut wallte zwischen den wulstigen Wundrändern hervor.
    »Was tun Sie da?«, fragte sie in einem plötzlich aufkommenden Misstrauen.
    »In meinem Bein befindet sich ein Ortungsgerät«, erwiderte er. »Ich kann damit möglicherweise meinen Leuten ein Zeichen geben, damit sie uns hier bald herausholen.«
    Er schob zwei Finger in den Einschnitt, tastete darin herum, während er die Lippen zusammenkniff, um sich vor dem Schmerz zu wappnen. Kurz darauf zog er das winzige Gerät, einen schwarzen Plastikgegenstand in der Größe und Form einer Batterie, wie sie in eine billige Digital-Armbanduhr gehörte, heraus. Er wischte seine Unterseite an seinem Uniformhemd ab, wartete schweigend eine halbe Minute und drückte es dann in das Blut, das aus seinem Bein heraussickerte, zurück. Er wiederholte diesen Vorgang und wurde dann etwas schneller, tauchte und wischte, so dass seine Hände ständig in Bewegung waren.
    »U … P … H … U … X«, sagte er, während er die Buchstaben sendete.
    Wie ein Wüstendschinn, der aus der Erde hervorbricht, setzte eine gespenstische Gestalt über den Felswall, hinter dem Juan und Alana Schutz gesucht hatten. Sie stürzte sich auf Juan, dessen Hand der glitschige Sender entglitt, um irgendwo in der Dunkelheit zu verschwinden. Knochige Finger griffen nach seinem Hals, und messerscharfe Fingernägel gruben sich in sein Fleisch.
    Mit einer offenen Wunde in seinem Bein und der Hose, die er bis zu seinen Knien heruntergezogen hatte, war Cabrillo, was Gegenwehr betraf, in jeder Hinsicht im Nachteil. Die zerlumpte Kreatur stieß kehlige Schreie aus, während sie versuchte, Juan ein Knie gegen die Brust zu rammen. Gleichzeitig scharrten ihre Füße wie die Klauen einer Katze, die ihre Jagdbeute zerfleischen will, über seine Beine. Fingernägel rissen Juan die Haut in Streifen

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