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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ihrem Schreibtisch anknipste, wusste sie bereits, was den Alarm ausgelöst hatte. Einer der biometrischen Ortungschips, die in die Beine aller an Land eingesetzten Agenten implantiert waren, hatte den Geist aufgegeben. Je nach Art des Versagens erzeugte der Computer verschiedene Alarmsignale. Meistens war die Ursache ein Nachlassen der Batterie des Chips, aber was sie jetzt hörte, jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken. Der schrille elektronische Piepton zeigte nämlich an, dass der fragliche Chip entweder entfernt worden war oder dass sein Träger den Tod gefunden hatte.
    Die Meldung auf ihrem Computermonitor war eindeutig.
    Juan Cabrillos Ortungschip sendete seine Position nicht mehr an die GPS-Satelliten. Sie blätterte zurück, um seine Bewegungen während der letzten Stunden zu überprüfen, und stellte fest, dass er den Bereich des Terroristenlagers und der alten Mine verlassen hatte und mit stetigen vier Meilen pro Stunde nach Süden gewandert war. Auf diese Weise hatte er fast fünfundzwanzig Meilen zurückgelegt. Vor zehn Minuten hatte er dann angehalten, und der Chip hatte ohne Vorwarnung aufgehört zu senden.
    Sie griff nach dem Telefon, um Max anzurufen, als das Alarmsignal plötzlich verstummte. Der Chip sendete wieder. Julia tippte einen Befehl ein, um eine Systemdiagnose durchzuführen, und bemerkte dabei, dass der Chef seinen derzeitigen Standort nicht verlassen hatte. Die Technologie der Ortungschips war noch ziemlich neu. Bisher hatten sie nur wenige Probleme damit gehabt, doch sie wusste, dass sie nicht immer fehlerfrei funktionierten. Den Systemdaten zufolge war Cabrillo entweder für achtunddreißig Sekunden tot gewesen, oder der Chip war aus seinem Körper entfernt und erneut eingesetzt worden, wobei er wieder mit pulsierendem, sauerstoffhaltigem Blut in Kontakt gelangt – und der Sendekreis geschlossen worden – war.
    Genauso plötzlich, wie das Alarmsignal verstummt war, setzte es nun wieder ein und piepte für etwa eine halbe Minute. Danach verstummte es und meldete sich zurück – in einem scheinbar zufälligen Rhythmus.
    Blip, beep, beep. Blip, Beep. Beep, blip, beep. Blip.
    Blip, blip, beep. Blip, beep, beep, blip.
    Im Durcheinander der Töne glaubte sie ein Muster zu erkennen. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass der Computer die telemetrischen Daten von Juans Chip aufzeichnete, öffnete sie eine Internetverbindung und überprüfte ihre Vermutung. Sie brauchte fast eine Minute, um die erste Serie von Pieptönen zu entziffern, während schon wieder weitere Töne ankamen.
    Wach … auf …
    Blip, blip, blip, blip. Blip, blip, beep. Beep, blip, blip, beep.
    Hux …
    Auf irgendeine Art und Weise unterbrach Juan das Signal des Chips und benutzte das altmodische Morsealphabet, um eine Nachricht zu senden.
    »Du raffinierter Hund«, murmelte Julia bewundernd.
    Und dann ertönte das Alarmsignal als schriller Dauerton.
    Julia warf einen Becher voller Schreibstifte um, während sie hastig zum Telefon griff.
     
    Nachdem sie die ersten vier Meilen nach Verlassen des Terroristenlagers zurückgelegt hatten, fand Cabrillo einen Ort, der vor der brutalen Sonneneinstrahlung geschützt war und an dem sie sich gut verstecken konnten. Er und seine neue Schutzbefohlene, Alana Shepard, würden bis zum Abend warten müssen, um in die offene Wüste vorzudringen. Er riet ihr zu schlafen, während er auf ihrem Weg eine Meile weit zurückging, um sich zu vergewissern, dass ihre Spuren vom Wind verweht worden waren. Er wusste, dass Muslime keine Hunde hielten, noch nicht einmal zur Spurensuche, daher war er einigermaßen zuversichtlich, dass niemand sie verfolgte, zumindest vorerst nicht.
    Als sie kurz nach Sonnenuntergang wieder aufbrachen, wollte er sich so weit wie möglich vom Lager entfernen. Ihm war klar, dass sie, wenn sie erst einmal für längere Zeit stoppten, anschließend nicht mehr allzu weit vorwärtskämen. Wenn er und Alana im Morgengrauen immer noch alleine in der Wüste unterwegs wären, würden die ersten Geier am Himmel kreisen. Da die Wüste nur wenig Nahrung bot, würden die Geier tagelang in der Nähe bleiben und darauf warten, dass ihre Beute starb. Es wäre gleichbedeutend damit, dass am Himmel in Kondensschrift die Nachricht DIE FLÜCHTLINGE SIND HIER erschiene. Wenn die Terroristen eine Suchpatrouille losschickten, vor allem den Hubschrauber, dann würden sie auch sofort entdeckt werden.
    Außerdem musste er auf Alanas Durchhaltevermögen Rücksicht nehmen. Sie schien

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