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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Hintern hierher und übernimm das Steuer.«
    Während der ersten Meile nach dem Bergwerk war das Gelände tischeben, und das Pig beschleunigte nun zügig, daher schaltete Juan den Tempomaten ein und schlängelte sich aus seinem Sitz. Im Frachtabteil steckte er sich Reservemagazine für sein Barrett REC7 in die Hosentasche. »Wie geht es Ihnen beiden?«, fragte er Alana und Fodl, ohne sie anzusehen.
    »Zum ersten Mal seit einem halben Jahr fasse ich wieder Hoffnung«, erwiderte der Libyer. »Ich habe mich nie besser gefühlt.«
    »Alana?«, fragte er, als seine Vorbereitungen abgeschlossen waren. Er hatte sich ein Doppelholster für zwei FN Five-seveN um die Hüften geschnallt.
    »Ich habe noch nichts geleistet, um mir den Indiana-Jones-Hut zu verdienen.«
    »Im Gegenteil. Sie haben sogar eine ganze Menge geschafft.«
    »He, wer lenkt den Zug?«, wollte Linc wissen, während er neben Greg Chaffee in die Hocke ging und Juan entdeckte.
    »Die erste Kurve kommt erst in gut einer halben Meile. Wir machen es genauso, wie wir besprochen haben, und sollten es so eigentlich auch schaffen. Oh, verdammt.« Cabrillo fiel plötzlich etwas Wichtiges ein. Er verschwand wieder im Führerhaus des Pig. »Mark, der Güterwagen wiegt neun Tonnen. Hinzu kommen weitere fünf für die Leute. Rechne mal.«
    »Ich brauche seine Maße.«
    »Versuch sie zu schätzen.«
    Mark starrte ihn ungläubig an. »Schätzen? Soll das ein Witz sein?«
    »Nein.«
    »Rechne, sagt er«, knurrte Mark. »Schätze. Jesus!«
    Juan kletterte auf das Dach des Pig. Sie mussten mittlerweile fünfzehn Meilen in der Stunde erreicht haben und beschleunigten weiter. So weit, so gut, dachte er, ehe er hochsah und den Hubschrauber nirgendwo entdecken konnte.
    Er bewegte sich zum Heck und machte Anstalten, auf das Dach des Güterwagens zu springen, als Greg Chaffee mit dem M60 das Feuer eröffnete. Cabrillo fuhr herum und gewahrte einen Truck in Tarnfarben, der in Richtung Gleisanlage raste. Er brachte die ersten Terroristen aus dem Trainingscamp. Ungefähr ein Dutzend von ihnen klammerten sich an das Geländer auf der offenen Ladefläche. Ihre Gewehrläufe glühten.
    Der Fahrweg, auf dem sie unterwegs waren, verlief an einem Berghang ein Stück oberhalb und parallel zum Bahngleis. Chaffee hatte auf die Reifen des Trucks gezielt, ehe der Fahrer den Wagen wieder vollständig unter Kontrolle bekommen hatte. Projektile schlugen in der Nähe des Vorderreifens ins Erdreich, bis er explodierte und Gummibrocken durch die Luft flogen – wie die Funken eines Feuerrads.
    Der Lastwagen geriet ins Schleudern, als die demolierte Radfelge durch das lockere Geröll am Wegesrand pflügte. Die Männer auf der Ladefläche stießen laute Schreie aus, während sich das Fahrzeug noch weiter auf die Seite legte. Ohne merklich langsamer zu werden, kippte der Truck um und rutschte den Berghang hinab. Einige Terroristen wurden von der Ladefläche geworfen, andere klammerten sich an die Geländer, während sich der Wagen aufs Dach wälzte. Das Führerhaus wühlte einen tiefen Graben ins Erdreich, ehe er einen weiteren Salto vollführte und Stahlplatten und menschliche Leiber von einer Staubwolke verschluckt wurden.
    Ein zweites Wüstenfahrzeug erschien, ehe das erste auf dem völlig verzogenen Chassis zur Ruhe gekommen war. Der Fahrer dieses Wagens erwischte eine Feuerpause. Greg Chaffee hatte die letzte Munition im Gurt verschossen und verfolgte nun machtlos das weitere Geschehen, während Linda ihm zeigte, wie der Patronengurt gewechselt wurde. Der Truck raste den Berg hinunter und bremste in der Deckung der Lokomotive, die als dunkler Schatten auf dem Gleis stand. Die Männer auf der Ladefläche eröffneten das Feuer auf diese extreme Entfernung, und ein paar Glückstreffer schlugen nahe genug ein, um Linda und Chaffee die Köpfe einziehen zu lassen.
    Cabrillo hatte wertvolle Sekunden verloren, in denen er das Schauspiel verfolgte, und gab sich nun einen wütenden Ruck. Das Dach des Güterwagens befand sich etwa anderthalb Meter über seinem Kopf, und so musste er Anlauf nehmen, um die Kante zu erreichen. Mit den Füßen über die glatte Stahlwand scharrend und sich mit den Händen an die Dachkante krallend, schwang er sich auf den Güterwagen und blickte in Fahrtrichtung. Die erste Kurve war noch eine Viertelmeile entfernt, ihr Tempo betrug mindestens zwanzig Meilen in der Stunde.
    Dank der Landkarte, die ihm Eric per E-Mail von der Oregon geschickt hatte, wusste er, dass das Bahngleis in

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